Ein neues Video von Anton beim Reiten

Dank Danis “Videobesuch” habe ich nun auch wunderschöne Reitaufnahmen von Anton. Er ist immer noch fröhlich und keck bei der Sache und macht ganz viel Spaß. Auch dieses Video habe ich für alle Interessierten kommentiert. Wenn ihr es euch anseht, braucht ihr Ton, um mich zu hören. Ich erkläre, was ich mit Anton mache…

Hier nun die Aufnahmen: Video 1 = Schrittphase

 
 
Kriegt Anton nicht einen schönen Hals? Anton wird mal eine richtige “Wuchtbrumme”!
Bild zwei bringt euch zum Trab-Video

Rasga Beritt – 2. Tag

Mein Fazit aus dem gestrigen Reiten: Ich möchte versuchen, Rasga ein neues Körpergefühl zu geben. Sie soll lernen, ihre Füße bewusster zu setzen, merken, dass sie sich ruhig und sicher bewegen kann – auch in allen Seitengängen. Und dass die Arbeit Spaß macht, wenn man sich geschmeidig biegen und dehnen kann. Ob mir das in zwei Wochen gelingt kann ich noch nicht sagen, aber ich bin gespannt darauf, was alles möglich ist.

Meine heutige Reiteinheit bestand ausschließlich aus Schritt. Gestern hatte ich ja die Seitengänge verstärkt gefordert, heute ging es mir mehr um Stellung und Biegung. Volten (kleine und große), Achten und Kringel links und rechts herum waren die Hauptlektionen, immer wieder kombiniert mit ein wenig Schulterherein und Travers im Ansatz. Immer nur so viel, dass Rasga gefordert, aber nicht überfordert war.

Gefallen hat mir, dass sie beim Aufsteigen wie eine Statue gestanden hat, ohne loszueilen. Sie hat auf mein Kommando zum Losgehen gewartet. Ein erster Erfolg. Nur einmal musste ich sie am hingegebenen Zügel erinnern: “eilen ist nicht!”. Der Schritt hat ihr, glaube ich, sehr gut getan, weil sie jede Bewegung ohne Hektik nachvollziehen konnte. Ich war bemüht, jede Lektion vorher behutsam einzuleiten.

Sehr gut geklappt hat folgende Lektion: Schlangenlinien durch die ganze Bahn. Immer wenn sie wieder an der Bande ankam und der nächste Bogen dran gewesen wäre, habe ich eine viertel Hinterhandswendung geritten, so dass Rasga wieder auf die Mittellinie guckte. Dann gings geradeaus zur anderen Seite und mit einer Hinterhandswendung wieder in die Kurve. Diese paar Tritte in der Hinterhandswendung überfordern sie nicht, machen sie nur etwas mobil in den Hinterbeinen.

Was gar nicht gut klappte: Anhalten. Jedes Mal, wenn sie anhält, nimmt sie den Kopf hoch, lässt die Hinterbeine hinten raushängen. Das habe ich heute so gelassen, um nicht an allem herumzuarbeiten. Das werde ich in den nächsten Tagen mal angehen. Ich bin froh, dass sie sonst so bemüht bei der Sache war.
Nach rund 45 Minuten bin ich von einem sehr entspannten Pferd abgestiegen. Keine Hektik, kein nasses Haar, kein übermäßiges Kauen am Gebiss. Ich werte das mal als sehr positiv und werde berichten, wie es morgen geht!

Beritt von Rasga

Reiterin Birgit ist für zwei Wochen in Urlaub. Das bedeutet, dass ich mich in der Zeit reiterlich um Rasga kümmere. Rasga hat ja nun seit Mai Eisen wegen ihrer uralten Hufrehe und kann wieder schmerzfrei laufen. Beim Reiten zeigt sie aber nach wie vor ihr altes Bewegungsmuster: Schlurfiger, übereilter Schritt, viel zu tiefe Nase, das ganze Pferd geht auf der Vorhand.

Kann ich daran etwas verbessern? Eine Herausforderung! Gestern habe ich angefangen: Schritt – und zwar langsam und geregelt – am hingegeben Zügel. Ich brauchte ein paar Minuten, ehe sich Rasga untergeordnet hatte. Dann ging es gut 40 Minuten im Schritt in Seitengängen und Schlangenlinien durch die Bahn. Sie durfte den Kopf nicht tief nehmen und musste einfach nur die Beine im vorwärts kreuzen, linke wie rechte Hand. Das klappte erstaunlich gut, Rasga hat mehrfach abgeschnaubt und war mit dem Gebiss zufrieden. Jeden eiligen Schritt habe ich sofort korrigiert – sanft, aber bestimmt.

