Rasgas Verwandlung

Rasga ist eine 18-jährige Oldenburger Stute, die seit gut drei Jahren in meinem Stall lebt. Ende April habe ich angefangen, sie 2-3 Mal die Woche zu reiten. Seit Juli reite ich sie alleine, weil die Reitbeteiligung des Pferdes Urlaub hat.

Rasga hatte im Winter sehr abgebaut, hatte nicht nur Muskulatur, sondern auch zu viel Gewicht verloren. Im Stall stand sie meist teilnahmslos auf ihrem “Balkon” und döste mit gesenktem Kopf vor sich hin. Es interessierte sie kaum, wenn jemand die Stallgasse betrat, freute sich nur abends aufs Kraftfutter.

Nun, das geborene Dressurpferd ist Rasga nicht: Ein zu langer, schlecht bemuskelter und steifer Rücken, ebenso steife Hinterbeine und ein ziemlich “totes” Maul machten das Reiten nicht eben zum Genuss. Zudem macht ihr eine alte Rehe-Erkrankung immer mal wieder zu schaffen.

Beim Reiten bohrte sie ihre Nase mit gestrecktem Hals nach unten, stellte die Hinterbeine eher nach hinten raus. Der Trab war unrhythmisch und nicht taktrein. Dazu musste ich stets befürchten, dass sie über ihre eigenen Füße stolpert.

Ich habe den Beritt dennoch übernommen, weil ich sehen wollte, ob man auch bei einem 18-jährigen Pferd noch Muskulatur aufbauen und ihr wieder mehr Lebensfreude geben kann. Ich habe mal versucht, ihre Entwicklung in Bildern festzuhalten. Die “alten” Fotos entstanden am 28. April 2012 (das 3. Mal Reiten), die neuen Fotos wurden am 1. September gemacht:

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Rasga Ende April 2012: Der Schritt ist entsetzlich kurz, der Hals wenig bemuskelt. Die Hinterhand eingefallen. Ich muss ihren Kopf mit den Zügeln hoch heben, damit sie nicht nach vorne fällt. Sie spitzt die Ohren nach vorn, achtet mehr auf die Umwelt, als auf mich. Rasga 1. September 2012: Wichtige Änderung: Ich reite mit einem gebisslosen “Sidepull” ohne Hebel-wirkung. Die Hinterbeine treten deutlich mehr unter den Schwerpunkt. Rasga entwickelt Halsmuskulatur. Ihre Ohren sind auf mich gerichtet. Sie ist konzentriert. Ihr Körper setzt Muskeln an.
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Rasga soll “kurze Schritte” lernen, um mehr Gefühl für ihre Hinterbeine zu entwickeln. Sie soll lernen, mehr Last mit den Hinterbeinen aufzunehmen. Die Kurzen Schritte klappen immer besser. Sie benutzt ihre Hinterfüße mit deutlich mehr Spannkraft.
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Der Trab: ein einziges Bergab. Sie tritt kaum unter, legt sich mit 100 kg auf die Zügel, um sich abzustützen. Sie bleibt fast 30 cm hintern den Spuren ihrer Vorderbeine zurück. Hier sieht man, wie gut sich ihre Hinterhand schon gekräftigt hat. Meist tritt sie in die Spuren ihrer Vorderbeine. Auf beiden Trabbildern oben hätte ich den Kopf gerne eine wenig höher, etwas mehr Aufrichtung.
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Der Versuch, den Spanischen Schritt vom Sattel aus zu üben. Rasga macht eine recht unglückliche Figur. Ihre Hinterbeine kommen gar nicht hinterher, stehen sogar nach hinten heraus. Spanischer Schritt durch die Dualgassen. Das ist Rasga nicht  geheuer. Deshalb nimmt sie auf dem oberen Bild die Hinterbeine nicht mit. Beeindruckend ist, wie hoch sie die Beine heben kann – auch, wenn sie auf ihrem schwachen Vorderbein stehen muss.
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Noch zwei Impressionen vom Trab im April diesen Jahres. Die beiden Bilder oben sprechen für sich, denke ich. Besonders freut mich das untere Trabbild: Konzentriert und voller Eifer trabt Rasga quer über die Dualgassen, stößt sich kraftvoll ab mit dem Hinterbein ab. Hals und Hinterhand haben eindeutig an Muskulatur zugenommen.
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Der Galopp heute: Nur fliegen ist schöner… Das ruhige Angaloppieren ohne Davonzustürmen fällt Rasga noch schwer. Aber sie reagiert immer feiner auf meine Hilfen. Heute konnte ich zum ersten Mal die Zügel ein wenig loslassen, und sie konnte ihre Haltung für ein paar Meter aufrecht erhalten. Dann fiel sie in den Trab.  Und ich konnte sie zwei Mal durch die Dualgassen galoppieren. Das heißt, dass sie dann sehr gerade gerichtet gewesen sein muss. Zurzeit füge ich ein paar Minuten Galopp am Ende der Stunde ein. Der Galopp regt Rasga immer noch ein wenig auf. Deshalb galoppiere ich höchstens eine Zirkelrunde, manchmal nur wenige Sprünge. Ich galoppiere sie nur auf der linken Hand, weil sie da die größten Schwierigkeiten hat. Offenbar ist ihr rechtes Hinterbein ihr schwaches Bein. Das gilt es zu kräftigen.

