19. Juni. 2009 | Ausbildung, Videos
Für heute Abend hat sich Dani wieder angemeldet, um mich erneut Donovan zu filmen. Ein großes Geschenk, dass ich mich so regelmäßig bei der Arbeit beobachten kann! Danke,Dani!
Ich will heute mit Donovan „ganz normal“ arbeiten und all die Sachen für mich auf Video sehen, die ich sonst hinten gehend nicht beurteilen kann. Donovan ist ein bisschen aufgeregt. Rasga ist wieder hoch rossig, und Donovan hat sie zum Fressen gern.
Deshalb beginne ich mit mehreren Runden Schritt-Führen und Geradestehen. Donovan macht gut mit, und ich kann doch recht bald wieder hinterhergehen. Neuerung: Ich habe jetzt mein Weidenstöckchen auch beim Hinterhergehen in der Hand und benutze es auch, um einen fleißigeren Schritt zu bekommen.
Donovan hält inzwischen auf Stimmkommando und Leinenzug an und lässt sich „geraderichten“ durch Anticken mit dem Stöckchen. Das ist ein großer Fortschritt. Gelegentlich bietet er mir das Anhalten sogar von selbst an. Ich akzeptiere und lobe kräftig. Fängt er an, mitzudenken?
Dann werde ich „übermütig“: Wir wär’s denn mit ein paar Tritten seitwärts? Mit einem lauten Kommando „Seite, Seite“ und einem leichten Zug der äußeren Leine leite ich die Schritte ein, gehe dabei selsbt etwas zur Mitte. Es funktioniert gar nicht! Donovan lässt sich einfach noch nicht so gut mit der äußeren Leine seitwärts drücken.
Ich ziehe ein bisschen stärker, wiederhole die Kommandos, ticke ihn auch etwas mit der Gerte außen an. Dann passierts: Donovan ist bockig, versteht mich nicht richtig, reißt seinen Kopf hoch. Dadurch schlagen die Leinen über dem Sattel zusammen, und ich habe keine Kontrolle mehr über ihn. Dann rennt Donovan auch noch los.
Ich bleibe dran und renne hinterher. Das Bild: Pferd mit hohem Kopf, zwei langen Leinen und am Ende die Trainerin, die fast in der Wagerechten hinterherfliegt. Aber ich lssse nicht los! In der Ecke kürze ich ab, um etwas schneller zu sein. Donovan versucht, durch Seitwärtsrennen auf der Volte freizukommen. Und wie er – selbst im Trab – seitwärts treten kann!
Ich fühle mich schon sicher, ihn wieder unter Kontrolle zu haben, bemerke dabei aber nicht, dass sich die Außenleine, die ja nun über seinem Rücken liegt, unter den Sattel zieht. Das ist zuviel für den armen Kerl. Jetzt bockt er richtig los. Ich lasse die Leinen fallen, damit ich ihn nicht noch mehr einenge. In wilden Bocksprüngen wie ein Wildpferd bockt er die kurze Seite entlang. Ich rufe „Haaaalt“ – und nach der Ecke kommt er tatsächlich zum Stehen. Dass er sich außerdem auf die Leine getreten ist, kommt mir zu Hilfe.
Und Dani hat alles mitgefilmt!
Donovan lässt sich dann aber ganz artig „entwirren“ – Gott sei Dank ist auch nichts gerissen – und wir machen weiter – mit Seitengängen. Diesmal bin ich vorsichtiger, aber mit der Leine dennoch bestimmter. Der Zug mit der Äußeren Leine kommt im Takt seines äußeren Hinterbeins. so bekomme ich ein paar ganz gute Tritte hin – auf beiden Händen.
Was immer besser wird: Das korrekte Anhalten. Oft genügt es, nur mit dem Stöcken auf die Beine zu zeigen, damit er sich korrigiert.
