Seit Donovan bei mir ist, war er noch nicht beim Schmied. Und nun ist er überfällig. Mir graut ein wenig davor, weil er ja zum Verrecken seine Füße nicht hochhalten will.
Ich gehe voher mit ihm in die Halle und arbeite ihn. Dann ist er schon ein wenig „abgearbeitet“ und steht besser ?!?
Ich habe Huforthopädin Elke Kaiser als Schmiedin. Sie kommt heute mit zwei Helferinnen. Das ist mir ganz recht. Wir gehen auf den Vorplatz der Halle, Donovan guckt etwas quer. Hier waren wir noch nie! Immer nur in der Halle, dem Platz oder auf der Weide.
Während ihre Helferin das Vorderbein mit einem Gurt hochhält, Elke am Bein herumraspelt, lenke ich Donovan vorne mit einem Leckerli ab, das er aber erst kriegt, wenn der Fuß von Elke abgesetzt wurde.
Er ist gar nicht so schlimm, wie ich dachte. Er versucht, das Bein ein paar Mal wegzuziehen, aber alle Mann halten fest, dann gibt er nach.
Elke besteht sogar darauf, seinen Fuß auf den Dreibein zu stellen, um gut außenherum zu raspeln. Auch das geht. Selbst hinten ist nicht wirklich ein Problem. Ich bin erleichtert, Donovan auch. Beim Ausschneiden vorn stellt Elke fest, dass er ein ganz fettes Hufgeschwür hatte. Es ist fast rausgewachsen. Gelahmt hat er nie, auch nicht klamm gegangen. Ein wirklich zäher Bursche!
Elke beschneidet die Hufe nur minimal, gibt ihnen ihre natürliche Form zurück und sagt: Wir sollten in vier Wochen wieder ran. Alles in Form halten, nur wenig wegschneiden. Und: Donovan soll sich an die Schmiedtermine gewöhnen, sie positiv erleben.