Ein paar Videoschnipsel mit Rasga – mit Grüßen an Judith

Seit ein paar Tagen arbeite ich Rasga wieder am Boden im Hinterhergehen. Das tut der Stute zurzeit gut und sie ist mit Feuereifer bei der Sache. Die letzten beiden Einheiten waren ganz besonders gelungen. Leider hatte ich niemanden, der mich filmen konnte. Das hätte ich zu gern auf Video gehabt.

Heute hat es zwar mit dem Filmen geklappt, Wetter war auch perfekt, aber Rasga hat beschlossen, rossig zu sein. Macht nichts. Ein paar Seqenzen sind doch ganz gut geworden.

Das Schulterherein habe ich erst vor wenigen Tagen mit ins Programm aufgenommen. War eher kaum möglich, da Rasga nicht am Hufschlag bleiben konnte und ziemlich nervös auf das Stöckchen reagierte. Das ist aber Vergangenheit. Ich stelle hier zwei Videos rein: Einmal Schulterherein im Schritt, einmal sogar im Trab. Viel Spaß beim Ansehen!

 
 
Schulterherein im Schritt

 
 
Schulterherein im Trab

 Und dann kann ich euch noch zwei Galoppsequenzen anbieten, die sehr ordentlich geworden sind.

Was Rasga am allerwenigsten kann, ist der Galopp. Ich bin froh, wenn es überhaupt ein Dreitakt ist. Sie hat auch darin große Fortschritte gemacht – auch beim Reiten. Die Galopphilfe hat sie gelernt und springt fast immer ruhig und gesittet an. Aber es fühlt sich immer noch gruselig an.

Deshalb übe ich jetzt auch den Galopp am Boden. Dort kann ich noch mehr Einfluss nehmen. Noch vor einigen Wochen, war an ein williges und ruhiges Angaloppieren gar nicht zu denken. Auch nicht daran, die Außenleine um ihre Hinterbeine herumzuführen. Das Ergebnis von heute kann sich wirklich sehen lassen!

 
 
Rasga im Galopp, linke Hand

Sie ist sogar in guter Hals- und Kopfhaltung dabei. Vorbei die Zeiten, als sie noch über ihre Füße stolperte… Anders herum geht es natürlich auch:

 
 
Rasga im Galopp, rechte Hand

Dass ich nicht immer so elegant mitlaufe (nein, eine Elfe bin ich leider nicht!) liegt hier aber auch an meinem verknacksten Fuß!

Sprechender Hund

Die vertonten Tiervideos sind sooo klasse. Leider auf Englisch, aber vielleicht kriegt ihr ja doch das Meiste mit. Herrchen erzählt seinem Hund, dass er in einer Zoohandlung war, um dem Hund ein Katzenjunges zu kaufen… Das müsst ihr sehen!

 
Hund hätte sooooo gerne ein Kätzchen…

Schlafanzug-Pferde

Nachdem mein Erstversuch, die Pferde mit Streifen zu versehen, damit sie nicht mehr von den Bremsen geplagt werden, an der Fingerfarbe gescheitert ist, habe ich heute eine neue Variante probiert: Tiermarkierungsfarbe. Sie ist heute mit der Post geliefert worden und lässt sich prima verarbeiten. Mit zwei vollen Stiften schafft man zwei Großpferde…

Es gibt ein kleines Video dazu:

Das Pferd von Welt trägt heutzutage Streifen und heißt jetzt “Pfebra”

Dieses Jahr ist es mit den Bremsen und anderen “Lästlingen” auf der Weide besonders schlimm. Manche sagen, das liegt an der Flut, die für alles Stechgetier prima Brutstätten bot. Woran es liegt, ist letztlich egal – meine Pferde jedenfalls leiden schrecklich, allen voran Dango, der sich wieder einmal die Mähne abgescheuert hat. Auch die vielen Insektensprays, die mit “bis zu 24-Stunden-Wirkung” werben, taugen nicht wirklich etwas. Zudem sind sie auch noch gegenüber den Vorjahren sauteuer geworden.

Wie machen es da eigentlich die Tiere in den noch heißeren Gegenden unserer Erde? Die Zebras zum Beispiel? Forscher rätseln schon seit Jahrhunderten, warum die Zebras gestreift herumlaufen. Dient das nur zur Tarnung?

Ungarische und schwedische Forscher vertraten die These, dass das verwirrende Streifenmuster Bremsen vom Stechen abhält, weil sie auf den Streifen nicht landen können. Die afrikanischen Bremsen sind nicht nur größer sondern auch gefährlicher, weil sie fiese Krankheiten übertragen.

