Meine Arbeit mit Donovan beschrängt sich weiter auf Führtraining, Longiergurt mit Satteldecke und Zuhören lernen. Heute ist es irre windig draußen und sehr kalt. Unter 10 Grad, auch wenn die Sonne den ganzen Tag scheint. Das sind Temperaturen, die Pferde „lustig“ machen. Donovan jedenfalls. Na, und den Wind kann er auch gar nicht gut leiden.
Nach den ersten drei Führrunden und den ersten (vergeblichen) Versuchen, mit dem Spanischen Schritt weiterzukommen, ziehe ich den Gurt etwas strammer an. Er ist immer noch nicht so fest, dass ich Donovan dran ausbinden könnte, aber auch nicht mehr ganz locker. Nach einer Zirkelrunde im Schritt trabt Donovan an – um Augenblicke später wie ein Rodeopferd auf- und abzuspringen. Wenn er mit allen Vieren in der Luft ist, meint man, seine vier Füße berührten sich in der Mitte, Kopf und Schweif sind ganz tief, er macht einen richtigen Katzenbuckel. Und so springt er die lange Seite hinunter, wie ein Flummi. Ich lasse los, damit sich Donovan ausbocken kann.
Am Tor fange ich ihn wieder ein, wir gehen zum Zirkelpunkt zurück, und er muss wieder im Kreis laufen – diesmal etwas flotter. Aber jetzt klappt es gut. Er ist sich wohl zum ersten Mal über den Gurt bewusst geworden. Vielleicht wurde er auch schon mal mit Sattel gegurtet und hat nicht so gute Erfahrungen. Genau weiß ich das nicht. Ist auch egal, an das Gurten muss er sich möglilchst bald gewöhnen!
Nach einer ausgiebigen Lobeeinheit nach drei freien Trabrunden, beende ich die Stunde und bringe ihn zurück. Dabei ist er wieder ganz das alte tutige Pferdchen…