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Die Geschichte mit der Sahnetorte

17. Dez. 2011 | Stallgeflüster

Schon seit Wochen plane ich, eine leckere Käsesahnetorte zu backen. Das heißt, "backen" ist ja nicht ganz das richtige Wort, sie wird ja mehr oder weniger nur angerührt und aufgeschichtet. Na ja, was gibt es da für eine bessere Gelegenheit, als zu unserer kleinen Stall-Weihnachtsfeier?!

Ein leckeres Rezept hatte ich im Internet rasch gefunden. Danach habe ich eingekauft. Es sollten zwei große Torten werden – schließlich hatten sich 16 Personen zur Weihnachtsfeier angemeldet.

Als erstes ging’s an den Buisquit-Teig, der als Boden und Deckel dienen sollte. Der war im Nu angerührt. Laut Rezept sollte man die Zutaten nach Vorschrift zusammenrühren und dann in einer Springform im Ofen ausbacken. Danach den Kuchen in der Hälfte teilen, damit daraus Boden und Deckel werden kann. Hmm…

Nach dem Ausbacken war der Kuchen stolze 5-6 mm hoch. Den soll ich teilen??? Na egal, dann backe ich den Kuchen (geht ja schnell) eben viermal hintereinander…

Aber irgendwie war der Boden recht fest und "lederig". Ich hätte ihn gut als Diskus-Scheibe verwenden können.

Also habe ich ein neues Rezept gesucht und gefunden – dieses Mal eins mit Backpulver. Das Ergebnis war denn auch ein ganz anderes! Aber durchschneiden hätte ich den Kuchen auch nicht können. Also hatte ich einen etwas dickeren, dafür sehr lockeren Boden und ein etwas zäheren Deckel, der dafür aber auch sehr dünn war.

Nun die Füllung: Quark, geschlagene Sahne, Eigelb, Zucker – und Gelantine, damit die Füllung bleibt, wo sie hin soll. Laut "Bedienungsanleitung" sollte ich die Eigelbe mit der Milch schaumig schlagen und dann den Quark "unterheben". Hmm. Da wurde nichts schaumig – auch nicht bei höchster Stufe mit dem Mixer. Egal. Ich mischte den Quark darunter und wie angegeben die Gelantine. Ergebnis: Die Gelantine (warm) stockte sofort im kalten Quark, und es gab Gelantine-Krümel. Dann sollte man die Mischung mit Zucker abschmecken. Zucker! Ich hatte den Zucker, der abgewogen in einem Schälchen wartete, vergessen! Jetzt wusste ich auch, warum da nichts schaumig wurde…

So habe ich die Pampe im Klo entsorgt (ein bisschen durften die Katzen naschen), und von vorn begonnen… Jetzt war natürlich schon klar, dass es nur eine Torte geben könnte, weil ja die Hälfte der Zutaten verplempert war.

Außerdem hatte ich nicht mehr genug Eier – die waren ja schon beim Erstversuch draufgegangen. Ich hatte nur ein Ei übrig, das ich dann auch mit dem Eiweiß verwendet habe, um überhaupt noch Ei drin zu haben. Der zweite Anlauf gelang besser – wenngleich auch hier das mit dem schaumig schlagen nicht wirklich gut ging. Die Gelantine habe ich noch heißer werden lassen und in kleinsten Schlucken beigemischt. Diesmal klappte das. Dann noch die geschlagene Sahne untergehoben und die ganze Masse in den vorbereiteten Tortenring gefüllt. Sabrina hatte mir freundlicherweise ihre Tortenform ausgeliehen. Weil der Boden ja recht dick war, konnte ich nicht den ganzen Quark einfüllen. Ich habe den Rest aus der Schüssel gelöffelt. Boah, seeehr lecker, aber auch seeehr mächtig!

Die Sorge blieb, ob denn alles wirklich fest werden würde. Was würde passieren, wenn der Tortenring abkäme. Hätte ich dann eine große Schweinerei auf dem Küchentisch??? Egal, erst einmal alles ab in den Kühlschrank und Ruhe bewahren – und die Schweinerei in der Küche beseitigen. Unglaublich, wo überall Quarkreste klebten…

Erst am Sonntag habe ich die Torte "ausgepellt", und sie ist wirklich ganz fantastisch gelungen. Jetzt weiß ich ja, wie es geht, und werde den Versuch gewiss irgendwann einmal wiederholen!

Torte

Klar, jeder Konditor würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, denn ich hätte die Ränder glätten müssen – vermutlich mit dem Quark, den ich am Vortag aus der Schüssel gelöffelt habe… 🙂