Ballspiele im Schnee

Meinen Hunden macht der Schnee ja so gar nichts aus. Im Gegenteil: Sie toben ohne Unterlass durch die tiefe Pracht. Und wenn sie dann auch noch einen Ball finden, ist ihr Glück perfekt!

Schneechaos

Das Wetter ist hier wirklich unterirdisch! Es schneit seit 16.00 Uhr ununterbrochen. Und fast NUR hier, in einem Streifen von Lübeck über Bad Oldesloe bis nach Tangstedt. In einem Streifen von knapp 50 Kilometer Breite. Nix mehr weiter nördlich, nix mehr weiter südlich. Nur hier! Ich zeige euch mal das Satellitenbild, das schon den ganzen Tag so aussieht:

Wetterkarte

Winter

Der Blick aus dem Wohnzimmerfenster gegen 17.00 Uhr. Der Schnee ist nun feiner geworden, dafür aber noch dichter. Der frei geschaufelte Weg, den ihr hier seht, ist schon wieder weg. Und ich bin mal gespannt auf die Temperaturen. Angeblich sollen es ja noch bis zu –15 Grad werden. Ich hoffe nicht bei mir. Na ja. Ich bin vorbereitet. Alle Heizungen im Stall sind an. Zieht euch also warm an! Und ich bin gespannt, ob die Vorhersage für morgen stimmt: Null Grad und strahlende Sonne! Ich warte mal ab…

Des einen Freud, des anderen Leid :-)

Der Frühling 2013 geschah an einem Dienstag, genau genommen am 5. März. Nun macht sich der Winter wieder breit – ohne Rücksicht auf die ersten Knospen von Schneeglöckchen und Krokus. Ich habe die letzten beiden Tage mit der Kamera festgehalten und daraus Fotos herausgezogen. Eine Geschichte in Bildern…

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So hat es angefangen: Oben links torkeln ein paar winzige Flocken vom Himmel, die nicht liegen bleiben. Ich hatte schon die Hoffnung, dass die Wettervorhersage dieses Mal nicht stimmt.

10 Minuten später das Foto links: Der Himmel grau verhangen, die Flocken größer und dichter. Das war um halb drei.

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Nach zwei Stunden ist schon alles weiß. Apollo liebt es, im Schnee herumzutollen. Dass er dann gesprenkelt wieder herein kommt, stört ihn offenbar gar nicht.
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Und das war heute morgen: Ca. 15 cm Neuschnee!
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Der Schnee ist für die Hunde das Größte. Sie toben wie die Wilden durch die weiße Pracht.
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Die Pferde haben sich ganz genauso gefreut. Der Schnee war so tief, dass ich mich getraut habe, sie nach ihrem Heu-Frühstück auf die Dreieckswiese zu lassen.

Wie haben sie den Ausflug genossen! Oben wälzt sich Asti genüsslich im Schnee. Rechts kugelt sich gerade Rasga. Und das Pferd mit weißer Maske ist Dango. Alle Pferde haben sich mehrfach hingeworfen. Sie sind gar nicht so sehr getobt, wie ich vermutet hätte.

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Die drei elegantesten Pferde im Stall: Rasga, Donovan (klar, wer sollte sonst an ihrer Seite sein!) und daneben Cera.

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Auch Rasga läuft weiß gepudert weiter.
Schnee18 Und links seht ihr einen fröhlichen Dango.

Jetzt haben wir gut 21.00 Uhr, und es schneit immer noch. Dazu weht ein bissig kalter Ostwind.

Als ich heute Abend wieder in den Stall zum Füttern musste, hat es mich schon Überwindung gekostet. Es sah draußen aus wie ich vermute, dass es in Sibirien aussieht (ich war noch nie dort).

In den Trögen von Cera und Asti lag etwas Schnee – vom Wind hereingeweht.

Und dann soll es über Nacht auch noch garstig kalt werden…

Ich will noch einen Tag Frühling! Und zwar schnell!

Ich hab die Platte schön, ich hab die Platte schön

Hä?, werdet ihr jetzt vielleicht fragen. Zu Recht. Mit Platte meine ich meine Mistplatte. Ich hatte ja schon in einer der letzten Beiträge geschrieben, dass ich dieses Jahr meinen Mist auf meine eigenen Wiesen fahren möchte. Nun, vorgestern war es dann überraschend so weit. Die Weiden sind zwar immer noch nicht vollständig getrocknet, aber doch so gut, dass der Bauer auf einem Großteil der Fläche mit dem Miststreuer fahren konnte.

