Vom Abenteuer, einen Gartenschredder zu kaufen… Teil 2

Die unglaubliche Story mit der Großhandelsfirma geht weiter, ich werde wohl einen Anwalt einschalten müssen… Das Gerät wurde am Freitag, den 16. Juli vom Spediteur abgeholt. Hier die weitere Korrespondenz:

21.07.2010
Sehr geehrter Frau Schöpke,
der Schredder ist hier aufgrund mangelhafter Verpackung beschädigt angekommen.

Der Schredder war sehr schlecht verpackt, das Zubehör fehlt, starke Lackschäden sind aufgrund der mangelhaften Verpackung entstanden.
Wir bitten um Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Wilfried Janssen

Sehr geehrter Herr Janssen,
ich habe den Schredder nach bestem Wissen verpackt, besser war es mir nicht möglich. Ich habe den alten Karton drum herum gewickelt (er war ja nicht mehr in Takt, da ich ihn auseinandergeschnitten hatte) und mit Klebeband in mehreren Lagen gesichert. Er bekam zwei Deckel oben und auf den Motor. Zusätzlich habe ich den Schredder mit vielen Metern Seil an der Palette festgeschnürt, ebenso die Zubehörtasche, die Rechnung und das extra Einschubrohr festgebunden.
Der Schredder KONNTE NICHT von der Palette fallen, da ich die Schnüre unter der Palette hindurchgezurrt habe.
Wie ich schon sagte, ich bin alleinstehend und besser konnte ich ihn nicht verpacken. Ich besitze auch kein Verpackungsmaterial, in das so ein großes Gerät passen könnte. Ich war ja schon froh, den Schredder überhaupt auf die Palette hieven zu können. Die beschriebenen Schäden können nur bei der Spedition entstanden sein. Der Mensch, der ihn abholte (es war derselbe, der ihn schon gebracht hat), hat zu der Verpackung nichts gesagt.
Ich besitze von dem Schredder hier nichts mehr. Wenn was verlorengegangen ist, dann bei der Spedition (dich ich nicht ausgesucht habe). Der Schredder hatte hier auch noch keine Lackschäden – woher auch. Lediglich die Reifen zeigten Sandspuren vom Fahren (Zurückbringen) auf dem Hof.
Mit freundlichem Gruß
Karin Schöpke

Sehr geehrte Frau Schöpke,
ich glaube Ihnen, dass Sie den Schredder nach besten Wissen und Gewissen verpackt haben.

Fakt ist jedoch, dass dieser hier wie beschrieben beschädigt angekommen ist.
Die Geschäftsleitung lässt Sie fragen, wo denn z.B. das große Rohr ist?
Dieses war nicht im Karton und hätte auch gar nicht reingepasst.
Wir werden den Schredder auf Video aufnehmen um die Schäden und die Verpackung zu dokumentieren.
Fakt ist jedoch, dass wir für die entstandenen Schäden nicht aufkommen können, dann müssten Sie evtl. einen Transportschaden anmelden.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Wilfried Janssen

Guten Morgen,
den Transportschaden muss doch nicht ich anmelden. Das war doch IHR Transport! Das große Rohr hatte ich seitlich in die Verschnürung gesteckt und festgebunden. Der Schredder war komplett in Pappe eingewickelt – bis auf den Griff und die Räder (und das seitlich eingesteckte Rohr) guckte kein Metallteil raus. Trichter und Motor waren ebenso abgedeckt, sowohl von oben als auch von der Seite.

Ich habe die Spedition nicht beauftragt, habe also weder eine Auftragsnummer noch einen Ansprechpartner. Der Transportschaden ist ihrer.
Ich muss noch mal betonen: Ich bin eine Privatperson – keine Gärtnerei, kein Kleinunternehmen. Ich werde den Schredder rein privat nutzen – alleine. Wie soll es mir denn möglich sein das Gerät anders an Sie zurückzuschaffen? Mir graut ja jetzt schon davor, dass das Teil einmal einen Schaden hat, weil es entsprechend lang gelaufen ist. Haben Sie denn keinen Kundendienst? Wer bringt den Schredder in Ordnung, wenn er ein oder zwei Jahre alt ist??? Sie dürfen versichert sein, dass ich unter diesen Umständen NICHT bei Ihnen gekauft hätte!
Aber kommen wir doch nun mal zur Frage: Was passiert jetzt? Ich würde immer noch gerne wissen, ob der Schredder zum Laufen gebracht werden kann? Wie schon mehrfach erwähnt, ich würde gerne damit arbeiten.
Viele Grüße
Karin Schöpke

Sehr geehrte Frau Schoepke,
wie bereits gesagt, haben Sie uns bestätigt, dass der Schredder trasnportsicher verpackt ist und zur Abholung bereit steht, dies war mit nichten der Fall.

