Katze Jenny liebt Pferde…

Heute Abend war Superwetter – nicht zu warm und immer noch sonnig und vor allem windstill… Wenn ich bei den Pferden bin, ist Glückskatze Jenny nicht weit. Meist schmeißt sie sich den Pferden vor die Füße, hofft, dass sie ein bisschen gekrault wird.

Noch lieber sitzt sie irgendwo auf dem Zaun oder auf der Mauer, um mich und die Vierbeiner von oben herab zu beobachten. Heute habe ich endlich mal ein paar Schnappschüsse von ihr machen können. Seht selbst (Videos nur 1,5 MB groß – für Christine 🙂 ): Und wie ihr auf dem zweiten Video sehen könnt, scheut sie sich auch nicht mal mit der Pfote zuzulangen, wenn die Pferde keine Lust mehr haben…


Häschen in der Grube – saß nicht und schlief!

Ich war heute relativ spät zu Hause – viel zu viel Verkehr unterwegs – und habe in aller Ruhe mit Birgit einen Tee getrunken. Die Pferde haben Pause. Abends gehe ich noch mal raus – ich bin inzwischen alleine auf dem Hof – um die Rösser mit Kraftfutter zu versorgen. Vorher aber gibt’s für Donovan und Cera eine anständige Putzsession.

Sie lieben es inzwischen beide, tüchtig durchgekratzt zu werden. Während ich mit Donovan das „Pfötchen geben“ übe, hebt er plötzlich den Kopf und stiert auf die Weide. Ich dann auch. Und was sehe ich? Zwei Feldhasen die sich mitten auf der Wiese tummeln, herumhoppeln, fressen und sich putzen. Was für ein Motiv!

Ich renne zurück in die Wohnung und hole die Kamera. Als ich endlich wieder draußen bin hat sich das Pärchen schon weiter weg getrollt. Ich muss den Zoom ganz weit aufziehen, um die beiden noch draufzukriegen. Mit meiner Kamera kein Problem – wäre da nicht Donovan, der natürlich ganz genau prüfen muss, was ich da wohl mache. Als ich nicht reagiere, beginnt er, mir in den Nacken zu blasen, mal auszuprobieren, was ich wohl tue, wenn er mir die Haare krault.

So kann ich die Kamera nicht länger ruhig halten… Macht nichts, die Häschen sind jetzt eh hinter den Bäumen verschwunden. Donovan ist schon ein richtiger Lausbub!

Dann mache ich mich rasch auf, das Kraftfutter zu verteilen. Die Pferde warten schon drauf und begrüßen mich freudig.

Aber das Video zeige ich euch noch: Häschenvideo


Mit Gebiss geht es auch…

Auf die heutige Arbeit mit Donovan freue ich mich besonders: Heute waren nämlich Angela und ihre Kinder da, um ihren Schrank auszuräumen. Dabei fiel die Trense von Pony Lucky für mich ab. Angela hat sie mir geschenkt. Sie passt Donovan perfekt – inklusive einfach gebrochener, dicker Wassertrense. Ich habe alles bis auf das Nackenstück abgebaut. Die Trense besteht jetzt nur noch aus einem Riemen der von einem Gebissring zum anderen führt.


Mit einer Handvoll Hafer „bewaffnet“ habe ich ihm „das Ding“ schmackhaft eingelegt. Er hat es ertragen wie ein Mann. Erst versuchte er natürlich das Gebiss auszuspucken. als das nicht gelang hat er drauf herumgelutscht. Etwas schwieriger wurde es mit dem Kappzaum, der ja dann unterdurchgeschlauft wird. Donovan will einfach nicht so lange still halten. Aber dann ging es doch.

