Am Freitag war für uns großer Messebesuch. Julia und Sabrina freuten sich schon seit Wochen darauf, wollten in jedem Fall ordentlich shoppen gehen. Ich selbst bin ja eher der Stuben- bzw. Hof-Hocker, verlasse meinen Hof hier nur selten und ungern… Deshalb habe ich schon die letzte Hansepferd vor zwei Jahren verpasst.
Aber dieses Mal wollte ich mit. Ich konnte Julia überreden, mich hier abzuholen, damit wir nur mit einem Auto fahren (vielen Dank Julia für den Umweg!). Sabrina musste morgens leider noch bis 10.00 Uhr arbeiten, kam direkt von der Arbeit zur Messe. Sie sollte mich abends wieder mit zurücknehmen.
Ich hatte morgens schon die Boxen gemistet, die Pferde auf die Weide gelassen und mit Manuels Hilfe nach einer Stunde zurück auf den Paddock verfrachtet. Anna und Lena wollten sie für mich am Nachmittag reinholen. Die Hunde bekamen jeder einen dicken Kalbsknochen als Wegzehrung, damit ihnen der Tag in ihrem Außengehege nicht langweilig wurde. Wie schön, dass die Sonne strahlte!
Wir hatten uns für den Freitag als Messetag entschieden, weil es da noch nicht so voll ist. Schließlich müssen die meisten Leute ja noch arbeiten. Aber in diesem Jahr wohl nicht! In Schleswig-Holstein und Niedersachsen sind noch Ferien, und viele hatten sich offenbar die Woche nach Ostern frei genommen.
Wie auch immer: Es war unglaublich voll, rund um das Messegelände waren alle Straßen verstopft. Wir mussten uns bis ins 5. Stockwerk des Parkhauses hoch arbeiten – mit höchstens 5 Stundenkilometern… An der Straße standen die Menschen vor der Kasse auf eine Länge von bestimmt 300 Metern in Vierer-Reihen an, um eine Eintrittskarte zu ergattern. Mit 11.00 Euro nicht gerade ein billiger Spaß. Julia und ich hatten Gott sei Dank schon Karten und konnten an der Kolonne lässig vorbei ziehen…
In vier großen Hallen wurde alles angeboten und verkauft, was man zum Reiten braucht oder auch nicht braucht. Von Halftern über Satteldecken bis hin zu Sätteln und Reitgerten, von Stiefeln, Jacken und Reithosen bis hin zu Schmuck und Glitzerstirnbändern. Na ja, wer’s mag… Eine große Halle war für das Thema Gesundheit und Ernährung reserviert (mit vielen Fachvorträgen), in einer weiteren Halle gab es alles rund um Stallbau und Hofpflege. In einigen Hallen waren Vorführringe eingerichtet, wo sich Reitlehrer und Ausbilder mit ihren Pferden oder Schülern präsentierten.
Kaum waren wir in der ersten Halle, trafen wir auf Sabrina, die ebenfalls gerade angekommen war. Als erstes gönnten wir uns einen Kaffee, bzw. ein Kaltgetränk und eine Kleinigkeit zu essen. Das mit der “Kleinigkeit” traf allerdings nur für die Speisen zu, nicht für die Preise. 3,50 für einen Latte Macchiato und 2,90 für eine kleine Cola war schon ganz schön gepfeffert…
Nach dieser kleinen Verschnaufpause trennten sich unsere Wege: Julia und Sabrina hatten sich ein paar Trainer ausgesucht, denen sie bei ihren Vorträgen bzw. Vorführungen zugucken wollten, ich hatte ein paar Verabredungen: Zum einen wollte ich Horsemanshiptrainerin Silke Vallentin treffen und dann natürlich den Stand der GerVAS (Tierärzte, die mit Akupunktur arbeiten) besuchen, für die ich die Webseite gestalte. Meine Pferde werden ja schon seit Jahren sehr erfolgreich von Anja Willbrandt (ist im Vorstand der GerVAS) behandelt.
Ich zeige euch hier mal ein paar Bilder, die von der Messeleitung vom ersten Messetag veröffentlicht wurden. Das gibt euch einen kleinen Einblick über das “Gewusel”. Wir selber haben keine Fotos gemacht:
Da kann man leicht den Überblick verlieren! Mein Messetag war mehr als erfolgreich – und entgegen aller Prognosen habe ich relativ viel eingekauft: Zwei “unkaputtbare” Forken, zwei Reithosen von Sonnenreiter (eine davon zu einem wahren Schnäppchenpreis von 60 Euro!), ein paar Gerten, die übers Jahr immer mal wieder brechen und 100 Meter Gummilitze für den Weidezaun. Und die Hunde bekamen einen weichen Neoprenball zum Herumspielen, für mich ein Lammfellbezug für den Sattel, damit mein Alabasterhintern es im Sattel von Rasga auch schön bequem hat.
Wie gut, dass ich meine Einkäufe zwischendurch am Stand der GerVAS deponieren konnte, sonst hätte ich mir die Arme lang geschleppt. Nachmittags saß ich ein paar Mal bei einem Kaffee in der Sonne. Julia und Sabrina lief ich zwischendurch immer mal wieder über den Weg. Sie waren ganz erschlagen von dem reichhaltigen Angebot – und haben dann doch gar nichts gekauft. Sie wollten für “ihre” Pferde gerne neue Halfter oder Putzzeug besorgen, konnten sich dann aber nicht entscheiden.
Ich habe auf der Messe viele alte Bekannte getroffen und mit allen ein kleines Schwätzchen gehalten.
Nach der vielen Herumlauferei taten uns allen ganz schön die Füße weh, und wir waren froh, als wir kurz vor 19.00 Uhr wieder im Auto saßen.
Sabrina hat mir noch geholfen, die Pferde zu versorgen und Hunde zu bespaßen. Die haben sich fast ihre Schwänze abgewackelt, so haben sie sich gefreut, dass wir wieder zu Hause waren. Ich bin nach einem heißen Erholungsbad todmüde ins Bett gefallen.
Jetzt habe ich von Messe und Trubel erst einmal wieder die Nase voll. Aber die nächste Messe ist ja auch erst wieder in zwei Jahren. Wer weiß, wie ich dann darüber denke!