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Eiszeiten

12. Mrz. 2011 | Stallgeflüster

Der Winter hatte uns dieses Jahr ja mal wieder gewaltig im Griff. Ich war vorbereitet: Schon im Sommer habe ich sämtliche Hähne für die vielen Wasserleitungen in und um die Halle herum erneuern lassen – die meisten waren schon uralt, schwergängig und ein wenig verrostet. Und der Hauptanschluss im Halleneingang, von dem die Rohre alle abgehen, bekam eine Heizung und einen isolierten Kasten drum herum.

Natürlich hatte ich auch rechtzeitig alle Leitungen entleert, alle Ablassschrauben geöffnet. Das bedeutete: Kein Sprengen in der Halle mehr möglich und Wasserschleppen zu den Außenboxen.

Eigentlich vergeht kein Jahr, wo nicht irgendwo irgendwann ein Hahn oder ein Schlauch kaputt friert. Das sollte diesen Winter anders sein!

Durch die extreme Kälte (wochenlang mehr als minus 10 Grad nachts), war im Hallenboden alles Wasser weggefroren, es staubte unerträglich. Als dann der Frost Anfang Februar eine kleine Verschnaufpause einlegte, nutzte ich die Gelegenheit, wieder tüchtig zu sprengen. Auch die Leitung zu den Boxen von Anton und Donovan hatte ich wieder frei gegeben – und konzentrierte mich täglich auf den Wetterbericht und die gemeldeten Kältegrade.

Nie mehr als minus 5 Grad in den letzten Wochen, das halten die Leitungen aus – dachte ich! Die Rohre waren da offenbar anderer Meinung. Es hat mir alle Zuleitungen zur Beregnungsanlage gesprengt. Es war nicht nur ein Rohr kaputt, sondern gleich alle fünf, ebenso die Zuleitung. Was für ein Ärger. Und an der hinteren Hallenwand von außen, wo die Zuleitung zur Außentränke abgeht war ein bizarres Eisgebilde entstanden: Der Hahn hatte einen Haarriss, aus dem ganz fein Wasser gesprüht war, und zwar bis hinauf zum Hallendach.

Ich habe über eine Stunde gebraucht, die riesigen Eiszapfen abzuschlagen aus Sorge, sie könnten bei Tauwetter mit lauten Getöse abstürzen – während ich mit den Pferden in der Halle bin.

eis  
Wenn man dieses Bild sieht, verwundert es nicht, dass auch dieser Wasserhahn ersetzt werden musste…

Leider konnte ich kein besseres Bild machen – ich hätte weiter weg stehen müssen. Was hier nicht so gut zu erkenne ist: Die Eiskaskaden sind über einen halben Meter breit. Erst seit drei Tagen ist auch der letzte Rest am Boden verschwunden.

Ein Hoch auf unseren Klempner aus dem Nachbardorf, der den Schaden in der Halle bereits am Folgetag an einem Vormittag beheben konnte und gestern auch diese Stelle reparierte.