Auffällig: Rasga kann die Gerte nicht leiden. Schon das leiseste Zittern mit dem Gertenpuschel an ihrem Hintern bringt sie zum Rennen. Das ist nicht gut, denn ich brauche die Gerte als Unterstützung der Hinterbeine und der Schulter. Ich muss sie überall am Körper anlegen können. Ungeachtet ihrer Reaktionen habe ich die Gerte daher immer mal wieder angelegt und Rasga für ruhiges Verhalten belohnt. Mal sehen, wie lange es dauert…

Auch auffällig: Rasga ist empfindlich und stur zugleich auf den Schenkel. Ein leicht nach hinten genommenes Bein für seitwärts bringt sie ins Rennen, ein Schenkel der klopft – und sei es noch so zart – ebenfalls. Liegt der Schenkel ganz ruhig und drückt sanft, kommt kaum eine Reaktion. Unterstützen mit der Gerte ist ja ebenso schlecht möglich. Wir müssen uns da noch arrangieren.

Der Trab war etwas holperig, aber geregelt. Rasga muss lernen, die Hinterbeine viel mehr unterzusetzen. Die vielen Seitengänge helfen ihr dabei, erst einmal beweglich im gesamten Hinterteil zu werden.

Alles in allem hat sich Rasga viel Mühe gegeben, viel geschnaubt und war am Ende mit hingegebenem Zügel in einem recht ausgeglichenen Schritt.

Cera in HSH

Nach mehreren Wochen reiten war es mal wieder an der Zeit, Cera am Boden zu trainieren. Beim Reiten vor ein paar Tagen war sie ziemlich lustlos gegangen, es ist also Zeit für eine Abwechslung.

Ich bin mit ihr in der Halle gewesen, weil wir da ohne direkte Sonne von oben und vor allem ohne Insekten arbeiten können. Ich habe das Pferd nach einer geführten Schrittrunde gleich einseitig ausgebunden und mit Travers auf der linken Hand begonnen. Mein Augenmerk darauf, dass schon der erste Tritt korrekt kommt. Cera hat sofort willig mitgemacht, als ob ich täglich mit ihr geübt hätte. Das Gleiche auf der rechten Hand, auf der ich beim Reiten im Travers mehr Schwierigkeiten haben. Auch das klappte wie am Schnürchen.

Dann ging’s ab in die Traversale. Schwierigkeit: Ich verliere an Vorwärts, weil Cera gern in die Schrittpirouette abdriftet. Lösung: Immer nur zwei Tritte seitwärts und dann wieder geradeaus und wieder seitwärts. So schaffe ich zwar nicht die ganze Diagonale, aber kreiere ein besseres Vorwärts. Nach einer kleinen Verschnaufpause im Geradeaus mit “Nichtstun” ging’s an den Intervallschritt: 3 Tritte gehen, halten usw. Diese Lektion kann Cera besonders gut, macht ihr deshalb besonders viel Spaß (glaube ich jedenfalls).

Als nächstes unsere schlechteste Lektion: Kurze Tritte. Wie immer begann ich an der langen Seite mit einem Anhalten – sehr lange, bis Cera ein bisschen zappelig wird. Und dann die Aufforderung: “Komm, komm, komm, komm” während ich im Takt ebenfalls auf dem Boden hüpfe. Und was soll ich sagen: Cera hat ohne Gerteneinsatz und “Wind machen” mehrere regelmäßige Tritte im leichten Vorwärts gezeigt. Ich bin begeistert! Das habe ich ihr auch deutlich gezeigt. So konnte ich drei Mal an der langen Seite mit den kurzen Tritten ansetzen.

Mein Resumee: Cera hat die Lektion begriffen, weiß was ich von ihr will. Mein Einsatz jedoch war stets zu heftig, ich habe sie viel zu sehr bedrängt, statt darauf zu warten, was sie mir von alleine anbietet. Das werde ich ab sofort natürlich ändern! Drei lange Seiten konnte ich drei-vier Tritte abrufen, dann habe ich die Lektion mit einer Pause beendet.

Deutlich verbessert hat sich auch der Ansatz der Galopp-Pirouette. Bisher ist Cera mit dem inneren Hinterbein viel zu sehr zur Seite gesprungen, anstatt deutlich nach vorn zu gehen. Ich konnte das Bein nie mit der Gerte weiter vortreiben. Das hat mich auch beim Reiten stark behindert. Cera wirkte manchmal wie blockiert, konnte gar nicht mehr vorwärts. Im Reiten bin ich das Problem durch Außengalopp angegangen. Offenbar schon mit einem kleinen Erfolg.

