Das stürmische Verhalten war heute wie weggeblasen. Anton war wieder voll bei der Sache. Das Pensum und die Reihenfolge halte ich noch strikt ein, damit der Bursche weiß, woran er ist: Schritt am langen Zügel in großen Schlangenlinien quer durch die Bahn, Zirkel, Volten, ein paar Schritte seitwärts.
Dann wartet er bereits auf den Trab. Der kleine Trab-Hupser, den er zu Anfang machte, ist inzwischen weg. Immer noch ist er versucht, abrupt anzuhalten, wenn ich ihn lobe. Aber ich kann ihn immer leichter davon abhalten und animieren, weiterzutraben. Sogar ein ganz passabler Handwechsel im Trab ist mir gelungen. Ich reite ihn 15-20 Minuten.
Die Bank am Eingang ist für ihn immer noch zum Fürchten. Ich muss ihn ziemlich konsequent dort hin treiben. Auch das wird besser. Die Seitengänge sind nicht korrekt gestellt, aber er reagiert mehr und mehr auf den Schenkel. Schulterherein bringt ihn noch durcheinander. Er möchte dann immer abwenden. Immer noch bohrt er gelegentlich den Kopf nach unten. Ich gebe dann leichte Aufwärtsparaden, die er Gott sei Dank annimmt. Das Gebiss macht ihm täglich weniger Probleme.
Zwischendurch sitze ich ihn schon mal ein paar Meter lang aus. Bequem ist das noch nicht, aber es wird allmählich besser. Jedenfalls scheint Anton Freude an der Bewegung zu haben. Er ist immer noch total fleißig im Trab, und ich brauche nur ein leises “na komm!”, und er trabt los. Er wartet richtig darauf!
Seine Wunde fängt an zu heilen. Er ist an der Stelle immer noch seeeeeehr empfindlich, und ich muss ihm ordentlich den Hintern kratzen, damit er die Schweifrübe anhebt und ich Salbe auf die Wunde bekomme. Sie scheint ihm aber sonst keine Probleme zu machen.