Auch nach acht Wochen intensivem Training (mit einer Woche Hitze-Pause) ist das Reiten für mich noch keine Entspannungsnummer. Ich bin jedes Mal total verschwitzt, wenn ich absteige, weil das Pferd so viel Konzentration erfordert. Warum ich trotzdem weiter mache? Mich begeistert das Pferd, das, obwohl es so viele körperliche Handicaps hat, wirklich alles gibt, es mir Recht zu machen. Sie hat einen wachen, aufmerksamen Gesichtsausdruck und scheint sich auf die Arbeit und die kleinen Herausforderungen zu freuen. Die geliehenen Dualgassen (Danke an Dani von der Ponyschule!!!) bringen sie körperlich und geistig an ihre Grenzen. Und trotzdem blüht sie auf. Sie kommt sofort von draußen herein, wenn sie Bewegung im Stall hört, beobachtet ihre Umwelt mit deutlich wacherem Gesichtsausdruck. Sie freut sich, wenn ihr etwas gut gelungen ist. Der Trab ist immer noch nicht bequem, aber er wird taktrein, und immer öfter kann ich ihre aktive Rückenmuskulatur spüren. Meine anfängliche Sorge, Rasga mit meinen Dressurübungen zu überfordern und zu quälen, waren unbegründet. Ich bin gespannt, ob sich ihre Körperform, ihre Muskulatur und ihre Rittigkeit weiter verbessern.

Ich hab die Weide schön…

Heute war “Weideputz-Tag”. Nein, diesmal nicht von Hand, sondern vom Bauern mit seinem Megagroßen Traktor. Ich habe ihn bestellt, einmal die Weide zu mulchen: Alles alte Gras und vor allem das viele Unkraut und die wildwachsenden Pappeln wurden platt gemacht. Jetzt darf das Weidegras wieder die Oberhand gewinnen. Hoffen, wir das es gelingt!

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Nachtgruß an meine Leser

Wir haben Vollmond. Als ich die Pferde heute Abend nach dem Abendessen für die Nacht auf die Weide gelassen habe, leuchtete er mir den Weg. Es sieht fast so aus, als brenne draußen eine Riesenlaterne – bei sternenklarer Nacht.
Das hat mich bewogen, noch einmal dieses selbstgemachte Video herauszusuchen mit einem der schönsten Stücke deutscher Volksmusik. Lehnt euch zurück und genießt es. Es singt übrigens das Calmus-Ensemble. Klickt auf das Foto!

Ich wünsche euch eine wundervolle, geruhsame Nacht und ein wunderschönes Wochenende!

Meine Hunde hatten Geburtstag

Über all dem Unterricht und die Planung für Redefin und das Familienstellen, habe ich den Geburtstag meiner Hunde vergessen! Sie wurden am vergangen Montag (20. August) nämlich genau ein Jahr alt. Unglaublich, wie sich die zwei entwickelt haben, und inzwischen kann ich sagen: Ich möchte sie nicht mehr hergeben. Aber das hat doch eine Weile gedauert…

Insgesamt machen sie immer mehr Freude. Sie kommen auf ihrer Herumtollweide, der eingezäunten Dreieckswiese, nun fast immer auf zwei Mal kurz pfeifen zu mir gelaufen – wenn ihnen nicht ein Schmetterling “den Weg versperrt” und sie ihn ganz dringend verfolgen müssen.

Zeus läuft jetzt nur noch mit der Schleppleine durch die Gegend, ich habe ihn nicht mehr an der kurzen Leine. Und Apollo lief ja eh schon immer frei nebenher.

Soweit ich das beurteilen kann, sind beide Hunde topfit und gesund, toben wie die Geisteskranken auf der Wiese herum. Die beiden Hundekäfige habe ich längst abgebaut. Wenn sie in Spiellaune sind, klauen sie immer noch Socken oder mal einen Schuh, um damit durch den Garten zu fetzen. Aber außer Klo- und Küchenrollen machen sie nichts mehr kaputt. Einem Papiertaschentuch allerdings oder einer Papierrolle können sie einfach nicht widerstehen. Die wird in 1000 Schnipsel zerrupft, wenn ich nicht aufpasse.