Nicht, dass ihr glaubt, durch das Gebiss im Maul passt nichts anderes mehr rein! Weit gefehlt. Dreieckszügel, die Enden der Leinen usw. lutscht er immer noch ab, wenn er sie zu fassen kriegt.
„In voller Montur“ gehe ich mit Donovan in die Halle. Birgit hat sich netterweise bereiterklärt zu filmen. Ein wichtiges Dokument in Donovans Ausbildung: Das erste Mal mit Gebiss, das zweite Mal mit „richtig“ hinterhergehen…

Die Stereoanlage habe ich inzwischen IN die neue Reithallenbande eingelassen und mit einer Plexiglasscheibe zum Schieben vor Staub und Nässe geschützt. Problem der Scheibe: Sie glänzt im Licht sehr. Schon vor drei Tagen hatte ich Mühe, mit Donovan dran vorbeizukommen. Dann hatte er sich aber daran gewöhnt.

Mein Fehler heute: Ich hatte die Scheibe nicht ganz geschlossen, gehe mit Donovan hin und schiebe sie zu – und schon steht Donovan 10 Meter weiter weg, laut schnorchelnd. Ich habe geistesgegenwärtig die Leinen aus der Hand gleiten lassen, so dass er wegspringen konnte, und ich musste nicht loslassen. Weil ich mit der anderen Hand noch am Griff der Plexiglasscheibe hing, hätte ich sie fast aus der Schiene gezogen, weil alles so plötzlich kam. Wie dummm von mir. Hätte ich mir ja denken können, dass eine glitzernde und sich auch noch bewegende Scheibe wieder ein Problem ist.

Nach einigen Minuten hatte er sich wieder leidlich beruhigt, aber beäugte „das gefährliche Ding“ aus den Augenwinkeln, wenn er in die Nähe kam. Deshalb gelingt es mir auch nicht auf Anhieb, ihn im Hinterhergehen dran vorbeizulenken. Aber der Reihe nach.

Ich beginne wieder mit den Halteübungen und „stell dich gerade“. Allerdings nur eine Runde lang, will ja das Hinterhergehen üben.

Dann beginne ich wieder am Spiegel mit dem Hinterhergehen. Ich kann deutlich beherzter vorgehen, um ihn voran zu treiben. Den Stock lasse ich heute doch lieber noch mal weg…
Die erste lange Seite ist eierig, als er merkt, dass es auf die Scheibe zugeht. Er wendet einfach ab. Aber es gelingt mir schließlich, beharrlich zu bleiben, ihn wieder zurückzudrehen, und dann doch in „meine“ Richtung weiterzugehen. Donovan macht mit geht nun ganz artig.

Ich übe auch das Halten – wie immer in der Mitte der langen Seite am Fenster. Es gelingt nur, wenn ich die Leinen kräftg festhalte. Dann aber steht er prima, lässt sich sogar die Hinterbeine korrigieren. Ein zweiter Stopp am Spiegel gelingt schon deutlich besser.
Auf dem Video erkenne ich, dass der Schritt mit sehr viel mehr Raumgriff sein dürfte. Das wird erst gelingen, wenn ich die Hinterbeine mit der langen Gerte begleite. Werde ich morgen probieren.

Weil Donovan so brav ist, werde ich übermütig: Wie wär’s mit einer Volte in der Ecke? Ich nehme am Spiegel die innere Leine an, ziehe ihn in die Mitte. Obwohl Donovan gern in die Mitte driftet – jetzt will er in der Anlehnung der Bande bleiben. Es gelingt mir nur, ihn komplett einmal umzudrehen. Na ja, macht gar nichts. Die Volte werde ich die nächsten Tage noch einmal üben. Donovan muss erst einmal begreifen, was es heißt, wenn die Leinen links oder rechts mehr Druck aufbauen.

Insgesamt war er ausgesprochen willig. Es gab kaum Irritationen, und er hat vier mal angehalten und sich loben lassen. Das ist für den zweiten Leinentag genug.