Und dann will ich auf dem Video noch „den Vertrauensbeweis“ sehen: Ich führe das Pferd zur Bahnmitte und schmeiße die Leinen hin. Dann gehe ich um ihn rum und streichle ihn am ganzen Körper, hebe schließlich einen Arm hoch und entferne mich immer mehr, während ich im Kreis gehe und „steh, steh“ singe. Dann krieche ich unter ihm durch – von beiden Seiten. Donovan steht wie ein Schaf, denkt sich: Was macht die denn da?!
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Mit dieser Übung – die ich hier auch zum ersten Mal probiere – höre ich auf. Alles in allem eine gelungene Einheit.
Etwas später betrachten wir uns gleich die Aufnahmen am PC. Was mir sofort auffällt, aber leider erst jetzt: Ich hatte vergessen, Donovan korrekt auszubinden. Die Dreieckszügel sind so lang, wie ich sie in der Stallgasse einschnalle. Ich habe sie in der Halle nicht verkürzt!
Das erklärt natürlich auch, warum er den Kopf so hochnehmen konnte und davonstürmen. Na ja, das wird mir ein zweites Mal in jedem Fall nicht passieren!
19. Juni. 2009 | Stallgeflüster
Wenn es hier mal regnet, dann aber tüchtig! Mit Gewitter, Hagel und allem drum und dran. Kaum zu glauben!
19. Juni. 2009 | Pferde in meinem Stall, Stallgeflüster
Vor etwas über einer Woche ist Rasga eines Morgens nur zur Weide geschlichen, wollte den anderen wohl hinterherrennen, konnte aber nicht. Äußerlich war nichts zu sehen, aber Rasga ging schon seeehr bedächtig.
Hufrehe war es eindeutig nicht – die große Angst von Evi -, Verschlag konnte es auch nicht sein. Ich habe meine Beobachtung ins Stallbuch geschrieben und Evi informiert. Zufällig war für den selben Nachmittag Rasgas Tierarzt bestellt – eigentlich nur zum Impfen und Zähne kontrollieren. Na das passte ja.
Sara, die unsere Pferde mittags von der Wiese holt, beobachtete auch, dass Rasga gar nicht mitkommen wollte (konnte), und sie große Mühe hatte, das Pferd hinter sich her zu zerren.
Der Tierarzt attestsierte einen verschobenen Halswirbel, gab Rasga eine entzündungshemmende, schmerzstillende Spritze und verordnete, das ganze zu beobachten. Hmmm, das machen Tierärzte oft, wenn sie nicht so recht wissen, was sie tun sollen. Am Ende der Woche wollte er zur Kontrolle wiederkommen.
Erwartungsgemäß war es am anderen Tag gleich besser, am Tag darauf wieder deutlich schlechter. Schließlich konnte ich Evi überreden, einen Osteopathen oder Akupunkteur zu bestellen. In Absprache mit dem Tierarzt wurde es ein Osteopath.
Der hat das Pferd von vorn bis hinten durchgecheckt und eingerenkt. Mehrere Halswirbel waren verschoben, die Hüfte auch etwas „aus dem Lot“. Rasga zeigte deutliche Verspannungen, die aber hinterher weg waren. Na toll, kann sie ja wieder munter zulaufen.
Von wegen. Heute früh – die Behandlung war gestern – trabte sie immer noch nicht mit den anderen mit. Ein Bild des Jammers, wie sie so hinterherschlurfte.
Evi befragte den Osteopathen noch mal, und der meinte: Vorsichtige Dehnübungen machten. Vielleicht hat Rasga ein hohes Schmerzgedächtnis und weiß gar nicht, dass nun alles wieder gut ist. Gesagt getan:
Unter Evis kritischen Augen nehme ich Rasga heute Nachmittag aus der Box. Ich lege ihr das Parelli-Halfter auf, damit sie sich nicht so leicht entziehen kann. In der Halle beginne ich mit Übertreten um die Vorhand. Natürlich links rum, wo ihre steife Seite ist. Es geht eigentlich gar nicht. Nicht, weil sie nicht kann, sondern weil Rasga nicht weiß, was ich will.