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So sah der Misthaufen Anfang März aus. Die Hälfte der Mistplatte ist schon leer geräumt. Ist ziemlich matschiger, durchgerotteter Mist.
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Die Pampe wird mit einem praktischen Kleintrecker auf den Miststreuer geladen. So einen Minibagger könnte ich auch guuuuut gebrauchen…
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Der Bauer auf der großen Weide… Und auf der Dreieckswiese
20130304123411-(1) Hier seht ihr, wie nass die Wiesen noch sind. Deshalb wurde die große Weide auch nur zur Hälfte gedüngt. Die Schäden an den Grassoden wären sonst zu groß gewesen. Macht nichts.

Ich muss dieses Jahr eh mit Kunstdünger nachhelfen, denn mein Pferdemist muss schon ein paar Mal ausgebracht werden, ehe er die gewünschte düngende Wirkung erzeugt.

Vier Riesenhänger voll Mist hatten wir seit September aufgestapelt…

Seit langem ist es das erste Mal, dass wirklich aller Mist abgefahren wurde. Es blieben nur Krümel und Reste auf der Mauer übrig. Das brachte mich auf die Idee, die Mauern der Mistplatte mal wieder mit Bitumen zu versiegeln. Das letzte Mal tat ich das vor mehr als sechs Jahren… In diesem Frühjahr passte alles zusammen: Das Wetter spielte auch mit

Eine Wand, die man streichen will, muss schon recht sauber sein. Eigentlich wäre das eine Arbeit für den Hochdruckreiniger gewesen. Aber ich hatte Sorge, dass die Steine dann nicht rechtzeitig genug trocknen würden. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage ist ja nicht gerade berauschend! Und viel Zeit habe ich für solche Arbeiten auch nicht, denn wir müssen ja den täglichen Mist irgendwo lagern…

Also blieb mir nur, die Innenwand gründlich mit Spachtel und Drahtbürste zu bearbeiten. Am Montag wurde der Mist abgeholt, der Bauer war mit seinen Maschinen um 15.00 Uhr vom Hof. Den Rest des Nachmittags und am Dienstag habe ich an den Wänden herumgekratzt.

Mittwoch früh bin ich in den Baumarkt gefahren, Farbe, Pinsel und Handschuhe kaufen und habe angefangen zu streichen. Heute habe ich die Mistplatte wieder eingeweiht.

20130304173054-(3) Unglaublich, was ich mit dem Spachtel von der Wand kratzen konnte. Die große Schubkarre wurde bis zum Rand voll. Und was hat das gestunken!

Vermutlich habe ich den Dreck der letzten Jahrzehnte abgeschabt. Zwischendrin musste ich den losen Kram immer wieder wegfegen. Und zum Schluss kam noch die Drahtbürste zum Einsatz. Mit ihr habe ich alle Fugen sauber gekratzt.

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Der meiste Dreck klebte natürlich an den unteren Reihen. Und er war recht hartnäckig. Da hieß es: durchhalten! Auch wenn die Arbeitshaltung alles andere als bequem ist. Hier seht ihr schon das fertige Ergebnis: Die sauber gefegte Mistplatte mit einem satten Anstrich aus Bitumen. Bitumen stinkt nach Teer, ist recht zähflüssig und kleckert entsetzlich.
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Und so war es eine große Herausforderung während des Streichens, die Hunde davon abzuhalten, mich ständig zu besuchen. Die Farbe hätte ich nicht aus dem Fell bekommen. Das ist schon der neue Mist – von drei Tagen, heute aufgeschichtet – und mit meinen Mikroorganismen geimpft.
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Zwischendurch musste ich immer Mal aufstehen und meine Beine ausstrecken. Außerdem wollte ich die Hunde ein wenig beschäftigen. Sie sind in den letzten Tagen etwas zu kurz gekommen.

Sie waren soooo brav. Sie haben sich die Zeit selbst mit Spielereien auf dem Reitplatz vertrieben oder sie haben der Reihe nach Pferdewachen geschoben.

Links seht ihr sie bei Rasga, die das nicht zu stören scheint. Auf den Fotos unten liegen sie Donovan zu Füßen oder stehen bei Asterix.

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20130304173054-(2) Zwischen den Tobe-Einheiten gab’s immer mal wieder Verschnaufpausen auf dem Reitplatz in der Sonne.

Die letzten drei Tage waren recht arbeitsintensiv, aber ich hatte auch Hilfe: Montag und Dienstag hat Lena für mich den Stall gemistet, Dienstag und Mittwoch Abend haben mir Sabrina und Angela beim Mistplatte-Putzen geholfen. Vielen Dank! Ich merke ja leider doch, dass ich keine 20 mehr bin. Die Knochen sind nicht mehr ganz so flink und schneller müde…