Viele meiner Bekannten und Freunde kennen es schon, das “Tee-Spiel”, das ich einmal im Jahr mindestens veranstalte. Wie das geht? Ich schildere es euch:
Man schenkt sich eine frische Tasse heißen Tee ein, süßt ihn mit mindestens drei Stücken Zucker (vier geht noch besser) und stellt ihn vor sich auf den Schreibtisch. Dann heißt es, nicht lange zögern, sondern hektisch nach einem Gegenstand auf dem Schreibtisch greifen und dabei den Inhalt des Bechers einmal quer über die Tastatur und unteren Rand des Bildschirms schütten. Geht besonders gut, wenn man kein räumliches Sehen hat wie ich und sich so leicht mit den Abständen verschätzt.
Jetzt heißt es, in Hektik ausbrechen und viele Dinge gleichzeitig tun: Tastatur sofort umdrehen und auf die Tasten legen, dann mit einer großen Papierrolle oder einem Frotteehandtuch den Rest der papiernen Schreibtischunterlage versuchen zu retten, die Maus aus der Teepfütze holen und abtrocknen – tüchtig fluchen! Dieses Spiel macht aber nur dann richtig viel Spaß, wenn die Tastatur relativ neu und noch ganz sauber ist…
Nach ca. 1 Stunde Wartezeit und ständigem Tupfen mit Papiertüchern kann man versuchen, die einzelnen Tasten herauszulösen und die Fläche darunter mit einem Wattestäbchen zu säubern, die Taste selbst mit Spüli abzuwischen. Manchmal bringt das was…
So ähnlich sieht meine Tastatur aus, und ich habe mir den Tee kurz nach Weihnachten draufgekippt. Wie ärgerlich, weil ich auf der Tastatur sehr schnell schreiben konnte. Sie war noch fast neu mit ganz flachen, leichtgängigen Tasten. Das hatte sich dann bald erledigt: Die Tasten I, O, P und L gingen nur noch im Dauerbetrieb (sie klemmten, und ich musste sie mit der Schere wieder hoch holen), die Leertaste ging nur bei jedem zweiten Anschlag. Natürlich habe ich hier noch Ersatztastaturen – aber alle haben bereits einen Teeschaden hinter sich und funktionieren nur halbherzig.
Ich hab dann versucht, das Ganze mit Spiritus zu reinigen. Hatte damit anfangs Erfolg, aber bereits am Folgetag klemmten die gleichen Tasten wieder. Der viele Zucker bappt.
O.k. dachte ich. Die Tastatur ist eh hin. Da kann ich es auch mit ungewöhnlichen Mitteln versuchen. Was ich gemacht habe? Mit dem Ding ab in die Küche und es unter lauwarmen Wasser und etwas Spüli abduschen. So lange, bis sich die Tasten einwandfrei drücken ließen.
Dann habe ich die Tastatur umgedreht und ausgeklopft und erst einmal auf einem Handtuch trocknen lassen. Am anderen Tag der Test: Sie zeigte an, dass sie Strom hat, aber nicht ein einziger Buchstabe erschien auf dem Bildschirm. Schade dachte ich, und legte sie für weitere zwei Tage verkehrt herum auf meine Fußbodenheizung. Heute früh der erneute Test. Und was soll ich sagen: Alles prima. Sie funktioniert wie eh und je.
Wenn ihr euch also mal Kaffee oder Tee in die Tasten kippt – ab damit ins Spülwasser und mindestens drei Tage durchtrocknen lassen. Ihr glaubt gar nicht, wie schön sauber sie jetzt ist…