Um ihn besonders zu loben, baue ich die Ausrüstung in der Halle ab. Vielleicht will er sich ja mal wälzen. Will er nicht. Er will auch nicht alleine auf Erkundungstour gehen. Ein Phänomen, das mir schon bei Cera aufgefallen war. HSH-Pferde bleiben gern bei ihrem Leinenführer, fühlen sich irgendwie mit ihm verbunden.

Weil hinten am Spiegel noch mein weggelegtes Stöckchen liegt, gehe hin, es zu holen. Donovan folgt mir. Aus meinem Stöckchen-Reservat am Radio habe ich ein zweites mitgenommen und übe an der langen Seite – nur so zum Spaß – mit ihm das Halten und Geradestehen. Donovan ist nicht festgehalten und nicht gesattelt – und trotzdem macht er die Übung perfekt. Ich lobe ihn überschwenglich, erzähle ihm, dass er das tollste Pferd im Stall ist. Donovan scheint zu grinsen. Gemeinsam vollenden wir die ganze Bahnrunde bis zur Tür, und ich bringe ihn in den Stall.
Donovan ist ein tolles Pferd, und alle Bedenken, die ich zwischendurch hatte, weil er so wild sein kann, sind wie weggeflogen. Er ist unglaublich vertrauensvoll geworden und sieht mit der Trense und voller Ausrüstung schon fast wie ein Großer aus!


Ich kann hinterhergehen!!!!

Die letzten beiden Tage hatten beide meine Pferde Ausruhzeit. Das lag an dem ungeheuren Sturm, der hier über den Hof fegte. Alles klapperte, flog weg. Da ist auch Donovan unkonzentriert.
Heute hat der Wind etwas nachgelassen, deshalb freue ich mich schon auf die Arbeit mit ihm. Ich beginne wie immer mit Führ- und Stehübungen. Das Geradestehen funktioniert immer besser. Ich muss immer noch korrigieren – aber: Donovan lässt mich auch korrigieren. Es genügt das Zeigen mit dem Stöckchen, und Donovan bewegt seine Hinterfüße. Nicht immer in die richtige Richtung, aber immerhin weiß er schon, dass ich etwas von ihm will. Dann reicht ein leichtes Antippen, und er richtet sich aus und ich kann ihn ausgiebig loben.

Mein eigentliches Ziel heute ist aber das Hinterhergehen. Ich beginne wieder wie vorgestern am Spiegel. Diesmal bin ich deutlich beherzter beim Losgehen und lasse die Leinen an seine Hinterbeine klatschen. Zart, aber bestimmt. Dazu das laute Kommando „Voran!“. Donovan zuckt zusammen und geht vorwärts.

Gleich nach der Ecke die erste Irritation: Donovan will in die Mitte abbiegen. Ich aber nicht. Also halte ich die äußere, linke Leine straff und ziehe ihn ein wenig zurück. Das bringt ihn sofort zum Halten, ich muss ihn erneut vorantreiben. Nachdem mir das geglückt ist, geht es aber erstaunlich gut. Ich schaffe die ganze Runde, bis ich erneut am Spiegel angekommen bin. Dort halte ich, lobe lange – auch mit Leckerli – und setze erneut an.

Wieder dreht er nach einigen Metern zur Mitte ab. Diesmal kann ich ihn nicht zurück nach außen ziehen. Er dreht sich schneller, als ich reagieren kann. Dadurch droht er sich in die Leinen einzuwickeln. Ich bleibe ruhig stehen, warte, bis er sich umgedreht hat und mich ansieht. Ich lobe trotzdem, gehe an meine Position hinter ihm – nun haben wir ja die Hand gewechselt – und lasse ihn erneut antreten. Am Spiegel wird wieder gehalten.

So schaffe ich erneut eine ganze Runde. Zweimal versuche ich durch ein lautes „Haaaaaalt“, Donovan anzuhalten – immer in der Mitte der langen Seite. Das gelingt natürlich nicht. Ich muss die Leinen kräftig annehmen, dann klappt es. Mir ist es völlig egal, wie er steht, hauptsache, dass er steht. Ich lobe ihn ausgiebig an der Kruppe.

