Reiten mit Anton

Im Gegensatz zu Donovan war Anton heute wieder mal ein richtiger Dickschädel. Auch mit gibt’s vor dem Reiten eine Longeneinheit, in der er in allen Gangarten dicht an der Bank vorbei muss.

Anders als Donovan regen ihn Gegenstände in der Halle, die gestern noch nicht da waren, auf. Heute war es die Tonne, die er zehn Minuten lang angewidert im Vorbeilaufen angestarrt hat. Zwischendurch lieferte er ein wahres "Buckelfeuerwerk" im Galopp mit Quieken und Grunzen.

Deshalb habe ich heute auf das Reiten verzichte, bin mit ihm viele Runden im Trab und Galopp durch die Halle gewandert, hab ihn mal oben, mal unten um die Hindernisse herum und hindurch laufen lassen.

Am Ende war er ziemlich k.o. und abgearbeitet. Er wird morgen wieder ganz der Alte sein! Es gibt Tage, da ist Anton nicht für ruhige Arbeit zu gebrauchen.

Endlich! Anton galoppiert

Heute musste ich mit ihm wieder in die Halle (der Regen!). Auf der Bank habe ich neue Gegenstände drapiert, um ihn ein bisschen "zu schocken", die Hindernisecke ist auch wieder umgestellt…

Nach der Abhärtungsphase das Reiten. Fleißiger Trab, ein bisschen Seitwärts, Übergänge usw. Anton kam dabei sogar ins Schwitzen. Nun wollte ich den Galopp doch noch einmal probieren. Irgendwann muss es ja sein!

Das erste Angaloppieren – Anton kann das auf Stimmkommando – war wieder das reinste Rodeo. Ich bin einen halben Meter aus dem Sattel gehüpft, so krumm hat er seinen Rücken gemacht. Aber: Anton "nimmt mich mit", versucht nicht, sich dabei auch noch zu drehen. Dann wäre ich wohl unten…

O.k. Was will ich? Anton soll eine gute halbe Zirkelrunde galoppieren, dann höre ich sofort auf. Gesagt, getan! Nach zwei Fehlversuchen (Anton war im Trab zu schnell) galoppierte er sauber! an. Ich bin sofort abgesprungen und habe ihn tüchtig gelobt.

Ich weiß, dass ich zum Angaloppieren etwas mehr Druck machen muss. Weil ich aber weiß, dass er dann so los bocken kann, war ich wohl zu zögerlich.

Na ja, ein Anfang ist gemacht, morgen sehen wir weiter…

Donovan reiten – 11. Tag

Arbeitsbeginn wieder in der Halle in der üblichen Ausrüstung. Über Nacht hat es hier wieder tüchtig geregnet, der Platz steht leider wieder unter Wasser. Macht ja nichts, ich habe ja die Halle!

Donovan kommt nicht ohne Eskapaden beim Longieren aus. Aber: Sie werden weniger heftig. Ich habe den Eindruck, dass er auch nicht mehr so vehement versucht, sich los zu reißen. Ich hoffe, dass meine Beobachtung stimmt.

Ich dirigiere ihn mit der langen Longierpeitsche, um auch in großem Abstand Einfluss auf ihn nehmen zu können. Immer wieder lasse ich den Peitschenlag gegen seine Hinterbeine fallen. Er quittiert das oft mit Ausschlagen, obwohl ihn das Peitschenende nur sanft berührt. Ich mache trotzdem weiter, Donovan muss sich daran gewöhnen.

Immer besser funktioniert das Angaloppieren. Donovan kann schon mehrere Zirkelrunden absolvieren, hält auf Zuruf sofort an. Ich versuche, etwas Abwechslung in die Einheit zu bringen: Mal muss er über Stangen treten, mal zwischen zwei Hindernisblöcken hindurch. Ich bemühe mich sehr, die Stunde stets ruhig und gelassen zu beginnen. Ich hoffe, dass er das kapiert und sich fügt. Ich hasse es, immer wieder "den Macker" herauskehren zu müssen…

Nach der Longeneinheit: Aufsitzen! Heute habe ich die Longe ganz abgemacht und meine Seilzügel in das Halfter unten am Knoten eingehängt. Sie ins Gebiss einzuklinken bringt nichts, weil Donovan auf links oder rechts noch nicht reagiert und dann eher stehen bleibt. Habe ich die Longe zusätzlich in der Hand, ist diese ja stets links, weil ich da aufgestiegen bin – und ich kann nur links herum reiten, weil ich nur da dann Führung am Halfter habe.

