Einige von euch haben im Laufe des letzten Jahres die Entwicklung von Rasga in meinem Blog mit verfolgt. Rasga ist inzwischen 19 Jahre alt, wurde aber erst mit 8 Jahren angeritten. Rasga hatte wechselnde Reitbeteiligungen, weil ihre eigentliche Besitzerin aus persönlichen Gründen nicht in Deutschland lebt. Keine der Reitbeteiligungen hat sich wirklich Mühe gegeben, Rasga dressurmäßig zu fördern. Das ist sehr schade, denn obwohl Rasga allerhand Gebäudemängel aufweist, macht sie alles durch ihre unglaubliche Mitarbeit und ihren Willen, es dem Reiter ja Recht zu machen, wett.
Rasga ist sehr sensibel und ganz fein zu reiten. Man muss ihr nur erklären, was man von ihr erwartet und ihr Zeit geben, das entsprechend umzusetzen. Das mit dem Umsetzen kann auch ein paar Wochen dauern. Da heißt es einfach geduldig sein. Das beste Beispiel ist ihr Spanischer Schritt. Ich hatte nicht gedacht, dass ich ihn noch korrigieren kann. Aber weit gefehlt. Er wird immer besser, auch unter dem Sattel. Schade, dass Rasga nicht schon zehn Jahre früher von kompetenten Reitern gefördert wurde.
Wer noch einmal die alte Story nachlesen möchte – hier der Link dazu:
http://inharmoniemitpferden.blogspot.com/2012/09/rasgas-verwandlung.html
Vorgestern hatte ich das Glück, dass Reitschülerin Julia Zeit hatte, mich zu filmen. Deshalb kann ich hier ein paar bewegte Bilder reinstellen. Bevor ihr sie ansehen könnte, möchte ich aber noch etwas dazu erklären: In den letzten drei Monaten war in meinem Stall reit-technisch nicht besonders viel los. Das eisige Wetter und der viele Schnee ließen uns alle etwas erstarren. Ich war mehr damit beschäftigt, die Pferde zu putzen und den Stall zu wuppen, als zu reiten. Rasga ist erst seit zwei Wochen wieder “in Betrieb”. Ihr mangelt es sicher noch an der nötigen Kraft, ihre Beine zu heben.
Und an alle, die gleich auch die Trabsequenzen sehen: Ja, sie sind viel zu langsam geritten. Das ist Absicht. Durch das Reiten unter Tempo bekommt Rasga Gelegenheit, sich ihrer Füße bewusst zu werden. Dieses langsame Tempo wäre noch im Sommer gar nicht denkbar gewesen, ohne dass sie stolpert. Apropos stolpern: Das ist völlig weg! Früher ist sie mir ja selbst über am Boden liegende Trabstangen gefallen, und so manches Mal dachte ich, jetzt fliegen wir beide. Deshalb habe ich mich auch nur einmal getraut, sie im Leichten Sitz ein etwas längere Strecke zu galoppieren. Ich wollte nicht zu sehr in Flugrichtung sitzen…
Den betont ruhigen Trab werde ich, wenn Rasga noch sicherer ist, wieder aufdrehen, quasi “das Feuerchen anzünden”, wie Herr Stahlecker sagen würde. Das ist leicht. Es freut mich, dass Rasga dieses langsame Tempo ohne Taktfehler durchhält und nicht ein bisschen unwirsch dabei ist. Vielleicht entwickelt sich daraus ja sogar ein bisschen “Kadenztrab”. Das ist jedenfalls mein Ziel. Ach ja, und beachtet die Zäumung: Es ist immer noch das gebisslose Sidepull ohne Hebelwirkung…
Die nächste intensivere Arbeit werde ich dem Galopp widmen müssen. Der ist noch gruselig, und ich weiß nicht, wie weit der sich noch verbessern kann. Und natürlich dürfen auch die Seitengänge noch viel flüssiger werden.
Ich schicke noch ein paar Fotos vorweg:
Und hier kommt jetzt der Link zum Video (Achtung: Ich glaube, die Musik ist ein wenig laut geraten!):