Donovan reiten – 7. Tag

Wie soll ich ihn nur unempfindlicher auf das Gebiss machen? Ich weiß, das hört sich für viele Reiter ungehörig an, wo doch jeder ein sensibles Pferdemaul schätzt. Aber bei Donovan ist es so extrem, dass ihn schon eine leichte Zügelanlehnung aus der Fassung bringt. Ich habe zu Hause überlegt und dann folgende Änderungen vorgenommen:

Als erstes ließ ich das Ringrope (langes Führseil) weg und nahm stattdessen eine Longe. Sie ist viel leichter als das Seil, hat einen kleinen Haken. Das macht, dass Donovan beim Traben keine Impulse ans Knotenhalfter bekommt und damit auch seinen Kopf viel ruhiger halten kann. Außerdem habe ich meinen uralten “Halsverlängerer” – ein Gummiseil – wieder aus dem Keller hervorgekramt. Das habe ich sehr lang eingezogen. Es geht über den Kopf, dann durch die Trensenringe und wird links und rechts am Sattel eingehakt.

Zum richtigen Ausbinden war das Seil zu lang. Es kam erst dann zur leichten Wirkung, wenn Donovan den Kopf weit nach oben gehalten hat. In jedem Fall sorgt es für “Irritation” am Gebiss. Donovan hat recht schnell begriffen, dass er null Bewegung im Gebiss hat, wenn er den Kopf einigermaßen tief und ruhig hält. Nach 15 Minuten habe ich das Teil wieder rausgenommen, weil sich Donovan gefügt hat.

Was inzwischen auffällt: Donovan ist unglaublich fleißig an der Longe, trabt locker und in geregelten Tritten um mich herum. Ich muss ihn kaum antreiben. Er hält auf Kommando sofort an, ich kann die Richtung wechseln. Auch das Angaloppieren klappt auf Stimmkommando, linke wie rechte Hand.

Wenn ich dann die Zügel in die Trense einklinke und ihn zum Aufsteigeblock führe, habe ich immer noch das Gefühl, dass Donovan nur darauf wartet, dass es endlich zum Reiten geht. Er steht wie eine Statue. Ich kann mich in Ruhe auf ihm “zurecht ruckeln”.

Ich habe ja zu den Zügeln immer noch zusätzlich die Longe am Knotenhalfter in der Hand, da ich im Zweifel mit den Zügeln gar nichts anfangen kann. Sollte er wirklich lospoltern mit mir da oben drauf, könnte ich mit dem Führseil sofort seinen Kopf zu mir holen und er müsste stehen bleiben.

Mit ein bisschen Zupfen am Führseil, Schnalzen und rhythmischem Druck mit der Wade kann ich ihn inzwischen auch antreten lassen. Er geht nur eine halbe Zirkelrunde, dann bleibt er stehen. Aber ich kriege ihn wieder in Gang. Nach einer Zirkelrunde (die nicht rund ist!) lasse ich ihn am Aufsteigeblock wieder anhalten und steige ab. Reitzeit insgesamt: Fünf Minuten. Ist nicht gerade toll, aber immerhin. Das lässt sich steigern! – Hoffe ich…

Donovan reiten – 6. Tag

Ich war in den letzten Tagen etwas angeschlagen – und das könnt ihr wörtlich nehmen! Ich war mit Donovan in der Halle, mit der üblichen Ausrüstung: Sattel, Trense, Knotenhalfter, Führseil.

Bei der Bodenarbeit war er heute recht wild, weil draußen ein kräftiger Wind ging, der wieder einmal allerhand Geräusche von raschelnden Büschen, Windspielen und Krähen auf dem Dach in die Halle hineinwehte.

Nach unserer Aufwärmphase wollte ich wie gewohnt aufsteigen, habe mich  dann aber um-entschieden und wollte zunächst ein wenig Handarbeit am Trensengebiss machen. Ich ging also auf Höhe des Sattels, griff mit meinem rechten Arm über den Widerrist des Pferdes in den rechten Zügel. Den linken hielt ich links. Also quasi die Zügelhaltung, die ich beim Reiten einnehmen muss. Mit zarten Zügelhilfen ließ ich Donovan seinen Kopf nach links und rechts drehen, dann lenkte ich ihn in einer sehr großen Acht neben mir her. Donovan muss Zügelhilfen lernen, ehe ich sie beim Reiten anwenden kann.

Weil er beim leisesten Zügelzug sofort stehen blieb, trieb ich ihn mit meiner Dressurgerte vorwärts: ich touchierte ihn hinter mir am Po. Das klappte prima. Nur: Dort will ich beim Reiten zunächst ja nichts machen, er muss meine Schenkelhilfe als vorwärts treibend akzeptieren – folglich muss auch die Gerte dort angelegt sein, wo beim Reiten der Schenkel liegt. Eine guter Gedanke – in der Theorie. In dem Moment, wo die Gerte den Bauch berührte – fast zeitgleich – schlug Donovan mit seinem inneren Hinterbein danach. Dummerweise war zwischen seinem Huf und der Gerte mein Oberschenkel!