Der Schredder kam hier stark beschädigt an ( siehe Anhang )
Wir werden für die entstandenen Schäden nicht aufkommen, auch nicht für die fehlenden Teile, da wir daran keinerlei Schuld tragen.
Der Schredder wird nächste Woche so wie er angekommen ist auf Video als Beweis aufgenommen.
Was die Funktionaltität, wie reklamiert betrifft,  wird der Schredder geprüft.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Wilfried Janssen

Sehr geehrter Herr Janssen,
Wie können Sie den Schredder nächste Woche in seiner Verpackung auf Video aufnehmen? Wird er denn nicht früher nachgesehen? Es geht ja so Woche um Woche ins Land…
Dass Sie keinerlei Schuld daran tragen, dass Teile fehlen, will ich gerne glauben. Ich aber auch nicht. Der Schredder war transportsicher eingewickelt und fest auf die Pallette gebunden. Die Zubehörtasche habe ich in den Trichter unter den festgezurrten Deckel geschoben, den langen Einschub zwischen die Seile und zusätzlich festgebunden. In meinem Beisein wurde das Paket auf der Palette stehend in den LKW gestellt. Was soll so einem Teil passieren, wenn es so von A nach B transportiert wird? Oder hatte der LKW einen Unfall?

Bitte fragen Sie bei der Spedition nach. Die Teile können ja nicht weg sein. Gibt es denn keine Transportversicherung? Wenn der Schredder so schlecht verpackt war, hätte der Fahrer ihn nicht mitnehmen dürfen. Ich kann bei der Spedition nicht nachfragen, weil ich keinen Auftrag, kein Papier, rein gar nichts von der Spedition besitze. Ich kenne nicht einmal ihren Namen.
Können Sie mein Dilemma nicht verstehen? Wie hätte ich so ein Riesenteil anders verpacken sollen? Eine Kiste kaufen? Wer hätte mir das Gerät dort hineingehoben?
Mit freundlichen Grüßen
Karin Schöpke

Sehr geehrte Frau Schöpke,
wir müssen extra einen Mitarbeiter dafür beauftragen, den Schredder mit Video aufzunehmen dadurch entstehen uns erhebliche Kosten.

Voe nächster Woche können wir dafür keinen Mitarbeiter freistellen, da er uns dann hier fehlt.
Wir haben Ihnen die Vorgehensweise mitgeteilt und melden uns wieder bei Ihnen.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Wilfried Janssen

Gewiss werden weitere Mails folgen, ich werde den Jungs eine Frist setzen, bis wann ich hier ein funktionierendes Gerät stehen haben will. Und ich habe bereits mit einem Anwalt Kontakt aufgenommen!

Schmusestunde mit Dango

Weil es so heiß ist, habe ich Dango heute einmal ausgiebig gepflegt. Erst kam seine Allergiker-Decke runter, dann war ich mit ihm in der Halle zum Wälzen. Das konnte ich ganz gut mit etwas Führtraining verbinden. Führen ohne Halfter und Seil.

Es macht mich unheimlich wütend, wie sehr Dango auf Rennen konditioniert ist und welche Angst er immer noch vor der Gerte hat. Ich muss den Stock nur von einer Hand in die andere wechseln, und Dango glaubt, er soll lossprinten, weicht zurück, hebt den Kopf. Zehn Minuten und zwei Leckerli habe ich gebraucht, bis er gelassen mit tiefem Hals neben mir hergeschlendert ist. Ich konnte Volten, Zirkel und Handwechsel machen, er ist mir auf beiden Händen gefolgt. Dieses Pferd hat noch immer kein 100prozentiges Vertrauen!

Anschließend war Putzen angesagt. Das hat er sichtlich genossen. Kopf und Hals waren ganz tief, immer wieder hat er gestöhnt. Auch das Anziehen der Decke hat ihn nicht weiter gestört (obwohl es ein ziemliches Gefummel ist). Ich werde mit ihm öfter eine Schmusestunde einlegen, ich glaube, das tut ihm gut.

Dann kam noch Cera dran. Allerdings mit Kurzprogramm. Morgen werde ich mich ausgiebig um Anton und Donovan kümmern.