Am Boden war auffällig, dass der erste Galoppsprung (sie springt auf Wortkommando sofort an!) weit nach vorne ging. Sie galoppierte quasi aus der Volte heraus. Wunderbar! Das was mich scheinbar von der Pirouette wegbringt, wird mir helfen, vielleicht einmal eine Travers-Volte im Galopp am Boden gehen lassen zu können. Und die kann ich später immer noch kleiner werden lassen.

Weil sich Cera so viel Mühe gegeben hat, habe ich diese Lektion auch nach zwei sehr guten Versuchen abgebrochen und das Pferd wieder zu seinem Heu in der Box gebracht.

Die Arbeit mit HSH schafft eine wahnsinnige Kommunikation zwischen Pferd und Reiter. Die Hilfen werden mit der Zeit immer feiner – und dadurch auch das Pferd. Zum Angaloppieren am Boden muss ich nur noch den Arm etwas anheben, und Cera springt an. Es ist unglaublich! Und das gesteckte Ziel – eine gelungene Lektion wie eine Galopp-Pirouette – bringt den Ausbilder zum Nachdenken und Ausprobieren verschiedener Herangehensweisen. Cera und ich sind keine grazilen Bewegungskünstler und trotzdem erreichen wir Lektionen, von denen ich nicht zu träumen gewagt hätte. Sie mögen nicht für eine Grand Prix-Dressur reichen, sie machen aber unglaublich viel Freude und Zufriedenheit!

Anton wird geritten – das 1. Video

Antons Verletzung an der Schweifrübe heilt gut. Noch ist die Wunde offen, aber Anton reagiert nicht mehr so empfindlich, wenn ich die Jodsalbe auftrage. Deshalb kann ich ihn auch weiter reiten. Ich möchte ungern zu viele Tage ohne Training ins Land gehen lassen, weil er gerade so gut lernt und eine Pause mich wieder zurückwerfen würde.

Ich habe endlich auch ein Video gemacht, indem ich meine Kamera auf die Bande gelegt habe. Das Ergebnis ist gar nicht so übel, obwohl ich natürlich nicht groß im Bild bin. Ich hätte die Kamera noch ein wenig mehr nach rechts drehen müssen, dann wäre der volle Zirkel im Bild gewesen. Na ja, nächstes Mal.

Ich reite Anton jetzt ca. 30 Minuten, sitze auf diesen Videos etwa das 7. Mal mit Trense auf Anton. Das 1. Video zeigt Anton beim frei Longieren (ohne Longe). Das mache ich stets zu Beginn der Reiteinheit für wenige Minuten, um zu sehen, in welcher Laune er ist. Danach seht ihr Ausschnitte aus der Schrittsequenz und unsere ersten Versuche in den Seitengängen. Die sind noch mehr als wackelig, aber: Anton tritt über und lernt so, seinen Füße zu koordinieren.

Hier also Video 1

 

Im 2. Video kommen die Trabszenen. Der Trab ist noch nicht rund, ich trabe leicht. Ich kümmere mich überhaupt noch nicht um die Kopfhaltung. Anton soll erst einmal lernen, einigermaßen gesittet und in einem gleichmäßigen Tempo unter mir her zu traben. Er ist immer noch sehr fleißig, ich muss nicht viel treiben. In diesen Aufnahmen hat er den Kopf oft recht hoch. Das ist neu, die anderen Tage war er eher zu tief. Aber das wird sich bald geben, wenn Anton erst mal eine für ihn “bequeme” Haltung gefunden hat.

Es ist erst der zweite Tag, dass Anton im Trab die Hand wechseln kann. Vorher musste er dabei in der Mitte immer in den Schritt oder ins Halten durchparieren. Die Biegung auf der linken Hand fehlt, Stellung gelingt nur manchmal. Auch das wird täglich besser.

Ich sitze ihn sogar schon hin und wieder für eine Zirkelrunde aus. Nächstes Trainingsziel: Die Wechsel (durch die halbe Bahn wechseln) präzise zu reiten, bis zum Hufschlag, die Zirkel runder werden zu lassen. Anton muss mehr auf den Schenkel (besonders den linken) hören. Ich muss mich mehr aufrichten, anfangen, Antons Rücken mehr zu belasten. Zurzeit sitze ich ja noch etwas “in Flugrichtung”, um Anton möglichst wenig zu stören…

Alles in allem gefällt mir die Aufnahme ganz gut, weil Anton schon recht flüssig und über viele Runden traben kann. Der kleine Kerl macht wirklich Spaß!