Als letzter Kandidat in unserem Stall durfte Donovan arbeiten. Ich habe mir besonders viel Zeit gelassen, ihn in die HSH-Ausrüstung zu stecken, ihn gründlich geputzt. Er hat die Aufmerksamkeit ganz offensichtlich genossen.
Was mir gut gefällt: Wenn ich ihm die Trense hinhalte, nimmt er den Kopf ganz tief, macht das Maul auf und greift selbst nach dem Gebiss. Das habe ich bisher bei noch keinem Pferd hingekriegt. Dafür wird er immer mit einem Leckerli belohnt.
Ansonsten gibt es bei mir während der täglichen Arbeit keine Leckerlis mehr. Ich habe festgestellt, dass Donovan mehr bei der Sache ist, wenn er nicht dauernd nach einem Leckerli schielt.
In der Halle habe ich ihn nur zwei lange Seiten im Nebenhergehen anhalten lassen, dann ging’s gleich in den Leinen hinterher. Auch hier nur eine lange Seite geradeaus, dann habe ich ihn in den Ecken jeweils zwei Volten gehen lassen. Mir schwebt Christines Übung (Volte, übertreten lassen und daraus zurück in die Volte) vor. Dafür muss Donovan das Kommando Volte gut kennen. Die Volten klappten auf Anhieb. Das Übertretenlassen baue ich dann in der Woche mit ein.
Aus den Volten in der Ecke kann man wunderbar in den Seitengang an der langen Seite überleiten. Das Pferd ist schon ein wenig in die richtige Richtung gestellt und gebogen. Donovan machte auch hier ganz willig mit. Travers an der langen Seite, wenn ich im Keil zwischen ihm und Bande gehe, hat er noch nicht so gut begriffen. Aber es wird täglich besser.
Auch hier habe ich es nach wenigen Minuten dabei bewenden lassen. Dafür, dass er so eifrig bei der Sache ist, will ich ihn auch belohnen und ihn nicht mit zig Wiederholungen quälen.
Zum Abschluss gab es noch wenige Runden auf dem Zirkel an der Longe. Ich möchte, dass er sich so daran gewöhnt, dass er gelassen den Hals fallen lässt. Das gelingt schon für wenige Tritte, aber eben noch nicht für länger. Als ich mit dem Longieren vor zwei Monaten anfing, dachte man ja noch, er wolle die Lampen an der Decke ablecken. Das ist ja Gott sei Dank lange vorbei.
Den Abschluss bildete wieder das Um-ihn-herum-Gehen und unterdurchkriechen.
Als ich ihn in der Stallgasse absattelte, blieb er ebenfalls artig bei mir, stand ganz ohne Sattel und Zaumzeug da. Er wird richtig zutraulich…
Den ganzen „Vortrag“ mit Donovan haben Birgit und Evi beobachtet. Für Birgit gewiss eine Anregung, wie man eine HSH-Einheit abwechslungsreich und nicht zu lang gestalten kann. Sie ist verständlicherweise manchmal noch unsicher, was sie wie lange mit Rasga tun muss.
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Musterstunde mit Donovan
2. Aug. 2009 | Ausbildung