Zum HSH-Klönschnack hatte ich ja einige Fremdpferde zu Gast. Das hat Donovan in seiner Außenhütte sofort spitz gekriegt und sich entsprechend „präsentiert“. Als ich ihn – als letzten – in der Stallgasse fertig machte und in seine Ausrüstung steckte, war er noch ganz anständig. Dann bin ich mit ihm in die Halle. Was ich nicht bedacht hatte: Er ist ja recht klein und kann nicht über die Bande gucken. Ich bin ziemlich forsch in die Halle reinmarschiert – und Donovan hing mir fast auf dem Schoß. Er hat sich tierisch vor der an der Wand aufgereihten Stuhlreihe erschrocken, die er erst beim Reingehen sehen konnte. Danis Hunde tollten durch die Halle, was ihn zusätzlich aufregte.
Ich war erst gar nicht in der Lage, die Ausbinder entsprechend zu verkürzen. Er war einfach zu abgelenkt. Deshalb gab ich ihm einen kräftigen Klapps auf den Bauch mit der Aufforderung, jetzt endlich stehen zu bleiben. Wie dumm von mir. Cera hätte nicht mit den Wimpern gezuckt. Donovan war natürlich sofort auf und davon.
Er ist aber nur wenige Meter gelaufen, hat sich dann umgedreht und ich konnte ihn wieder einsammeln und ausbinden. Seine Lektionen hat er dann vorbildlich absolviert. Er ist brav in die Ecken gegangen, und auch die Stuhlreihen mit den Zuschauern drauf waren gar kein Problem.
Für die Irritation war ich selbst verantwortlich. Das ist mir eine Lehre. Das nächste Mal werde ich ihn vorher auf das Unvorhergesehene aufmerksam machen. Er hat halt doch zu 50 % Vollblut in seinen Genen und ist erst vier Jahre alt…