Beim erneuten antreten bin ich etwas zu grob, Donovan trabt an. Langsam, ohne Hektik. Ein „Scheeeerittt“ und Leinenzug bringt ihn in den Schritt zurück. Am Spiegel kann ich wieder anhalten. Diesmal schon fast von alleine.

So zähle ich die ganzen Bahnrunden: 5 eierige Runden links, 5 wackelige Runden rechts, aber immerhin schon ganz außenrum und mit relativ geringen Irritationen. Das ist für das zweite Mal grandios. Noch habe ich den Stock in der Bahnmitte liegen. Ich will ihn nicht ungeschickterweise aus Versehen einsetzen. Aber morgen werde ich versuchen, das Hinterbein damit ein wenig zu begleiten.

Ich bin sehr zufrieden mit Donovan und sage ihm das auch. Nach 20 Minuten höre ich auf. Donovan hat zwischendurch sogar abgeschnaubt, er hat sich also ein wenig entspannt. Ein schöner Erfolg!


Donovan macht Fortschritte

Nachdem Donovan zwei Tage Pause hatte, ziehe ich ihn heute wieder raus. Ich würde ihm gern die „Blindtrense“ einlegen. Einpassendes Gebiss habe ich gefunden. Was aber nicht passen will, ist der Lederiemen. Er ist das Herzstück einer alten, rundgenähten Trense meiner Trakehner-Rentnerin Hazel, die immer noch – nun 29-jährig – auf einem Gnadenhof steht. Donovans Kopf ist dafür einfach zu klein. Schade. Muss ich mit der Trense bis zum Wochenende warten, bis ich was anderes gefunden habe.

Ansonsten geht’s wie am Wochenende weiter. Ganz allmählich stellen sich Fortschritte ein. Ich muss ihn mit dem Stöckchen nicht mehr immer zum gerade hinstellen anticken. Es genügt, mit dem Stöckchen dahinzuzeigen. Er reagiert manchmal noch unwirsch, aber nach zwei, drei Versuchen stehen die Hinterbeine perfekt. Ich kann loben!

Allerdings hat er – während ich an den Hinterbeinen lobe – vorne schon wieder die Ausbinder, Teile der Longe oder das Sporenriemchen im Maul…

Weiter übe ich auch das Rückwärtsrichten. Damit hat er große Probleme. Es gelingt flüssiger, wenn ich ihn ein paar Mal vor und zurückrichte. Ich selbst gehe dabei rückwärts, bzw. vorwärts. Das heißt, ich drehe mich nicht zum Vorwärtsführen um.

Weil er insgesamt recht artig ist und ich vorsichtshalber die gesamten Leinen dabei habe, versuche ich es mit dem Hinterhergehen! Ich streiche ihn mit dem Leinenpaket an der Hinterhand und den Hinterbeinen ab, bis ich irgendwan hinter ihm stehe. Ich muss ihn jetzt mit den Leinen leicht anklatschen, damit er losgeht. Hmm, ist mir etwas mulmig. Vielleicht geht er ja von alleine los, wenn ich lange genug warte? Nein, tut er nicht. Also, ein zaghaftes antouchieren mit den Leinen an seinen Hinterbacken – und Donovan zackelt los. Ich lobe mit der Stimme und gehe hinterher.

Wir schaffen allerdings nur wenige Meter, dann driftet Donovan nach rechts in die Mitte ab. Ich kann ihn noch nicht zurückhalten, gehe notgedrungen hinterher. So robbe ich mich weitere Meter voran. Dann höre ich auf. Donovan ist ganz artig geblieben, ist nicht weggelaufen, hat sich nicht über mein Dahintersein gewundert. Das ist ein guter Erfolg für den ersten Tag.

Morgen mache ich weiter! Bin schon ganz gespannt.