Also dann eben erste Vorübungen entlang der langen Seite. JETZT hat sie begriffen. Jetzt geht’s auch um mich rum – in einem großen Bogen. Nicht gerne zwar, aber immer flüssiger.
Zur Abwechslung auch einmal auf der anderen Hand und dann wieder die „kranke“. Als ich sie dann an der Longe in einem großen Kreis gehen lasse, sieht es schon besser aus. Traben mag sie aber immer noch nicht. Ich insistiere einmal, schlage das Stöckchen auf den Boden. Rasga trabt zögerlich an, wird dann immer sicherer, bis sie einen halbwegs fleißigen Trab auf der linken Hand hinlegt.
Ich höre sofort auf, mach mit ihr noch einige „steh gerade“ Übungen. Schließlich soll sie ja auch in den nächsten Tagen mit der HSH-Ausbildung beginnen. Für dieses Pferd sehr sehr hilfreich. Das Geradestehen klappt bei Rasga vorbildlich. Das liegt aber nicht an meinen Fähigkeiten, sondern daran, dass Birgit schon so fleißig vorgeübt hat.
Dann fordere ich Rasga noch sanft auf, ihren Kopf nach unten und gleichzeitig nach links zu drehen. Mit der Hand unterstütze ich etwas. Das geht ganz prima. Zu beiden Seiten. Zwischendurch schnauft sie schwer, kaut, leckt sich die Lippen. Ein deutliches Zeichen für: „Ich hab’s begriffen“.
Nun bin ich schon ganz gespannt, wie sie morgen mit den anderen zur Weide läuft…
17. Juni. 2009 | Stallgeflüster
Von dieser Stelle einmal ein ganz lieber Gruß von Rasga und mir ins ferne England. Judith – die Besitzerin von Rasga – verfolgt diesen Blog nämlich regelmäßig!
16. Juni. 2009 | Ausbildung
Das Wetter ist ein Traum, ich beschließe, mit Cera auf den Platz zu gehen. Ich bin wieder am Boden, möchte immer noch meine kurzen Tritte verbessern und die Galopp-Pirouette. Ich binde sie gleich kurz aus und beginne mit zwei Runden Schritt um den Platz. Es ist ein bisschen schwül, will daher sanft anfangen, zumal Cera gestern nichts getan hat.
Cera schreitet fleißig voran. Dann gehe ich ins Travers. Das habe ich in den verganenen Wochen ein bisschen vernachlässigt, weil ich mehr an anderen Dingen gearbeitet hatte. Cera ist heute hoch motiviert. Sie geht ganz willig seitwärts. Ich mache mit ihr zwei ganze Runden auf beiden Händen.
Dann probiere ich die Traversale. Auch die klappt erstaunlich gut. Nach rechts rüber fällt es Cera deutlich leichter, als nach links. Danach gehts zwei lange Seiten an die kurzen Tritte. Ich mache sie nicht im Travers, sonder auf der Geraden, hinter ihr hergehend.
Cera weiß, was ich von ihr will und gibt sich Mühe. Ich lobe sie nach drei-vier ganz passablen Tritten.
Nächste Übung: Galopp auf der Volte, begonnen durch Antippen mit dem Stöckchen. Das gelingt inzwischen sehr gut und wird immer flüssiger. Nach rechts folgt sie mir, wenn ich ein wenig zurückgehe und macht bereits die ersten drei Sprünge um die Hinterhand. Der Galopp wird flüssiger, Cera kommt mehr aus der Hinterhand. Sie ist offenbar kräftiger geworden, muss nicht mehr mit Hals und Kopf Schwung holen.
Nach drei, vier Versuchen auf beiden Händen gibts noch ein bisschen Spanischen Trab auf beiden Händen. Cera weiß schon, was ich will und gibt sich große Mühe. die Tritte sind nicht mehr so hoch, wie vor ein paar Monaten, dafür regelmäßiger. Ich schaffe schon eine gute halbe Zirkelrunde, manchmal sogar mehr. Ich bin hoch zufrieden und lobe Cera tüchtig.
Sie hat ihre Sache gut gemacht und darf in den Stall.