Ihre Annahme konnten die Forscher in einer Feldstudie im letzten Jahr bestätigen: Bremsen setzen sich kaum auf Streifenmuster. Kaum waren die Ergebnisse veröffentlicht, sprang die Deckenfirma Bucas auf den Zug auf und verkauft nun Fliegendecken im Zebralook allerdings zum stolzen Preis von 140 Euro. Das ist mir bei drei Pferden deutlich zu viel. Wenn man heute nach Zebradecken für Pferde googled, findet man einige Anbieter mehr, aber die meisten vermelden: “Die Decken sind ausverkauft, werden erst zur nächsten Saison wieder verfügbar sein”.

Wie kriegt man sonst Streifen aufs Pferd? Klar, durch Anmalen. Nur mit was? Ein Rezept aus dem Internet lautet: Mehl mit Wasser und etwas Essig verrühren und dann als weiße Streifen auftragen. Bei hellen Pferden muss man halt Tonerde oder etwas ähnliches zugeben, damit die Streifen dunkel werden. Das mit dem Mehl schien mir eine einfache Methode und super billig…

Ich sage euch: Das ist die größte Schweinerei des Jahrhunderts. Die Mehlpampe klebt wie Hülle – und zwar bevorzugt nicht am Pferd, sondern an der eigenen Hose, auf den Schuhen auf dem Fußboden und an den Händen. Und das Auftragen mit einem Pinsel ist mir auch nicht wirklich gut gelungen. Vielleicht hatte ich die Mischung zu dünn gemacht?

Als Testobjekt musste Donovan herhalten. Der wird ja zurzeit nur am Boden gearbeitet, muss keinen Sattel mit Satteldecke tragen. Da können die Streifen auch eine paar Tage länger draufbleiben, ohne dass sie stören.

Den Mehlversuch musste ich aus “Schweinereigründen” abbrechen. Ich habe die fast volle Schüssel auf unsere Mülltonne gestellt. Vielleicht würde sie über Nacht etwas eindicken? Die Mehlpampe entpuppte sich als prima Fliegenfalle, wurde kurz darauf von Dango, der die Brühe ausschlürfen wollte zu Boden gerissen. Der Fußboden ist noch immer nicht ganz sauber…

Das zweite Rezept zum Streifenmalen geht mit Fingerfarben. Also bin ich nach Duvenstedt zum Bastelladen gefahren, um entsprechende Vorräte zu erstehen. Ich bekam genau noch ein kleines Töpfchen in weiß und eines in gelb. Rest war ausverkauft.

Deshalb trägt mein Donovan nun weiße UND gelbe Streifen. Hätte die Streifen gerne etwas dichter gesetzt und dünner gehalten, aber dafür reichte die Farbe nicht. Angela war an diesem Abend zum Helfen gekommen und hat die Streifenarie mit der Kamera festgehalten. Ich kann euch also aktuelle Bilder liefern:

20130723173643-(12) 20130723173643-(13)
20130723173643-(14) 20130723173643-(1)
Donovan lässt ja inzwischen fast alles mit sich machen. Er hat ein bisschen “schräg” geguckt, aber ansonsten nicht mit der Wimper gezuckt. So, die Farbe ist gleich alle.
20130723173643-(2) “Und das soll gegen Bremsen helfen?” scheint Donovan zu fragen und beäugt sich kritisch. Dass er sich dabei auch gleich die Schnute und seinen Schweif eingeschmiert hat, versteht sich von selbst…
20130723173643-(3) 20130723173643-(5)
Der neugierige Asterix konnte es natürlich nicht lassen, seinen Boxennachbarn tüchtig abzurüsseln. “Hi hi hi, ein Pferd mit Streifen!” Asterix lacht sich scheckig und präsentiert sein besudeltes Gesicht.
20130723173643-(6) 20130723173643-(9)
20130723173643-(10)
Und komisch riechen tut die Farbe auch!
20130723173643-(8)
Ziemlich aufgebracht über Donovans neues Aussehen waren auch die Hunde. Sie haben ihn tüchtig ausgebellt. Die anderen Pferde haben keinen Anstoß daran genommen.