Das war nun heute anders. Mit in die Richtung weisenden Händen am Zügel und damit am Halfter kann ich ihn abwenden und dirigieren. Das Losgehen war heute schon richtig gut. Wenn Donovan stehen bleibt klopfe ich ihm mit dem Zügelende auf die Schultern, gleichzeitig mache ich Druck mit den Schenkeln. Und Donovan beginnt, mich zu verstehen!

Eine Runde links herum (nicht rund, aber immerhin) und eine Runde rechts herum. Das konnte ich heute mehrfach ausprobieren. Dann lasse ich ihn noch bis in die Mitte gehen – und steige ab.

Die Reitzeit hat sich damit auf gut zehn Minuten erhöht. Für ein Pferd ohne Probleme Firlefanz! Für Donovan eine gewaltige Leistung.

Ich freue mich schon auf morgen!

Mein Reiten mit Anton

Der Samstag mit der Hufpflegerin war auch für Anton eine spannende Angelegenheit. Anton registriert jede kleinste Veränderung – sowohl auf der Bank in der Halle, in der Ecke mit den Hindernissen, als auch im Außenbereich.

Auch ihn longiere ich seit einigen Tagen – direkt vor der Bank. Er muss dort so lange links und rechts herum im Schritt und Trab gehen, bis er sich ganz nahe herantraut. Erst dann steige ich zum Reiten auf.

Ich beginne jetzt auch mit den Seitengängen – sowohl im Schritt, als auch im Trab. Das Schulterherein im Schritt (nur wenige Tritte) geht inzwischen recht ordentlich, auch wenn er immer mal wieder versucht, sich dem Zügel zu entziehen.

Die ersten Seitengänge im Trab hatten wir auch schon. Noch nicht sehr flüssig und elegant, aber vorne ein wenig übergetreten!

Um auch ihm mehr Abwechslung zu bieten, muss er Stangen treten. Vier Trabstangen schafft Anton locker. Ich habe sie inzwischen etwas auseinandergezogen, dass er seine Tritte etwas verlängern muss, um glatt rüber zu kommen.

Zwischendurch sitze ich ein paar Minuten aus, übe Schritt-Trab-Übergänge. Anton ist noch immer nicht wirklich bequem, aber es gibt gute Phasen dazwischen. An den langen Seiten muss er manchmal ein wenig zulegen. Anton muss lernen, mir mehr zuzuhören.

Am Sonntag war ich auch mit ihm auf dem Platz. Er hat ganz gut mitgemacht, ging draußen fleißig und auch durch die Ecken. Ich kann mich nicht beklagen.

Donovan reiten – 10. Tag

Heute ist ein kühler, nebliger Tag – und trocken. Der Reitplatzboden ist wunderbar zu bereiten – also raus mit den Jungs. Wie immer begann ich mit Donovan mit dem Longieren. Es war nicht immer einfach, ihn auch in die Reitplatzecken hinein zu dirigieren. Denn da lauern die Monster, die es auf kleine, flinke und fast schwarze Pferde abgesehen haben!

Aber vom gestrigen Tag angespornt, habe ich mir genau die "bösen" Ecken ausgesucht. Wenn ich die Longe mit beiden Händen ergreife, kann ich seine wilden Ausbrüche stoppen und verhindern, dass er sich losreißt. Das macht bei ihm mächtig Eindruck!

Zuvor hatte ich mir einen der Springblöcke auf den Platz geholt, um eine sichere Aufstiegshilfe in der Mitte des Platzes zu haben.

Und als Donovan einigermaßen gesittet im Schritt um den ganzen Platz gegangen war (ich ging wieder auf großem Abstand in der Mitte am Ende der Longe mit), ging’s ans Reiten. Er steht immer noch wie ein Lamm, wenn ich aufsteige, lässt mir ausreichend Zeit, mich auf ihm "zurecht zu ruckeln". Das Antreten ist immer noch etwas wackelig, geht aber von Mal zu Mal besser. Nach 10 Minuten "reiten" im Freien habe ich unter großem Lob für das Pferd Schluss gemacht.

Ich sage euch, aus dem wird doch noch mal ein Reitpferd!