Sie haben sich genauso zum Langschläfer entwickelt wie ich, müssen nicht mehr in aller Herrgottsfrühe raus. Wie angenehm Smiley ! Und wenn sie dann doch mal außer der Reihe müssen, sagt mir Zeus “auf hundisch” Bescheid: Dann kriege ich seine kalte, nasse Schnauze ins Gesicht. Meistens genau in ein Auge, weil ich ja nachts die Brille nicht auf habe…

Ich zeige euch ihren Werdegang mal anhand von Bildern, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe:

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Die Hundefamilie einen Tag, nachdem sie gefunden wurde, mit ihrer Hundemama. (August 2011)
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Eines der ersten Fotos von Apollo (August 2011)
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Apollo (August 2011)
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Hier ein Foto von “Klein-Zeus” (August 2011)
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Zeus im Alter von vier Monaten (Dezember 2011)
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Apollo am selben Tag (Dezember 2011)
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Die Hunde bei der Übergabe in Siegen (500 km südlich von Hamburg). Boah, was haben die gestunken! Und sie wären am liebsten im Boden versunken. (15. Januar 2012)
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Die zwei wenige Tage nach ihrer Ankunft in meiner Reithalle. Die zwei sehen noch ziemlich verloren aus… (Januar 2012)
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Ein erster Spaziergang vom Garten zur Halle. Immerhin: Ich muss Zeus nicht mehr hinter mir herziehen. (Januar 2012)
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Apollo schläft erschöpft von den vielen neuen Eindrücken… (Februar 2012)
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Hier die schlafenden “Bärchen” gemeinsam (Februar 2012)
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Zeus hat das Sofa erobert (Februar 2012)
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Apollo “muss” auf den Sessel (Februar 2012)
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Lecker Kauknochen. Damals dauerte es noch eine gute Woche, ehe sie aufgeknabbert waren. (Februar 2012)
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Mein Knochen! Heute werden die Kauknochen an einem Abend verputzt. (Februar 2012)
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Der mutige Zeus holt sich Streicheleinheiten von Sabrina. Heute passen die zwei nicht mehr so leicht aufs Sofa: Zeus ist tierisch gewachsen. (Februar 2012)
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So liegt Zeus heute noch gerne auf dem Sessel – nur dass er nur noch knapp hineinpasst. (Februar 2012)
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Eine halbe Stunde Kaffeetrinken bei Papa. Die Hunde haben die Zeit auf ihre Weise “genutzt”! (März 2012)
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Apollo erkundet den neuen eingezäunten Auslauf für ihn und seinen Bruder. (März 2012)
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Der Versuch, die Hunde einzeln zu trainieren und das Apportieren zu üben. Apollo kann ich für den Beute-Beutel nicht wirklich interessieren. (April 2012)
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Zeus stellt sich geschickter an. (April 2012)
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Unbändiger Spiel- und Tobedrang zeichnet beide Racker aus. Davon können sie nie genug bekommen. (April 2012)
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Auf der Jagd nach Schmetterlingen. Apollo wird immer geschickter und springgewaltiger. (Mai 2012)
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Wir üben “Gassi Gehen” (Juni 2012)
Zeus mit seiner neuen Decke (Juli 2012)
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Die beiden hübschesten Hunde in Tangstedt! (Juli 2012)

Kinderpunsch und Stollen auf der kleinen Stallterrasse!

Ja, ihr habt richtig gelesen, und in meinem Blog sind auch nicht etwa die Einträge datumsmäßig durcheinander geraten. Diese “verrückte” Idee hatte Sabrina. In ihrem Markt ist nämlich vor wenigen Tagen die erste Weihnachtsware eingetroffen: U.a. Christstollen. Frischer geht es kaum!

Und so hat Sabrina den ersten Probestollen mitgebracht. Dazu gab es heißen Glühwein, bzw. alkoholfreien Kinderpunsch. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, haben Anja und Lena schon mal ihre Weihnachtsmützen rausgeholt. Wir haben uns alle köstlich amüsiert und bei angenehmer Sommertemperatur einen Mini-Advent vorgefeiert. Aber seht selbst:

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Julia hat gerade ihre Reitstunde beendet und ist dabei, Cera in die Box zurück zu bringen.

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Da entdecke ich Sabrina mit meiner Kamera, die – während ich Unterricht gab –
schon den Glühwein heiß gemacht und den Tisch gedeckt hat.

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Gedeckter Tisch in der Abendsonne. Das runde Gelbe sind übrigens Quark-
Teilchen – extra für mich, weil ich keinen Christstollen mag… Smiley

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Da liegt der oberfrische Stollen unschuldig auf dem Pappteller.

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Lena, Anja und Ich

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Hier ist Sabrina mit auf dem Bild

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und hier noch Julia

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Prost! Mit Kinderpunsch stoßen wir alle auf einen tollen Herbst und
milde Temperaturen bis in den Winter an.

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Meine “Bärchen”: Die nehmen unseren “Spinnkram” gelassen und schlafen erst einmal eine Runde.