Weil es heute so entsetzlich schwül war, habe ich Cera eingehend gebadet, Mähne und Schweif gewaschen. Das habe ich zuletzt im letzten Sommer gemacht. Cera mag es nicht besonders, aber sie steht ganz artig und erduldet die Prozedur.
Donovan kennt Wasser noch gar nicht – jedenfalls nicht, wenn es aus einem Gartenschlauch kommt. Es wird Zeit, dass er sich damit auseinandersetzt. Also habe ich ihn mir geholt, das Wasser auf „ganz wenig“ gestellt und die Spritze vorher abgemacht, damit es nicht so zischelt.
Zuerst habe ich MEINE Gummistiefel damit abgespritzt. Das fand Donovan interessant – blieb aber abwartend am Ende des Führstricks stehen. Als ich auf ihn zuging – den Schlauch in die andere Richtung haltend – wich er schon einen Meter weiter zurück.
Ich tröpfelte Wasser vor ihn auf den Boden, wieder über meine Stiefel – und über seine Vorderhufe. „Igitt-igitt!“, rief er und schüttelte sein Vorderbein ganz doll und hob es zwei Meter hoch in die Luft.
Er hat mich sehr an meine Katze Jenny erinnert, die ihre Beinchen bei jedem Schritt ausschüttelt, wenn sie durch eine Pfütze läuft. Ich blieb mit Donovan hartnäckig. Am Ende hatte ich die Vorderhufe beide nass, und Donovan hat Extraübungen im Spanischen Schritt absolviert. Zwischendurch lief er um mich herum und übte seine Stimmbänder im Schnorcheln.
Richtig Vertrauen hat er zu der Sache noch gar nicht. Ich verbuche es aber als großen Fortschritt, dass er sich nicht losgerissen hat und sich auch ehrlich Mühe gab, mal an dem Wasserstrahl zu riechen – um dann prustend gleich wieder einen Meter zurückzuweichen.
Ich werde wohl noch ein paar „Kneipp-Sitzungen“ mit ihm veranstalten müssen, ehe ich ihm mal den Schweif waschen kann.