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Donovan mal wieder etwas störrisch

31. Jul. 2009 | Ausbildung

Donovan hatte fast eine Woche Pause. Es war einfach zu schwül, um mit den Pferden zu arbeiten. Und in der Halle war es mir auch zu stickig, obwohl es da ja keine Insekten gibt.
Heute aber war es angenehm kühl und trotzdem sonnig. Ich habe mir für Donovan viel Zeit genommen, ihn ausgiebig geputzt und in aller Ruhe angetüttelt. Dann sind wir in die Halle. Anfangs war alles wie immer – aber plötzlich wollte er rechtsrum nicht mehr gehen, drängelte immer in die Mitte. Warum?

Dann sah ich sie: Die blaue Plane, die ich vom letzten Mal spielen in der Ecke zusammengefaltet hatte. Die hat Donovan argwöhnisch beäugt. Ich bin ein paar Mal mit ihm daran vorbeigegangen, dann war die Plane Alltag. Trotzdem habe ich gemerkt, dass er zu viele Tage Pause hatte. Die Lektionen waren nicht ganz so flüssig wie sonst.

Das Seitwärts – im Keil gehen und auch hinterher – wird allmählich besser. Der kleine Kerl tut sich immer noch schwer damit. Dafür klappt das Anhalten an unseren Punkten jetzt ohne Leinenzug. Das Geradestehen muss ich immer noch korrigieren, aber dann stellt er sich gerade.

Zum Abschluss habe ich ihn wieder longiert. Er war heute etwas munterer als sonst. Und ein leichtes Knallen mit der Bahnpeitsche, um ihn zum weitertraben aufzufordern brachte dann wieder mörderische Bocksprünge zu Tage. Aber diesmal war es anders als sonst: Ich habe ihn gewähren lassen, und als es ihm gelang sich aus dem Zirkel zu drehen und „verkehrt herum“ zu laufen (die Leine war nun außen und führte um seine Hinterhand herum), dachte ich schon, das war’s jetzt. Aber: Ich konnte ganz ruhig auf den Zirkelhufschlag gehen, ihm quasi folgen, dann waren die Bockhüpfer erledigt und wir haben weitergemacht.

Er stürmt nicht mehr kopflos davon, sondern überlegt genau, ob bocken für ihn jetzt funktionieren kann. Fast glaube ich, dass er mich taxiert.

Zum Abschluss kam noch die Lektion „Fuss, Fuss“: Er soll auf Zeigen oder Antippen das jeweilige innere Hinterbein im Stehen schnell anlüpfen. Das macht er ausgezeichnet. Sogar auf beiden Händen. Ich höre nach drei, vier Mal Beinheben auf.

Morgen werde ich es auch mal versuchen, wenn ich hinter ihm stehe. Dann steht den kurzen Tritten bald nichts mehr im Weg…