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Bilderbuchwetter!

2. Apr. 2009 | Pferde in meinem Stall

Was für ein tolles Wetter: Sonne satt und an die 20 Grad warm. Die Pferde genießen die Sonne, wollen gar nicht toben. Sind auch ein bisschen matt von der plötzlichen Wärme. Mit der Sonne tanzen auch gleich wieder die Mücken.

Ich habe den Tag genutzt und ein bisschen draußen aufgeräumt. Jeder Stallbesitzer kennt das: Über den Winter haben sich Müllecken gebildet: Kaputte Weidestecken, die in der Ecke liegen, überall altes Laub, das der Wind in den hintersten Winkel geweht hat. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen wird es auch Zeit, die Weideumzäunung zu kontrollieren, kaputte Pfähle zu ersetzen. Ich habe den Reitplatz vom alten Herbstlaub befreit und ihn wieder plangezogen. Bisher war es auf Grund der Nässe ja leider nicht möglich. Gleiche Pflege wollte ich auch dem großen Paddock angedeihen lassen, aber der war doch noch zu nass. Mal sehen, ob es morgen Nachmittag geht.

Mit dem Pferden habe ich erst am späten Nachmittag etwas tun können. Vorher war es einfach zu warm. Das Winterfell löst sich jetzt in großen Placken. Egal, wie lange man putzt, es kommen immer mehr Haare. Ich putze außen in der Paddockbox. Die Haare sind für die Vögel eine komfortable Nestausstattung.

Später konnte ich zwei Kolkraben beobachten, die emsig Ceras Haarbüschel einsammelten und davonflogen.

Donovan läuft mir inzwischen hinterher wie ein Hundchen. Ich kann ihn inzwischen am Hals angefasst in seinen Stall oder auf den Reitplatz führen. Während ich Laub geharkt habe, durfte er mich begleiten. Er hat den Platz aufs Genaueste inspiziert, jeden Winkel untersucht. Ab und zu hat er meine Arbeit kontrolliert, mir beim Harken zugesehen.

Nachdem er den Platz kennengelernt hat, durfte er hier auch seine Führübungen absolvieren. Draußen ging es sehr gut. Auf beiden Händen kam er willg mit – am Zaun entlang ebenso wie quer durch die Mitte. Und das, obwohl Haflinger Asterix mit auf dem Platz war und durch viel Schnalzen muntergemacht wurde. Zwischendurch lobe ich reichlich, streichle ihn ausgiebig. Leckerlis gibt es nun keine mehr.

Auch ein paar Runden auf dem Zirkel gingen problemlos. Wenn die Sonne untergeht, wird es schlagartig dunkel. Die letzten Runden drehten wir dann auch in der Dämmerung, und das ist Donovan doch recht unheimlich. Er muss mehr zum Wall, der meinen Reitplatz einsäumt, gucken, und auch in der angrenzenden Hecke lauern Monster, die es ganz besonders auf schwarze Pferde abgesehen haben!

Bevor er sich dabei aufregt, habe ich Schluss gemacht. Ich bin sehr zufrieden. Es scheint inzwischen auch eine Bindung zu entstehen. Wenn ich an seinen Paddock gehen, wendet er sich sofort mir zu, kommt angeschlendert. Besonders eilig hat er es dabei allerdings nicht. Dann lässt er sich ein bisschen kraulen.

Ich mache es mir zur Gewohnheit, ihn immer ein wenig von mir wegzudrehen, seine Position zu verändern. Mal schicke ich die Hinterhand etwas herum, mal Kopf und Schulter, mal schicke ich ihn rückwärts. Ich möchte, dass er sich ganz leicht durch Anlegen der Hand dirigieren lässt.

Das klappt täglich besser. Morgen werde ich ihn mal mit dem HSH-Kappzaum „erschrecken“. Ich glaube, es ist Zeit, dass er seine Ausrüstung für die nächsten Monate kennenlernt.
Morgen werde ich mal wieder ein paar Aufnahmen machen. Werden bei dem Sonnenschein bestimmt grandios.