11. Mai. 2010 | Pferde in meinem Stall
Als ich heute mit dem Stall fertig war, bin ich einmal zu den Pferden auf die Weide gegangen. Ich wollte mal den Boden prüfen und sehen, wieviel Gras auf dem abgesperrten Stück noch steht. Gestern ist im Nachbarstall ein neues Pferd eingezogen – das hat unsere Pferdebande tüchtig aufgeregt. Alles sieben sind wie die Teufel von der Weide wild bockend in den großen Paddock galoppiert und wieder zurück. Das hat entsprechende Spuren im Gras hinterlassen. Gott sei Dank war es nicht allzu nass!
Na ja, heute wollte ich das halt kontrollieren. Ich hatte für alle ein Leckerli mit. Ich füttere Leckerlis eigentlich so gut wie nie. Aber heute wollte ich mich bei allen einschmeicheln, sagen, dass ich auch ohne Absicht auf die Weide komme, um allen mal Hallo zu sagen – und nicht nur, um sie reinzuholen.
Asterix war der letzte in meiner Runde – weil er abseits stand. Mit dem einen Leckerli klebte er mir total an den Hacken. Er folgte mir alleine auf den Paddock. Ich ließ ihn auf unser Reifenpodest steigen, schickte ihn etwas seitwärts und mit Fingerzeig in einer Volte vor mir her. Er war richtig eifrig, etwas zu zeigen. Und das, obwohl die anderen Pferde auf der Wiese grasten!
Lustiger kleiner Kerl. Er hat den Ausflug bis zum Tor dann auch gleich genutzt, um Wasser zu saufen.
Sagt selbst, ist das nicht ein Bild von einem Haffi? Lena und Anja können stolz auf ihren “Möppi”, wie bei ihnen gerufen wird, sein!
11. Mai. 2010 | Stallgeflüster
Am vergangenen Wochenende hatte ich Gerd Römbke zu Gast. “Spiel mit dem freilaufenden Pferd” war das Motto des Zwei-Tages-Workshops. Gerd Römbke demonstrierte an den Teilnehmer-Pferden, wie man es macht, dass die Pferde bei einem bleiben wollen und wie man sie – wenn sie mal weggelaufen sind – wiederholt. Die Veränderungen in den Pferden vom ersten zum zweiten Tag waren deutlich zu sehen.
Ein Pferd war extra fürs Verladetraining gekommen. Am Ende ging “Castello” wie im Schlaf in den Hänger. Wahrscheinlich hätte man ihn auch rückwärts reinschicken können.
Besonders niedlich: “Hexe” – ein Shettlandpony, das grandios an der Hand, bzw. freilaufend ausgebildet war. Schulterherein, kleiner Zirkel im Schritt und Trab, seitwärts und seitwärts auf einen zu konnte die kleine Ministute nur auf Fingerschnipsen. Sie folgte ihrer Betreuerin auf Schritt und Tritt und brauchte dafür nicht einmal “Motivations-Leckerlis”.
Für mich sind solche Wochenende immer sehr anstrengend: Ich muss das Essen für über 20 Leute vorbereiten, die Halle für den Kurs herrichten (Stühle bereitstellen, absperren), die Gastboxen fertig machen und mich nebenbei auch noch um unsere eigenen Pferde kümmern. Am Tagesende gilt es auch, das ganze Geschirr wegzuräumen und den neuen Tag vorzubereiten.
Dank Sara war das mit dem Stall gar kein Problem. Sie hat sich beide Tage um die Boxen gekümmert und abends beim Füttern geholfen. Ich musste die Pferdis nur morgens füttern und auf die Koppel lassen! Vielen Dank, Sara für deine Hilfe!
Den gestrigen Montag habe ich nachmittags dann auch verschlafen. Jetzt bin ich wieder ausgeruht und bereit für neue Taten!
6. Mai. 2010 | Stallgeflüster
Für heute hatten die Wetterfrösche ab mittags wieder heftigen Regen angekündigt. Also habe ich mein Konzept umgestellt: Erst gab es Heu zum Frühstück, dann habe ich die Vierbeiner gleich auf die Weide gelassen. Sie sollten heute etwas über eine Stunde draußen bleiben dürfen und vor dem Regen wieder vom Gras runter sein.
Eigentlich wollte ich sie dann noch auf dem Paddock lassen. Ist ja nicht so kalt. Eigentlich! Ich muss nicht sagen, dass es bis jetzt (17.00 Uhr) noch NICHT geregnet hat. Dafür bläst uns ein kräftiger Wind um die Ohren, der auch Stroh und Heu von Schubkarren runterweht. Ich habe mich mit dem Stall beeilt. Dann auf zur Weide, Rasga einsammeln. Wider Erwarten läuft sie nicht weg. Gestern auch schon nicht.
Aber: Sieben grashungrige Pferde, zwei Weidetore und nur ein Zweibeiner – nämlich ich – das ist ein ziemliches Ungleichgewicht zu meinen Ungunsten!
Schon während ich Rasga wegführte, gerieten die anderen in Aufregung. Es war der Sturm. Es wäre mir so gar nicht möglich gewesen, die Hottis zum Paddock zu bringen. Also habe ich Rasga in den Stall geführt. Als nächstes kriegte ich Kimberley zu fassen. Kaum war sie von der Weide runter, fetzten alle wie wild hinterher. Alle! So habe ich auch Kimberley wieder frei gelassen und erst mal das Weidetor geschlossen.
Eine gute Idee, denn die Bande war Richtung Stall gelaufen, um dann auf dem Weg zu grasen und als sie mich sahen, wieder zurück zu rennen. Tja, Pech gehabt! Die Weide war zu! Nur Dagobert stand schon brav in seiner Box. Fast. Er war nur um eine Box zu weit gelaufen. Es lag sicher an seinem Tempo, dass er die Kurve nicht so schnell gekriegt hat.
Nach ein paar Galoppeskapaden auf dem Paddock kamen die anderen dann doch zu mir gestiefelt. Donovan zuerst, dann die anderen einer nach dem anderen.
Ich kann nur sagen: Das Reinholen trainiert ganz ordentlich. Ich lege dabei ein paar Kilometer zurück. Sehe ich bei diesen Worten vielleicht ein Grinsen auf Ceras Gesicht? Sie bemüht sich jedenfalls krampfhaft, stets die letzte zu sein und lässt mich auch gern eine Runde extra für sie drehen.
Der Sturm hat heute Abend noch zugenommen, und es ist ziemlich kalt geworden. Deshalb tragen Donovan und Anton jetzt wieder ihre Regendecken. Es soll ja nun über Nacht tüchtig schütten. Und wenn es dann auch noch so weht, frieren die Puschelchen…
5. Mai. 2010 | Stallgeflüster
Heute war ein herrlicher Tag. Sehr kalt (Nachts hatten wir Bodenfrost!), aber auch sehr sonnig. Als am Mittag voll die Sonne schien, wurde es auch wieder richtig warm, ich musste mir die Jacke ausziehen.
Die Pferde standen mit ihrer (knappen) Heuration im großen Paddock. Dabei entstand dieses Foto:
Kimberly liegt erschöpft im Roundpen, stumm bewacht von ihrem Beschützer (und Liebhaber?) Dagobert. Was für ein ungleiches Paar! Aber Dagobert liebt sie innig, und Kimberley ist gerade wieder hoch rossig…

Ich wäre gerne näher rangegangen, aber ich weiß, dass Kimberley dann sofort aufsteht. Dagobert hat mich schon wahrgenommen.
Auch ein schöner Rücken kann entzücken…
Kurz darauf turnten sie wieder alle bunt durcheinander. Sie hatten mich alle fest im Blick, ob ich denn nicht ENDLICH das Weidetor aufmachen würde. Dagobert hat sich schon mal am frischen Laub der Pappeln versucht. Ist aber schwierig, ranzukommen:
Und wenn man mal einen Zweig zu fassen hat, heißt es zubeißen!
Aber dann war es endlich so weit, ich ließ mich erbarmen! Und da stehen sie alle wie die Chorknaben und grasen still vor sich hin:
Hier noch ein paar Einzelaufnahmen:
Rasga
Dagobert
Asterix
Anton
Die anderen Pferde wollten sich einfach nicht beim Grasen beobachten lassen. Sie drehten mir stets den Hintern zu – aus Sorge, ich könnte sie wieder einsammeln.
Und deshalb hatte ich rund 40 Minuten später auch meinen Fitnesslauf: Für jedes Pferd musste ich ganz zur Weide tapern und sie einzeln einsammeln. Na ja, ich weiß ja, dass das nur zu Beginn so ist. Wenn sie sich erst Mal dran gewöhnt haben und den halben Tag draußen stehen dürfen, kommen sie auch wieder auf Zuruf.
Als ich die ersten beiden Pferde “verstaut” hatte und wieder kam, hatte ich den Eindruck, die anderen haben unterdessen ihre Kau- und Rupf-Anschlagszahl verdoppelt!
Kaum in den Boxen standen sie alle im Schatten, zupften ein bisschen Stroh und dösten – glücklich halt!
4. Mai. 2010 | Pferde in meinem Stall
Das Reiten mit Anton hat so einen Spaß gemacht, auch wenn ich ihn zurzeit wieder gebisslos reite wegen seines Zahnwechsels. Er will sich nach wie vor gar nicht nach links biegen, geht sowohl an der Hand als auch unter dem Sattel am liebsten rechts herum.
Deshalb habe ich Tierärztin Anke zu Rate gezogen. Sie hat ihm erstmal gründlich ins Maul geschaut. Er kriegt nicht nur acht neue Eckzähne, er wechselt außerdem Backenzähne. Und obendrein ist schon ein Wolfszahn zu fühlen, der sicher in den nächsten Tagen durchkommt. Und dann hat er sich wohl auch einen Muskel im Rücken gezerrt. Vermutlich ist er blöd aufgestanden oder ist zu doll herumgetobt.
Er bekommt deshalb ein paar Tage Pause und durfte eine Stunde mit mir im Gelände spazieren gehen. Das findet er mega spannend. Autos, Fahrräder, Fußgänger und Leute im Garten machen braunen Pferden Angst!
Heute Nachmittag ist wieder meine “Akupunkturfrau” Anja Willbrandt da, sie wird sich auch noch mal um Anton kümmern. Mal sehen, ob sie ihn wieder mit ein bisschen mehr Energie versorgen kann.