Ich musste sofort loslassen und bin erst einmal “Aua!” rufend durch die Halle gehüpft! Donovan ist nicht etwa losgepoltert. Er stand da und glotzte mir ungläubig hinterher. Das hatte weh getan! Und auf Donovan hatte ich eine Sauwut. Am liebsten hätte ich ihn vertrimmt oder doch wenigsten eine Stunde ohne Pause durch die Halle gescheucht, bis seine Zunge bis zum Boden hängt!

Das habe ich natürlich alles nicht gemacht. Es hätte ja nichts gebracht, außer vielleicht meinen Frust etwas abgebaut. Also habe ich mich beeilt, ihn schnell nach draußen zu bringen – und meinerseit in die Wohnung zu rennen, um das Bein ausgiebig zu kühlen.

Der blaue Fleck (er ist inzwischen gelblich-grün) war anfangs nur rot, das Bein schwoll etwas an, ich konnte nur noch humpeln. Aber: Es sind ja nur die “Weichteile”, das heilt rasch…

Und meine Wut auf Donovan war am Abend schon wieder verflogen. Er hat einfach reflexartig gehandelt. Er hat nicht nach mir getreten, sondern nach der Gerte. Das muss ich künftig besser einkalkulieren.

Mal wieder ein Pferdevideo…

Das Fällen der Bäume hat gestern den ganzen Tag angedauert – von morgens bis 16.00 Uhr am Nachmittag. Die Riesen waren aber auch an die 30 Meter lang mit entsprechenden Kronen und zahllosen Ästen und Ästchen. Nachdem die Bäume bis auf die Stämme von ihren Seitenästen befreit waren, haben die Holzfäller die Stämme dreigeteilt. Ein Kran hat sie gerade gehalten, während ein Arbeiter mit der Kettensäge weiter unten durchgeschnitten hat.

Dann fuhr der Kran mit dem kompletten Stammteil “am Haken” davon. Für die Äste und das Buschwerk hatten die Arbeiter Riesenhänger mitgebracht (Hänger, die normalerweise fürs Silo benutzt werden). Ich weiß nicht, wie viele Fuhren es waren.

Ich kam gerade rechtzeitig hinzu, als die große Linde am Kran hing. Und den Baumstamm habe ich mir “gesichert”. die Eiche hätte ich noch lieber gehabt, aber die war nicht gerade genug gewachsen und hatte zu viele dicke Astreste am Stamm, an denen sich die Pferde hätten verletzen können.

Nun ziert also ein Riesenbaumstamm meinen Paddock. Das gibt ein super natürliches Hindernis ab. Da werden wir viel dran üben und parelli-mäßig spielen können – wenn das Wetter uns wieder nach draußen lockt.

Weil der Regen heute Gott sei Dank noch auf sich warten ließ, durften die Jungs und Mädels auf den Paddock. Die Weide musste leider zu bleiben – zu nass und matschig. Was würden sie wohl zu ihrem neuen “Spielzeug” sagen? Es war ziemlich unspektakulär. Groß überrascht waren sie nicht.

Alle haben sich nur darum herum geschart, jeder buhlte nur um den besten Platz zum Rinde-abnagen. Ich habe die Bande ein bisschen gefilmt und einige Schnipsel zusammengeschnitten. Sind keine dollen Aufnahmen. Aber sie zeigen unseren Pferdealltag.

Gleich zu Beginn sind ein paar Sequenzen von der Weide von vorgestern. Da stand ich ja mit der Kamera im Anschlag, um das wilde Gerenne und Getobe festzuhalten. Nach fast drei Wochen der erste Weidegang – wie würden sie da um die Wette laufen! Von wegen! Es kommt halt immer anders, als man denkt. Sie sind wohl zur Weide galoppiert, haben aber dann alle die Köpfe ins nasse Grün gesteckt. Die Riesenpfütze nutzten sie ein wenig zum Planschen, Donovan hat gleich getrunken. Und ich könnte schwören, dass sich Dango darin gewälzt hat – jedenfalls sah er so aus, als er wieder reinkam. Bis zum Abend war er nicht trocken zu kriegen.

