Es wird mal wieder Zeit für ein Update

Liebe Leser dieses Blogs. Die Mails häufen sich, dass sich gar nichts Neues mehr auf meinen Seiten tut. Stimmt! Ich war in den letzten drei Wochen etwas schreibfaul. Liegt nicht zuletzt daran, dass ich keine neuen Fotos habe, die ich zeigen könnte. Pferde bei Sturm und Regen zu filmen, ist ja nicht wirklich spektakulär.

Was ist in der Zwischenzeit hier passiert? Nicht viel. Ich arbeite so vor mich hin und plane den Herbst. Wetterbedingt sind die Arbeiten im Außenbereich liegen geblieben. Der August war verregnet wie nie. Riesenpfützen zieren Paddock, Reitplatz und Weiden. Ich hätte längst die Hecken schneiden müssen und die Weiden mulchen. Hoffen wir, dass der weitere Herbst etwas freundlicher wird!

Ich werde nächste Woche – wenn entsprechend abgetrocknet – meinen Reitplatz überarbeiten lassen. Er muss neu planiert werden und braucht neuen Boden. Dazu muss der alte Holzzaun weg, der ja eh nur noch fragmentarisch vorhanden ist. Die meisten Pfähle sind durchgerottet – und dass, obwohl er mindestens 10 Jahre halten sollte. Na ja… Der Holzzaun sah todschick aus als er neu war. Ist aber nicht wirklich zu empfehlen.

Wenn der weg ist, kann Herr Wöhrle (das ist mein Reitplatz-Experte) alle Kanten ent-unkrauten und den Hufschlag wieder einebnen. Durch das extreme Wetter dieses Jahr konnten wir draußen nicht so viel arbeiten wie sonst. Ich bin bei der großen Hitze lieber in der gesprengten Halle im Schatten geritten! Und deshalb wächst auf dem Reitplatz nun großflächig Unkraut. Der Reitplatz ist über 1000 qm groß, und die von Hand zu jäten – das wäre zu heftig.

Außerdem soll die Halle einen neuen Vorbau bekommen, eine Art Remise, damit ich meine ganzen Geräte trocken unterstellen kann. Auch das ist ein etwas größeres Projekt, das ich gerne zum Flohmarkt Anfang November fertig hätte. Mal sehen, ob das klappt.

News von den Pferden stelle ich separat nach Pferdenamen ein…

Update zu Anton

In den letzten Wochen war Anton etwas “zickig” beim Satteln, mochte den Sattelgurt nicht, war auch recht empfindlich im Rücken. Da kam ich auf die Idee, ihn noch einmal zu messen (Anton, nicht den Rücken) – und siehe da: Anton wächst! Drei Zentimeter Widerristhöhe hat er inzwischen dazubekommen, und es sieht nicht so aus, als wenn jetzt Schluss wäre. Er ist richtig langbeinig geworden und perfekt im Futter. Man kann leicht die Rippen sehen.

Als ich die Rückenempfindlichkeit merkte, habe ich als erstes meinen Sattler kommen lassen. Ergebnis: Der Sattel, den ich für ihn benutze muss breiter gemacht werden. Es ist der Sattel, der Cera gehört. Anton besitzt ja noch keinen eigenen. Gesagt, getan. Jetzt liegt der Sattel wieder “satt” auf, wippt kein Stück mehr.
Zusätzlich bekam Anton eine Akupunkturbehandlung. Gott sei Dank sind seine Rückenprobleme nur oberflächlich – offenbar ausgelöst durch sein Wachstum. Die Akupunktur und eine zusätzliche Laser-Behandlung haben Gutes bewirkt. Anja Willbrandt, meine Akupunktur-Tierärztin, staunte, wie kräftig er inzwischen geworden ist. Er hat gewaltig an Brustumfang zugenommen, sein Halsansatz hat sich sehr gekräftigt. Mir, die ich ihn täglich sehe, fiel das gar nicht so sehr auf.

Außerdem trägt Anton wieder eine Regendecke.Das kalte Wetter mit ewig Regen und heftigem Wind tat ihm nicht gut. Aus seiner alten Decke ist Anton rausgewachsen. Er braucht eine neue. Noch trägt er Donovans Decke, eine neue – etwas größere – ist bestellt, kommt aber erst Anfang der Woche.

Nun, da ich weiß, dass Anton im Grunde genommen “pumperlgsund” ist, reite ich ihn auch wieder. Sein Unmut beim Satteln ist deutlich weniger geworden. War die erste Reiteinheit noch etwas hakelig, klappte es gestern ganz hervorragend. Ein fleißiger Trab bei sehr schöner Kopf- und Halshaltung.

Ich hatte mir vorgenommen, ihn so lange zu reiten, bis er fleißig und geregelt zutrabt – auch wenn es länger als eine halbe Stunde dauert. Das brauchte ich gar nicht. Er bot sich von Anfang an gut an und ich konnte mit einer guten Sequenz beenden.

Vor dem Reiten lasse ich ihn ein paar Runden um mich herumtraben, um ihn etwas aufzuwärmen, dazu gibt es ein bisschen Rückwärtsrichten (mit nach vorwärts antreten) auf beiden Händen und seinen geliebten Spanischen Schritt. Ich freue mich schon auf morgen.

Update von Cera

Mit Cera arbeite ich zurzeit sehr am Galopp. Der Rechtsgalopp will nicht so, wie ich will. Manchmal ist es so, als blockierten die Hinterbeine und verhindern das Angaloppieren. Ich habe hin und her überlegt, was ich wohl ändern könnte. Vielleicht sitze ich schlecht, bin selber die, die die das rechte Hinterbein blockiert (wow, ein Satz mit drei Mal die in Folge…)?

