Einige von euch Lesern, die meinen Blog mehr oder weniger regelmäßig verfolgen, kennen ihn schon, meinen ungestümen Trakehner Wallach Donovan. Ein Bild von einem Pferd, aber leider auch impulsiv und manchmal unberechenbar. Ich besitze ihn schon seit vier Jahren und scheine mit ihm überhaupt nicht voran zu kommen.
Als ich ihn damals kaufte, wollte ich ihn – wie meine Dressurstute Cera auch – in HSH nach Fritz Stahlecker ausbilden. Ich kaufte ganz bewusst ein Pferd, das noch nicht geritten ist, denn die Ausbildung an der Hand bis zu gehobenen Dressurlektionen, ehe das Pferd jemals einen Reiter getragen hat, war ja das Ziel. Nun ja, Donovan hat mir da gründlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, wollte sich von mir partout nicht in eine Methode zwängen lassen.
Tierärzte, Chiropraktiker, Tierkommunikatoren und Heilpraktiker hatten mir bestätigt, dass Donovan grundsätzlich völlig gesund sei. Damals beschloss ich dann, einfach einmal aufzusteigen und zu sehen, was passiert. Donovan war todbrav. Er bockte nicht, aber er ging auch nicht recht vorwärts.
Dann kam irgendwann der Samstag (wir hatten heftigen Sturm mit orkanartigen Böen), wo er sich in der Halle erschrak und mit einem Satz herumwirbelte – obwohl ich neben ihm stand, um ihm den Hallendreck aus dem Fell zu bürsten. Das hat mich damals einen Zahn gekostet und mein Jochbein gebrochen. In Wirklichkeit ist dabei viel mehr kaputt gegangen: Mein Vertrauen in dieses Pferd. Donovan, dieser verspielte, impulsive Freigeist, wollte sich einfach nicht von mir zähmen lassen…
Gerne hätte ich ihn woanders hin gegeben. Aber wer will schon ein “verkorkstes” Pferd? Wem traue ich zu, mit diesem hoch sensiblen, ängstlichen und doch neugierigen Pferd artgerecht umzugehen? Viele Trainer meinten, dass es mit ihm ganz einfach gehen würde – aber keiner der Trainer war wirklich bereit, es ernsthaft mit ihm zu versuchen.
So führte der Lauser ein recht lockeres Leben in meinem Stall: Stets gut versorgt, von den Stuten umschwärmt, musste nur ab und zu in Parelli-Ausrüstung auf den Platz. Da ich seine Macken ja gut kannte und schon wusste, wo und wann er “austicken” würde, hat mich Donovan nur selten enttäuscht. Oft musste ich das Seil loslassen oder kam seinen Hinterhufen verdammt nahe.
Dann hörte ich von Christian Torp. Ein Tierarzt, der sich inzwischen ganz der energetischen Behandlung verschrieben hat. Der sollte vor allem meinen Ekzemer Dango behandeln. Und weil er dann ja schon mal da war, habe ich ihm alle meine Pferde vorgestellt – auch Donovan. An Donovan hat Dr. Torp ziemlich lang “herumgedoktert”, viele Blockaden gefunden und gelöst.
Und was soll ich sagen? Es ist, als ob Donovan seitdem auf Drogen ist. Das Pferd hat sich seit der ersten Behandlung vor drei Wochen zu fast 100 Prozent verändert. Ich bin völlig fasziniert. Er lässt sich plötzlich wie selbstverständlich mit Fliegenspray einsprühen. Das war noch vor drei Monaten völlig undenkbar! Selbst mit Knotenhalfter, Strick und Handschuhen gab es einen Affentanz in der Box, ehe ein paar Tropfen Spray auf seinem Körper waren.
Zeitgleich habe ich einen Horsemanship-Trainer gefunden, der sein Pferd im Nachbardorf stehen hat und gewillt ist, einmal die Woche mit Donovan zu arbeiten. Auch das war ein Griff in die Glücksschüssel: Die zwei passen wie Faust aufs Auge. Der Mann heißt Manuel Bergunde. Er ist die Ruhe in Person, bleibt immer freundlich, aber konsequent. Er spricht nicht viel, und es gelingt ihm, das Pferd auf sich zu konzentrieren.
Seit der Behandlung von Dr. Torp und Manuels Trainingseinheiten habe ich wieder Hoffnung, Donovan doch noch zu packen. Hier mal ein paar aktuelle Bilder von meiner Arbeit mit ihm:
Die Fortschritte mit Donovan habe ich auch Manuel Bergunde zu verdanken, der mir mit seiner ruhigen, besonnenen Art eine neue Herangehensweise an die Arbeit mit diesem speziellen Pferd gezeigt hat. Er war erst drei Mal da, mal sehen was der Rest des Sommers noch bringen wird!