Währen die Pferde draußen waren, habe ich gründlich sauber gemacht (ich hatte ja bereits darüber berichtet unter “Ein neuer Tag”). Und während ich so bei den Jungs den Mist zusammen gekratzt habe, ist die Bande auf den großen Paddock gestürmt. Die Pferde hatten offenbar irgendetwas gehört, das sie aufgeregt hat. Und dann sind sie wie die Geistesgestörten über den Paddock getobt, um den Roundpen herum, zum Tor und wieder zurück. Alle “full speed” mit Haken schlagen, Bocken und Quieken. Ich muss nicht erwähnen, dass DAS turbulente Aufnahmen gegeben hätte! Aber ich stand im Offenstall, die Kamera lag in der Stallgasse im Schrank…

Egal. Hier kommen die Bilder von heute. Hinter dem ersten versteckt sich wieder das Video, die anderen sind einfach nur Fotos. Viel Spaß beim Gucken!

Dango 
Der Klick auf das obere Foto bringt euch zum Video. Das ist Dango, der da so genüsslich Rinde probiert.

Asti 
Oh, keiner da! Asterix nutzt die Gunst der Stunde, um für sich die schönste Stelle auszusuchen.

Anton 
Turbulente Spiele unter Kerlen. Ohne Unterlass können sich Dango und Anton necken. Dango ist ganz verliebt in Antons Unterlippe. Anton findet das cool und lässt Dango gerne daran lutschen. aber meistens ist er es, der Dango zum Spielen animiert. Und der hat kein Problem damit und ist stets dafür zu begeistern.

P.S.: Mein Computer sichert noch immer Daten, ist aber schon auf einen Tag und x Stunden Restzeit herunter…

Der neue Computer

Medion ist recht schnell. Gestern Abend ist der neue Rechner eingetrudelt. Ach, wie ich das hasse! Bis der wieder so läuft, wie ICH das will, vergehen Tage. Nach dem Auspacken der Teile – ich weiß ja nicht, wer sich diese Verpackungen ausdenkt, die partout nicht aufgehen wollen – und Aufstellen des Geräts, hab ich ihn erst Mal angeschmissen. Das Umstöpseln des Bildschirms ist dabei echt lästig…

Natürlich hat er nicht gleich die Maus gefunden, das Keyboard wollte auch nicht. Ach so, die Batterien! Trotz intensiver Suche in dem Verpackungsmaterial blieben die Batterien für das Keyboard verschollen. Also musste ich auch noch meine Uralt-Tastatur umstöpseln. Man braucht das Keyboard unbedingt, weil man irgendwann aufgefordert wird, dem Computer einen Namen zu geben.

Nach den Anfangsschwierigkeiten ist der neue Rechner nun soweit startklar. Natürlich fehlen sämtliche Programme, die mir wichtig sind. Und vor allem: Es gibt kein Mailprogramm. Was ist das denn! Ich werde angeregt, das Mailprogramm von Medion zu benutzen. Na, das wollen wir doch mal sehen!

Nun betreibe ich erst einmal gründlich Datensicherung. Mit dem neuen Gerät habe ich mir eine weitere externe Festplatte gekauft. 1,5 Terrabyte! Und nun übertrage ich gerade die komplette C-Festplatte vom alten Rechner darauf. 387 Gigabyte. Letzte Berechnungen der Festplatte: Der Datentransfer dauert 9 Tage und 17 Stunden…

Aber ich glaube, der ist mit der Datenflut nur überfordert. Zwischendurch ist er mal auf 1 Tag runter, dann zählt er wieder hoch. Na, mal sehen. Ich habe ja Zeit, und der Computer kann die Daten die nächsten Tage übertragen. Ausmachen wollte ich das alte Gerät ja eh nicht mehr…

Bäume fällen

Heute bin ich schon wieder etwas ausgebremst. Gestern Abend kam die Nachricht vom Bauern, dass er heute früh kommen würde, die beiden großen Bäume in meiner Einfahrt (eine Rieseneiche und eine ebenso große Buche) zu fällen. Er muss mit Kran und Hubwagen anrücken, weil die Bäume gute 20 Meter hoch sind.

Er braucht meinen Reitplatz zum Wenden der Riesenanhänger mit denen alles abtransportiert wird. Alle Tore stehen offen, die Kettensägen laufen, mit lautem Geknalle fallen die dicken Stämme zu Boden. Andauernd fährt der Trecker hin und her. Da kann ich mir eine konzentrierte Dressurarbeit schenken. Dafür biete ich den Hottis ein kostenloses “Kinoprogramm”. Sie stehen alle draußen und staunen.

Ich werde gleich Cera reiten, denn die stört so etwas ja überhaupt nicht. Die Pferde können auch nicht raus. Zum einen ist schon wieder alles über Nacht gefroren, zum anderen krieg ich sie nicht an den Wagen und Treckern vorbei. Ist auch fürs Reinholen mühsam, da ich sie ja einzeln führen und alleine sieben Mal laufen muss.

Ich hätte die Aktion gerne gefilmt. Leider habe ich meine Kamera über Nacht im Stall vergessen (wollte eigentlich gestern gefilmt haben), und nun ist der Akku leer…