Jetzt kommt das Tauwetter

Lange erwartet: Wärmere Temperaturen. Nun sind sie da. Tagsüber – vor allem in der Sonne – habe ich schon über 10 Grad gemessen. Schnee und Eis beginnen, gaaaaanz langsam zu schmelzen. Eine große Schweinerei bei den Pferden, wo Schnee und Eis mit vielen Ködeln zersetzt sind.

Auf dem Weg zur Mistplatte konnte ich das Eis (über 20 cm stark) schon in großen Placken weghebeln. Die Stücke waren so groß, dass ich sie kaum wegschleppen konnte. An allen anderen Stellen des Außengeländes ist der Schnee noch dicker und lässt sich keinen Millimeter bewegen. Ich komme auch mit keinem Gerät unter die Schicht, um einen Hebel anzusetzen. Da heißt es einfach warten…

Leider friert es Nachts immer wieder leicht, was die Wartezeit wohl noch verlängert…

Für die Pferde heißt das: Sie müssen drinnen bleiben, kein Weide- oder Paddockgang mehr möglich. Jetzt ist wieder Arbeit angesagt!

Und schon wieder ein Wintervideo

Hmm, eigentlich bin ich es ja leid, Pferde im Schnee zu filmen. Aber was bleibt bei diesen Wetterverhältnissen? Meine Pferde stehen jetzt jeden Tag für zwei bis drei Stunden auf der großen Weide. Alle versuchen, unter der dicken Schneedecke ein paar Grasbüschel zu erwischen. Manchmal traben sie ein bisschen umeinander herum, aber nicht lang und nicht viel.

Heute hatten wir wieder ein Bilderbuchwetter: Die strahlende Sonne erwärmte die Luft auf plus 5 Grad, das Fell der Pferde fühlte sich an, als kämen sie just vom Solarium. Und ich hätte dick eingepackt wohl ein Nickerchen im Freien machen können…

Ich hab mich dann doch dagegen entschieden! 🙂 Den Pferdchen war’s egal. Sie sind wie der Wind zur Weide gelaufen. Das tolle Wetter hat sie wohl inspiriert. Heute sind mir auch zum ersten Mal wieder die Vögel aufgefallen. Die Meisen haben ein irres Spektakel veranstaltet. Wenn man ihrem Gezeter trauen darf, streiten sie schon um die schönsten Nistplätze. Mich würde es freuen! So, mehr Neues gibt es hier nicht zu berichten.

Das heißt: Halt! Ich hab noch ein Video

20100215152303(1)

Alle Pferde sind schon in ihren Boxen. Nur Rasga und Anton stehen genüsslich draußen, denken gar nicht daran reinzukommen. Umdrehen wollen sie sich auch nicht – sind vielleicht Kamerascheu. Sie genießen ihr “tête-à-tête im Schnee – mal so ganz ohne die anderen. Ist fast so, als hätten sie gestern geheiratet…

Wiederholung der letzten beiden Tage

Was am Donnerstag so gut geklappt hat, habe ich am Freitag gleich wiederholt: Wieder alle zusammen raus. Wieder ging alles super ruhig ab. Kein Gekloppe oder Rumgezicke. Und: Donovan scheint sich an den rossigen Stuten (Rasga und Kimberley) nicht zu stören… Das macht Hoffnung.

Heute sind alle Pferde zur Weide getrabt, ab ab da war Ruhe. Die ganze Zeit standen sie in kleinen Grüppchen zusammen, versuchten den Schnee mit den Hufen wegzukratzen, um noch Reste vom Gras freizulegen. Als ich sie nach zwei Stunden reingeholt habe, sind sie alle gesittet angetrottet gekommen. Und wieder war es Donovan, der zuerst zu mir kam, damit ich ihn “eintüte”.

Ich hoffe, dass wir jetzt wieder eine funktionierende Herde haben und keiner mehr austickt. Dann können die Pferde auch im Frühjahr und Sommer gemeinsam auf die Weiden, und ich muss Wallache und Stuten nicht trennen.

Hoher Schnee – die große Weide ist geöffnet

Es hat ja schon wieder geschneit, aber nicht so viel wie vor ein paar Tagen. Für heute habe ich zum ersten Mal die große Weide geöffnet. Das hatte ich mich bisher nicht getraut, weil ich Sorge hatte, dass Donovan und Anton auf ihrer Seite der Weide verrückt spielen würden und versuchen könnten, den Zaun zu überwinden.

Heute habe ich die zwei in die Halle gesperrt, ehe die anderen raus durften. Sie haben sich wahnsinnig gefreut, und es war natürlich Cera, die als erste erkannt hat, dass das große Weidetor offen war – und dann ging für alle die Post ab!

cera1 

cera2

Der Schnee war so tief, dass die Jungs und Mädels echt Mühe hatten und richtige Sätze durch den Schnee machten. Unterdessen schmollten Donovan und Anton in der Halle. Sollte ich es nicht doch wagen, die zwei dazuzustellen?

Ich entschied mich dann doch, die zwei zu integrieren!

allepferdeimschnee1

Anders als erwartet, hat die Bande weniger heftig getobt, als erwartet. Was aber das Schönste war: Es gab keinen Ärger! Sie haben sich alle “beschnuppert” – und sich gefreut. Oben rechts auf dem Foto sieht man es schon: Anton und Rasga sind ein Paar. Anton hat sich sofort an Rasga geklebt und sie nicht mehr aus den Nüstern gelassen.

Hartnäckigkeit zahlt sich aus! Rasga findet Anton inzwischen auch ganz “süß”. Und die zwei passen doch auch supergut zusammen…

Nach zwei Stunden habe ich die Rasselbande wieder eingesammelt. Was mich am meisten gefreut hat: Sie kamen alle auf Zuruf, und ich konnte Donovan als ersten von der Herde weg in seinen Stall bringen. Er ist brav mitgekommen.

Neuerlicher Winterausbruch

Heute hat es schon wieder geschneit – den ganzen Tag lang. Es ist feucht und ungemütlich, die Straßen eine einzige Katastrophe. Deshalb:

Ich habe alle Kurstermine abgesagt und werde erst Ende März wieder mit den Kursen fortfahren. Ich bin es leid, die Termine ewig verschieben zu müssen… Und Ende März werden wir ja wohl wieder fröhliches Wetter haben!

Die Pferde sind auch ziemlich lustlos. Ich habe mit Donovan in der Halle begonnen, aber der hatte nur Augen für draußen. Also habe ich abgebrochen und ihm Anton als Spielkameraden mit in die Halle gegeben. Die anderen Racker durften auf den Reitplatz zum Toben. Und das haben die wahrlich ausgenutzt!

Schade, heute habe ich nicht gefilmt: Irgendwann hat sich Asterix in den Schnee geschmissen und genüsslich gewälzt, mehrfach hin und her und sich noch so richtig in den Schnee gedrückt. Und plötzlich lag er auf dem Rücken, seine Beine nach oben gereckt – und steckte in der Kuhle fest!

Ich hab schon gedacht, ich müsste hingehen und ihn drehen. Aber nach mehreren ächzenden Drehversuchen kam er dann doch wieder auf die Beine. Er sah aus wie ein zappelnder Maikäfer…

Während ich die Bande auf meinem Gelände verteilt hatte, konnte ich in aller Ruhe die Boxen machen und das Mittagessen vorbereiten. Sie kamen nass, aber glücklich wieder rein. Und auch Donovan und Anton haben sich über ihre üppige Heuration IM Stall gefreut.

Beide Pferde hatten kleine Eiszapfen an ihrem Bauchfell hängen!