20130723175342-(1)

20130723174411-(1)

20130723175342-(2)

Also Fingerfarben sind aber irgendwie auch nicht so das Wahre. Sie ist ganz schön teuer und verbraucht sich sehr schnell. Ich habe im Internet jetzt Farbe zum kennzeichnen von Tieren gefunden. Man verwendet sie vor allem für Schweine und Rinder und Schafe. Gibt’s als Farbstift und Spray. Die Farbe soll besonders gut auf Fell haften und erst nach 2-4 Wochen verschwinden. Also wieder abwaschen ist erst einmal nicht. Die Farbe muss von alleine verschwinden. Ich habe Weiß (für Donovan und Rasga) und Schwarz (für Cera und Dango) bestellt und hoffe nun auf schnelle Lieferung… Dann erst kann ich sagen, ob es auch bei meinen Pferden die Bremsen abhält.

Befindlichkeiten

Alle, die mich kennen wissen, dass ich wetterfühlig bin, und so waren die heißen Tage für mich eine Herausforderung. Für die Pferde auch. Sie dürfen zurzeit nachts raus, stehen tagsüber wie tot in ihren Boxen – mit runterhängender Unterlippe und einem ausruhendem Hinterbein. Aber vielleicht leiden sie nur, weil ich bei dem Wetter nicht so gut drauf bin. Es ist ja immer wieder erstaunlich, wie sich Pferde und Besitzer anpassen…

Mir ging es in den vergangenen zwei, drei Wochen echt mies. Es fing mit schlimmen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit an. Dann kam eine unerklärliche Unruhe dazu. Schließlich stellte sich Husten ein. Ah, dachte ich, eine blöde Sommer-Erkältung. Vielleicht hatte ich mich bei Evi angesteckt? Der Husten kam und ging wieder, die Unruhe steigerte sich in Angst. Und die kam vor allem, wenn ich im Bett lag! Es war so schlimm, dass ich eines nachts schon überlegte, den Notarzt zu rufen. Das Herz schlug mir bis zum Hals, der Druck auf der Brust steigerte sich. Waren das Vorboten von einem drohenden Herzinfarkt? Ich habe den Notdienst nicht gerufen, aus Sorge, er würde mich nur ins Krankenhaus zur Abklärung schicken. Das hätte ich nicht wollen, denn ich hätte ja die Hunde und Pferde nicht unversorgt zurücklassen können.

Zum folgenden Wochenende nahmen die Beschwerden weiter zu. Ich war schließlich so in Sorge, dass ich meinen Vater bat, mich in die Notaufnahme der Paracelsius-Klinik zu fahren. Die machten sofort ein EKG und nahmen Blut ab. Gott sei Dank waren alle Werte unauffällig. Fange ich also an, wunderlich und verschroben zu werden? Der behandelnde Arzt guckte mich schon ein wenig skeptisch an, stellte ein paar Fragen, deren Antwort er aber so gar nicht recht abgewartet hat. Schließlich bekam ich eine “Glückspille”, die meinen Gemütszustand sofort aufhellte. Dazu gab es einen zugeklebten Umschlag mit den Untersuchungsergebnissen für den Hausarzt mit der Anweisung, das weiter abklären zu lassen. Als ich wieder zu Hause war, habe ich den Umschlag natürlich sofort aufgerissen und den Bericht gelesen, soweit ich ihn entziffern konnte. Als letztes stand dort: Wenn nichts weiter gefunden wird, wird angeraten, mich an einen Psychiater zu überweisen. Tolle Wurst!

Da mein Hausarzt noch im Urlaub war und ich partout nicht zu einem fremden Arzt wollte, musste ich also noch eine Woche durchhalten. Die Assistenzärztin im Krankenhaus hatte sich noch herabgelassen, mir vier von diesen “Wunderpillen” mitzugeben. Die habe ich wie meinen Augapfel gehütet. Drei davon musste ich in den Folgetagen doch nehmen.

Als ich dann endlich bei meinem Hausarzt saß, der sich alles geduldig anhörte, tippte er sofort auf einen schiefen Halswirbel. Mich nervt das ein wenig, weil es stets den Anschein hat, dass Chiropraktik zu seinem Hobby gehört und er – egal mit welchen Beschwerden ich dort aufschlage – er immer auf einen blockierten Wirbel tippt und den dann auch gerne einrenkt.

Dieses Mal waren es ein Halswirbel und zwei Rückenwirbel, die laut krachend wieder in ihre Position sprangen.

Aber was soll ich sagen: Meine Angstattacken, die Brustbeklemmung, das Herz, das mir bis zum Hals schlug – alles noch am selben Abend wie weggeblasen. Das ist schon wirklich unglaublich. Ich bin wieder richtig fit – wenn man mal von dem feuchtschwülen Wetter draußen absieht.

Also: Ich werde diesen September zwar 60 Jahre alt, aber ich bin noch nicht wundersam und reif für die Klapsmühle!