Die Pferde haben hitzefrei

Ich kämpfe mit der Hitze sehr, und die Pferde glaube ich auch. Morgens konnte man gemütlich draußen sitzen – im Schatten. Aber wehe, es stand Arbeit an. Allein das Abäppeln war eine Qual. Dabei hatte Sara schon das meiste eingesammelt – mir blieb nur der Paddock, der zu großen Teilen von der Rieseneiche und von den Pappeln Schatten bekommt.

So habe ich den Rest des Vormittags genutzt, den Kleiderschrank zu “entrümpeln”. Heute ist offenbar ein guter Tag dafür, denn es ging mir flott von der Hand.

Mittags war ich wieder bei den Pferden. Es gab eine Miniportion Kraftfutter, während sie gefressen haben, konnte ich die Boxen abäppeln. Eine ziemlich eklige Angelegenheit: Die Haufen sind übersät mit Myraden von kleinen Fliegen, die alle wild durcheinander surren, wenn man sie stört. Noch schlimmer ist es auf dem Misthaufen. Ich müsste längst den Dreck nach oben schaufeln, aber die Fliegen verhindern das. Sie steigen wie eine Wolke auf, ich traue mich gar nicht, anständig zu atmen, sonst habe ich sie in der Nase. Sie kriechen in die Haare, in die Ohren – nee, das ist nichts!

So sehen die Ködelhaufen aus:

mist 
Und der ist nur wenige Minuten alt… Kein Wunder, dass die Pferde teilweise wie wild um sich schlagen und mit dem Kopf nicken – trotz Fliegenmasken.

Achtung, Vermummungsgefahr!

Heute ganz früh war es noch einigermaßen kühl. Aber ab mittag wurde es immer heißer. Nicht so heiß, wie wir es schon hatten, dafür mit unendlich vielen Fliegen und Mücken. Die Pferde sind den Biestern fast hilflos ausgeliefert. Donovan und Anton traben manchmal über den Paddock, um die Fliegen loszuwerden, Anton steht fast nur in der Box im Schatten.

Dango ist genauso übel dran. Donovan und Dango scheuern sich wie die Blöden. Dango hat schon gar keine Mähne mehr – bei Donovan ist die Schweifrübe fast kahl. Ich habe von meinem Tierarzt eine selbst angerührte Salbe bekommen, die ich auftragen soll. Aber: Sie hilft nur, wenn die Tiere zusätzlich vor den Insekten geschützt werden – mit Fliegendecken, sagt der Tierarzt.

Eigentlich wollte ich mit sowas ja nicht anfangen. Mir bleibt scheinbar keine Wahl, wenn ich überhaupt noch was an Langhaaren retten will. Der August, der sonst ja der übelste Insektenmonat ist, kommt ja erst…

Also bin ich zu Reitsport-Ahrens (www.reitsport-ahrens.de) gefahren und habe zwei Rambo-Fliegendecken gekauft. Damit sehen die Pferde aus, als kämen sie aus einem anderen Jahrhundert!

donovan-maske
Donovan (oben) und Dango (unten) in ihrer neuen Aufmachung

dango-maske

Es ist übrigens gar nicht so leicht, die Decken anzuziehen, weil das Halsteil festgenäht ist und man bei der Größe (zumindest bei Dango) erst gar nicht weiß, wo vorn und hinten ist! Das Halsteil reicht bis zu den Ohren. Erstaunlicherweise hat Donovan überhaupt keinen Mucks von sich gegeben, als ich im das “Zelt” übergestülpt habe. Auch die Ohren konnte ich durch die Löcher puhlen.

Weil die Decken zusätzlich mit Fliegenmaske geliefert werden, die Donovan ja bereits besitzt, sind nun auch Anton und Cera in den Genuss von fliegenfreien Augen gekommen. Dango braucht das nicht, weil er um die Augen herum weniger von den Fliegen angegangen wird als Cera.

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Sieht Anton nicht lustig aus? Die Ohren der Maske sind länger als seine. So hängen die kleinen Zipfel immer ein wenig herunter.

Insgesamt waren die Pferde heute alle recht aggressiv. Sie haben sich angequiekt, sich gejagt, mit bösen Gesichtsausdrücken weggeschickt. Das war schon in den Boxen so, deshalb habe ich sie früher als sonst auf die Koppel zum Heu geschickt. Aber auch dort waren sie nicht gut aufeinander zu sprechen.

asti-heu
Nur Asterix kümmerte das wenig. Immer ein wachsames Auge auf die anderen hat er wieder “seinen” Heuhaufen besetzt, um genüsslich zu schmausen. Er ist weder gelaufen, noch hat er sich um die anderen Pferde geschert…

Ich hoffe inständig, dass die Hitze bald weniger wird, und dass es endlich mal regnet!!! (Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde).