30. Apr.. 2010 | Stallgeflüster
Was für ein Wetter! 26 Grad und kaum Wind – der kam erst am Nachmittag auf. Die Pferde waren total schlapp und standen alle IN den Boxen im Schatten. Sie haben noch immer eine Menge Winterpelz.
Mit dem guten Wetter kamen auch gleich die Insekten. Donovan hat sich zum ersten Mal wieder an der Wand gescheuert. Ich musste ihn massiv wegtreiben, damit er aufhört. Den Winter über ist endlich sein Schweif wieder nachgewachsen, die Schweifrübe in voller Haarpracht – und er will es in ein paar Minuten zerstören. Das geht natürlich nicht.
Nun endlich habe ich auch das “Antischeuermittel” da, was die Hottis übers Futter bekommen, damit der Juckreiz weggeht. Ich hoffe sehr, dass es hilft.
Auch ich habe unter der plötzlichen Wärme gelitten: Ich hatte Kopfschmerzen, und die Arbeit fiel schwer. Es war auch ziemlich drückend. Hätte mich nicht gewundert, wenn es gewittert hätte…
28. Apr.. 2010 | Stallgeflüster
Heute war ein herrlicher Tag, schon fast sommerliche Temperaturen. Die Pferde kamen heute ja nun etwas später raus, weil ja der Schmied erst Mal Rasga versorgt hat. Dafür durfte die Bande auch lange draußen bleiben.
Mittags habe ich mich zu Donovan in den Sand gelegt. Er lag dösend im Sand. Ich habe ihn ganz auf die Seite gedreht und seinen Hals als Kopfkissen missbraucht. Hätte gerne ein Nickerchen gemacht, aber Donovan stöhnt und grunzt entsetzlich laut, wenn er ausatmet und ich ihn kraule!
Als alle reinkamen, haben sie sich gleich auf das Heu gestürzt:

28. Apr.. 2010 | Pferde in meinem Stall
Die arme Rasga geht ja schon seit einiger Zeit “klamm”. Ihr macht die alte Hufrehe wieder zu schaffen, die sie vor sechs Jahren mal hatte. Jetzt wurden neue Röntgenbilder gemacht, und heute war der Schmied da, und hat Rasga einen Rehegerechten Beschlag gemacht.
Rasga hat sich ein bisschen gewundert, dass sie nun “Klumpen” an den Füßen hat. Ist immerhin der erste Beschlag in ihrem Leben. Ich habe sie für den Schmied über den gepflasterten Hof geführt. Schon nach wenigen Metern trat sie viel zügiger zu, als sonst.
Der Schmied sagt: Wenn sie sich in der nächsten Woche an die Eisen gewöhnt hat, wird sie viel größer ausschreiten und geschmeidiger werden. Ich bin mal gespannt!
Und für Judith, Rasgas Besitzerin in England, füge ich mal aktuelle Fotos von Rasgas Füßen bei. Damit sie sieht, wie ihr Pferdchen jetzt aussieht!
Von dieser Stelle auch noch mal ganz liebe Grüße!

Das waren beide Vorderfüße von vorne…


… und von der Seite

Und von unten gut zu sehen die Gummi-Sohle, die ihre Huflederhaut schützt.

Rasga kam gerade vom Paddock, als ich die Aufnahmen machte. Ich weiß, ich hätte die Füßchen ein bisschen putzen können…
Rasga braucht die Gummiplatten, damit sich ihre überempfindliche Huflederhaut erholen kann. Die elastische Masse, die den Huf von hinten abschließt (sie steckt nicht unter der Gummiplatte), dient nur dazu, dass sich keine Steine zwischen Huf und Platte schieben können. Der Schmied hat “normale” Eisen genommen, sie aber besonders kurz gehalten, damit sich Rasga die nicht abtreten kann.
Die Gummiplatten bleiben zwei Schmied-Perioden drunter, dann kommen sie wieder weg. Der Schmied hat die Zehen sehr gekürzt. Er will auch die Trachten deutlich kürzer haben. Das geht aber erst in ein paar Wochen. Erst Mal muss er sehen, wie gut Rasgas Hufe wachsen und wie sie mit der Umstellung klarkommt.
Außerdem haben die Eisen eine vorgegebene “Laufrichtung” bekommen. Die erleichtern dem Pferd das Abrollen.
Ich glaube, dass Rasga in einigen Tagen viiiieeel entspannter gehen kann…
24. Apr.. 2010 | Stallgeflüster
Heute kommen mal wieder ein paar Fotos von meinen Putzis und einigen gefiederten Freunden… Und: Ich habe die erste Schwalbe gesichtet! Auch wenn man sagt, EINE Schwalbe macht noch keinen Sommer: Das Wetter verspricht zurzeit etwas anderes. Es ist sonnig, warm und heute fast windstill.
Hier meine Schwalbe, die lustig vor sich hin trällerte und den weiten Flug in die Heimat offenbar fit und unbeschadet geschafft hat:
Und das milde Wetter macht müde!

Cera und Donovan liegen platt auf der Seite, bewacht und gut behütet von Dagobert. Sie sahen so niedlich aus, da musste ich noch mal näher ran:
Boah, eh, DAS war eine Nacht gestern…

Ja, du hast Recht, ich bin auch noch ganz fertig…
Bevor ich die Kamera wieder weglegte, habe ich die zwei noch mal tüchtig am Boden liegend geknuddelt. Sie haben es mit Grunzen und Stöhnen genossen!
Beim Nachhauseweg kamen mir noch diese zwei Kandidaten in die Quere:
Vielleicht gibt es ja ein paar Ornithologen unter euch, die mir sagen können, was das für Vögel sind. Bei dem unteren tippe ich ja auf Spatz – aber, wie gesagt, ich habe so gar keine Ahnung…
Ich wünsche euch jedenfalls ein paar wunderschöne Sonnentage und viel Spaß mit euren Zwei- und Vierbeinern!
21. Apr.. 2010 | Stallgeflüster
Fachzeitschriften wie die Reiterrevue, die Cavallo oder den St. Georg lese ich nur gelegentlich, sie sind mir einfach zu teuer und bieten oft keine objektive Berichterstattung.
Den Vogel hat in der Aprilausgabe die St. Georg abgeschossen. “21 alternative Reitausbilder” wurden dort abqualifiziert und als “Gurus” betitelt. Darunter so namhafte – und unzweifelhaft erfolgreiche Ausbilder wie Richard Hinrichs, Philippe Karl, Fritz Stahlecker, Pat Parelli, Monty Roberts.
Die Recherchen der beiden Redakteurinnen, die diesen Artikel verfasst haben, waren mehr als dürftig. Ich weiß von Fritz Stahlecker persönlich, dass sie einen läppischen Fragebogen mit fünf Fragen verschickt haben, auf den die Ausbilder antworten sollten – ohne die Möglichkeit, die Fragen abzuändern oder sich intensiver mit ihrer Arbeit vorzustellen. Fritz Stahlecker hat den Damen angeboten, einmal vorbeizukommen, sich seine Arbeit anzusehen, mit ihm über seine Philosophie zu diskutieren. Das haben die zwei aber abgelehnt.
Die Fragestellung des Artikels war: Wie kann es sein, dass sich so viele Reitgurus und selbsternannte Pferdefachleute auf dem deutschen Markt etablieren konnten, wo doch die “Skala der Ausbildung” und die Kenntnis der Biomechanik genug Rüstzeug liefert, sein Pferd pferdegerecht, schonend und gesundheitsfördernd auszubilden.
Die Antwort fällt leicht: Ganz offenbar fühlen sich viele Reiter und Pferdebesitzer in der FN-Szene nicht mehr gut aufgehoben. Viele FN-Reitlehrer unterrichten noch so, wie vor dreißig Jahren: Hacken runter, Brust raus, Pferd in die Hand treiben – “der Bock muss laufen”. Und wenn etwas nicht funktioniert, wird mit Hilfszügeln, Sporen oder Gerte nachgeholfen.
Besonders die engagierten Freizeitreiter interessieren sich für alternative Ausbildungsmethoden, wo das Pferd und die Kommunikation mit ihm im Vordergrund steht. Die Erfolge stellen sich dann von selbst ein.
Ich kann das beurteilen, denn auch ich war vor Jahren ein eingefleischter FN-Reiter. Meine Einstellung damals: Das Pferd steht 23 Stunden rum, und wenn ich dann für eine Stunde zum Reiten komme, soll mir das Pferd gefälligst zu Diensten sein. Wenn ich vorhatte, Fliegende Wechsel zu üben, dann habe ich das mit Macht durchgesetzt, auch wenn das Pferd an diesem Tag gar nicht dazu aufgelegt war.
Seit ich meine Einstellung dazu geändert habe, Horsemanship, HSH und ein entspanntes Reiten kennengelernt habe, mache ich mit meinem Pferd Quantensprünge – auch reiterlich, obwohl ich schon seit drei Jahren keinen Unterricht mehr hatte.
Wie die beiden Autorinnen einen Bent Branderup mit einem Ferdinand Hempfling, Fred Ray, Richard Hinrichs, Fritz Stahlecker und Pat Parelli in einen Topf werfen können, bleibt mir ein Rätsel. Natürlich kann man sich über die total überteuerten Ausbildungsgebühren einer Andrea Kutsch aufregen – aber niemand ist doch gezwungen, daran teilzunehmen! Dass die Autoren behaupten, das Parelli-System sei reine Abzocke und es sei unmöglich, die Methode aus den Videos und Büchern zu lernen, zeugt von ihrer Ahnungslosigkeit. Tausende Pferdebesitzer haben über Parelli endlich eine gewaltfreie Kommunikation zu ihrem Pferd aufgebaut, reiten selbstsicher und unfallfrei am Knotenhalfter ins Gelände.
Der Clou des ganzen Heftes: Wenige Seiten zuvor prangert der St. Georg die Manie an, Reithalfter viel zu eng zu schnallen und es den Pferden damit unmöglich zu machen zu schlucken. Ich kenne keinen der sogenannten Gurus, bei denen so etwas passieren würde – das ist doch nur bei den FN-Leuten so.
Und ich will jetzt noch nicht Mal die sogenannte Rollkur ins Spiel bringen, die es bei keinem alternativen Ausbilder gegeben hätte.
Schade, dass in solchen Blättern so viel Meinungsmache betrieben wird. Ich bin jedenfalls froh, das Heft nicht abonniert zu haben.