Ich habe es also mit anders hinsetzen probiert, mich noch einmal mit der Beinfolge im Galopp auseinandergesetzt, in Lehrbüchern das Angaloppieren nachgelesen. Manchmal ging es dann besser, manchmal aber auch nicht.

Dann bin ich auf Reiten auf Trense zurückgekehrt und habe Cera deutlich tiefer eingestellt. Das habe ich mit Trense gemacht, um sicher zu sein, dass ich das nicht durch Anziehen der Kandarenbäume erzwinge. Eine Woche “ruhiges Programm” mit tiefer Nase – und das Problem scheint gelöst!!!

Gestern konnte ich viele Male “einfach so” mit Cera im Rechtsgalopp anspringen – sowohl im Handgalopp, als auch im Außengalopp. Braves Pferd!

Die Seitengänge waren ebenfalls ganz anständig. Natürlich arbeite ich auch immer noch am Kadenztrab – aber auch hier habe ich einen Gang zurück geschraubt. Nur wenige “halbherzige” Tritte genügen. Und je weiter die Reiteinheit voranschreitet, desto ausdrucksstärker wird er – und das bei tief eingestelltem Pferd und Kandare. Ich habe nach etwas über 30 Minuten Schluss gemacht. Besser hätte es kaum werden können!

Ein unglaublich Ding

Ich habe für euch hier mal das Rätselbild der Woche.
Was ist das? (Den roten Pfeil zunächst nicht beachten)

Ballverschluss 

In jedem Fall ist es unglaublich! Vorgestern lag mein großer, gelber Spielball völlig ermattet in der Spielsachen-Ecke in der Halle. Anfangs hat er nur ein bisschen schlapp gemacht, bis zum Abend war er dann völlig in sich zusammen gefallen. Schiet, dachte ich. Wieder einer kaputt. Wie können die Pferde da nur reinbeißen? Er war doch prall aufgeblasen!

Einen Tag später fand ich in der Halle das weiße Ding auf dem Foto, konnte mir erst gar keinen Reim darauf machen – bis ich genauer hinsah. Es ist der Stöpsel zu besagtem Spielball. Und wer war einen Tag zuvor nach den Wahnsinns Regenfällen zum Toben in der Halle gewesen? Anton und Donovan!

Man kann jetzt rätseln, wer von den beiden der Übeltäter war… Der rote Pfeil zeigt auf die Biss-Spuren, die von vorn noch besser zu sehen sind. In jedem Fall ist der Ball heil geblieben, hat kein Loch, keinen Riss. Die Jungs haben lediglich die Luft rausgelassen, in dem sie den Verschluss mit den Zähnen gezogen haben! Da ich den Ball selber aufgepumpt hatte, weiß ich, dass der Stöpsel ganz tief reingesteckt war, wollte ja nicht, das die Luft von alleine entweicht.

Was soll man da noch sagen? Verspielte Jungs halt! Ich werde die Bälle künftig mit der Öffnung nach unten lagern   –:)

Unwetter in Tangstedt

Gestern war ja Christine zu Besuch. Wie immer haben wir uns wieder ein bisschen verklönt, und so fuhr sie später nach Hause als eigentlich geplant. Es war ca. 20.30 Uhr. Ich ging mit raus, um die Pferde wieder auf die Weide zu bringen. Wir haben uns beide über das merkwürdige Licht gewundert, das uns umgab. Seltsam hell, aber ohne Sonne, kein Lüftchen wehte.

Na ja, 30 Minuten später wusste ich, was das Licht zu bedeuten hatte: Es war der Vorbote für ein gewaltiges Gewitter. Es fing plötzlich an zu blitzen und zu donnern – fünf Blitze und mehr in der Minute. Und kurz darauf setzte Starkregen ein. Es regnete so heftig, dass ich die Halle vom Wohnzimmer aus nicht mehr erkennen konnte.

Mit Regenschirm und Regenjacke ausgerüstet stapfte ich zum Stall. Der ganze Vorplatz stand unter Wasser, weil der Gulli die Wassermassen gar nicht aufnehmen konnte und in Minutenschnelle von Blättern und Dreck verstopft war. In der Stallgasse kam mir schon das Wasser entgegen: Der Stallgulli lief über und spuckte intervallartig Regenwasser aus. Die beiden mittleren Boxen waren schon zur Hälfte überflutet. Gern hätte ich die Pferde sofort wieder reingeholt. Aber das ist bei Starkregen schwierig. Ich habe nachgesehen: Sie standen alle dicht gedrängt mit den Köpfen zusammen und den Hintern nach draußen. Dango suchte unter der großen Eiche Schutz. Bei Gewitter nicht gerade die beste Idee… Aber was sollte ich machen? Und es war immer noch sehr warm: 18 Grad.

Ich habe erst Mal überall gut Stroh nachgefüllt, bei den Jungs draußen auch kräftig Heu in den Boxen. Erst um Mitternacht wurde der Regen schwächer. Ich musste nur einmal rufen, die Rasselbande kam im Galopp. Der Paddock war total aufgeweicht, die Weide sicher auch – da bin ich gar nicht gewesen. Nass bis auf die Haut kamen sie rein und ließen sich ihr Heu schmecken. Und selbst Donovan und Anton verzogen sich in ihr Häuschen. Ich werde die Boxen heute wohl komplett leer machen müssen, um alles trocken zu legen. Während ich diese Zeilen schreibe gießt es wieder wie aus Kübeln. Das, was an Regenwasser die letzten Wochen zu wenig gefallen ist, kommt nun auf einen Schlag… Verrücktes Wetter! Na, wenigstens gibt’s heute keine Probleme mit Fliegen.