Ich habe Anton jetzt in “Vollberitt”, d.h. ich werde ihn fast täglich in HSH arbeiten, weil die Besitzer nicht so viel Zeit haben. Inzwischen akzeptiert er die Ausrüstung gut, lässt sich auch willig satteln.
Meist lasse ich ihn erst ein wenig in der Halle laufen, nachdem ich ihn aus der Decke gewickelt habe. Er darf sich wälzen und wenn er mag toben. Aber das tut er eigentlich nie. Das mache ich zurzeit nur, weil sich die Pferde draußen nur im Schritt bewegen. Manchmal sieht es so aus, als gingen er und Donovan “auf Streife”. Die Ausrüstung habe ich schon in die Halle gebracht, und dort sattle ich ihn auch.
Mit Anton übe ich zurzeit besonders den “kleinen Schritt”. Ich gehe rückwärts neben ihm und er soll in möglichst kleinen Tippelschritten voran gehen. Das gelingt eigentlich nicht besonders, weil er stets versucht, sich ins Seitwärts zu stellen (das hat er von seinem vorherigen Ausbilder so gelernt). Aber es sind immer mal wieder zwei drei kürzere Schritte drin, die ich loben kann.
Das Hinterhergehen ist inzwischen kein Problem mehr. Selbst an der Bank kommen wir gut vorbei. Ecken sind inzwischen auch o.k., aber ich muss darauf achten.
Inzwischen hat er auch den Intervallschritt begriffen. Fünf Schritte gehen, halten, wieder fünf Schritte gehen usw. Nach dem zweiten oder dritten Mal hält er bereits auf Stimmkommando an. Anfangs war es mir egal, wie er gestanden hat. Inzwischen achte ich darauf, dass er gerade steht, korrigiere ihn notfalls – auch wenn er dann gleich wieder losgehen will.
Besonders gut klappt das Seitwärts. Er geht dabei fleißig und willig voran und hat mir sogar schon Mal ein “Schulterherein” angeboten. Mein nächstes Ziel: Ihn einseitig mehr zu stellen und dann ein richtiges Travers zu bekommen. Mal sehen, ob er mitmacht.
Wenn er sehr frisch ist, darf er am Ende noch Mal auf dem Zirkel gehen. Übung: Eine Runde gesittet traben und auf Wortkommando am Spiegel anhalten. Das klappt prima. Seinen “Nähmaschinentrab” hat er abgelegt. Schwierigkeiten bereitet ihm noch der Galopp. Da quiekt er oft vor Vergnügen und buckelt richtig los. Macht nichts. Spätestens am Spiegel ist wieder “Haaaaalt“.
Oft beende ich die Einheit mit ein paar Spanischen Schritt-Tritten, die ich dann in den Spanischen Trab führe. Das macht Anton einen ungeheuren Spaß. Er ist dabei schon recht geschickt und schafft schon zwei, drei regelmäßige Tritte. Dann hören wir sofort auf.
Die Lobe-Phasen zwischendurch mag Anton besonders. Manchmal legt er mir nach der Arbeit seinen Kopf auf die Schulter und lässt sich ausgiebig streicheln. Auch wenn ich ihn an der Kruppe lobe, entspannt er deutlich.
Anton ist ein außergewöhnlich liebenswertes Pferd, der bald viel Spaß bringen wird.