Draußen schneit es gerade. Ja, ihr habt richtig gelesen: Schnee! Dazu ist es entsprechend kalt, und der Wind pustet quer. Ich habe keine Chance, draußen etwas zu machen, deshalb nutze ich die Gelegenheit, endlich mein Tagebuch wieder aufzufrischen.
Die Tage in Stuttgart waren wie immer inspirierend und sehr lehrreich. Leider war es auch dort unglaublich kalt und ungemütlich in der Halle, und es hat die ganzen Tage fix geregnet. So bin ich mit einem dicken Schnupfen nach Hause gekommen und lag doch zwei Tage mehr oder weniger im Bett.
Mit meinen Pferden arbeite ich in meinem normalen Rhythmus. Anton reite ich jetzt jeden zweiten Tag. Er mag das Gebiss nicht, und versucht immer wieder mal, den Kopf nach unten zu bohren. Da ich am hingegebenen Zügel reite, zieht er ins Leere. Noch gehe ich ausschließlich Schritt, bemühe mich, ihn allein durch Körpergewicht und ein wenig Zupfen am Zügel abzuwenden und die Hand zu wechseln.
Anhalten geht mit ihm auf Wortkommando inzwischen prima, der Schritt ist fleißig geworden. Aber Anton hat noch arge Gleichgewichtsprobleme. Außerdem kriegt er gerade zwei neue Eckzähne. Die haben ihn sicher ein wenig belastet. Nun sind sie aber fast ganz draußen. Donovan hat diese Zähne schon letztes Jahr gehabt. Anton scheint also ein Spätzünder zu sein.
Viel Freude macht mir auch Dagobert. Er ist nicht so super in Kondition, weil ich ihn zu wenig geritten habe. Das ändere ich gerade. Er ist irre bemüht, alles richtig zu machen – und obwohl er von seinem kräftigen Körper nicht so aussieht geht er auf feinste Hilfen. Aussitzen im Trab fällt sehr schwer, weil er so einen Wurf hat. Es wird während des Reitens dann besser.
Die meiste Zeit, die ich zurzeit bei den Pferden bin, verbringe ich mit putzen. Sie haaren so unglaublich, dass ich nach der Putzaktion von vier Pferden erst Mal meine Jacken tauschen muss, damit ich nicht an den Haaren ersticke. Büschelweise holt man es zurzeit runter, und am Abend liegt schon wieder loses Fell auf den Pferderücken.