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HSH-Workshop, 2. Tag

3. Mai. 2009 | Ausbildung

Heute soll der Schwerpunkt des HSH-Workshops auf der Kandare und Reiten in 3:1 Zügelführung sein. Aber der Vormittag beginnt wieder mit der Handarbeit mit den Pferden in der gleichen Reihenfolge wie gestern.

Unterschied: Wir dürfen bestimmen, woran wir arbeiten wollen, bei welcher Lektion wir Hilfe brauchen. Ich möchte an der Galopp-Pirouette arbeiten, weil sie Cera munter macht und für die „kleinen Tritte“ besser vorbereitet. Fritz rät mir, sie erstmal auf Stimmkommando und mit dem Stöckchen auf einer Volte sicher zum Galopp zu bringen. Wenn sie das auf kleine Hilfengebung kann, ist es nicht mehr so schwer, diesen Galopp auch aus einer Schritt-Pirouette abzurufen. Damit habe ich dann die ersten zwei guten Sprünge Richtung Pirouette. Das muss ich noch üben.

Verbessern möchte ich auch den Spanischen Trab. Was ich bisher falsch gemacht habe: Ich lobe Cera nach zwei, drei guten Tritten. Das ist jetzt nicht mehr nötig. Jetzt soll ich den Spanischen Trab für zwei bis drei Zirkelrunden abrufen und erst dann aufhören. Cera soll mehr Sicherheit und Gleichmaß in den Tritten bekommen. „Und du musst den Spanischen Trab auch machen, wenn du neben ihr herläufst!“, kommandiert er.

Foto: Im Laufschritt, Marsch!

Puh, ich renne um mein Leben, schließlich ist Cera ein großes Pferd mit großer Übersetung. Ich kann wohl mithalten – wenn ich die Beine dicht über dem Boden bewege. Aber selber im Spanischen Trab laufen… „Ja, ja, HSH-Leute sind mit der Zeit sehr fit“, flachst Stahlecker.

Damit hat er zweifellos recht.

Nach der Mittagspause geht es an den Vortrag über die Wirkung der Kandare im Pferdemaul und wie man sie richtig einsetzt.

 
 
Fritz Stahlecker bei seinem Kandarenvortrag mit und ohne Flipchart.
 
Hier demonstriert er die korrekte Kandaren-Zügelführung 3:1

Danach erhält Marcella mit ihrem Welsh-Cob „Bonheur“ die Gelegenheit, erstmals die 3:1 Kandarenführung unter Anleitung zu probieren. Die beiden kommen damit erstaunlich gut zurecht. Dann darf ich mit Cera noch mal reiten. Cera ist nach den beiden Chaos-Tagen heute ein bisschen milder gestimmt. Sie lässt sich endlich wieder im Schritt in verschiedenen Tempi reiten (kontrolliert nur über den Sitz!), und läuft mir auch im Trab nicht gnadenlos davon.

Ich genieße es noch einmal, die neue Stahlecker-Kandare ausprobieren zu dürfen. Sie ist viel direkter in der Wirkung als meine alte, ich muss sehr auf meine Finger aufpassen. Jede Fingerbewegung kommt im Maul an. Nun warte ich sehnsüchtig auf das erste Exemplar!
 
Fritz hält die Reitsession vor Publikum mit Cera kurz. Sicher hat er Bedenken, Cera könnte sich wie gestern benehmen. Ist mir auch ganz recht so. Cera hatte in den letzten Tagen allerhand Aufregung durch die fremden Pferde und ist sicher froh, wieder in die Box zu dürfen.
 
So ist der Tag doch wie im Flug vergangen. Nach einer lebhaften Abschlussdiskussion verabschieden sich die Zuschauer, die Teilnehmer mit Pferd packen ihre sieben Sachen, und ich bringe Fritz Stahlecker und seine Assistentin wieder zum Flughafen. Schade, dass er so weit weg in Stuttgart wohnt, und ein Besuch bei mir im Norden für ihn so beschwerlich ist. 
 
Mit einigen aktiven HSH’lern aus dem Kurs habe ich alle paar Wochen ein HSH-Treffen mit Pferden vereinbart. Da können wir uns austauschen, voneinander lernen, einander helfen. So bleiben wir alle miteinander in Kontakt…