Für Donovan sind ja harte Zeiten hereingekommen. Er muss nun täglich etwas tun, und das vor allen anderen. Er steht ja seit knapp zwei Wochen alleine in seinem Stall und hat den großen Paddock zur Verfügung.
Für die konzentrierte Arbeit kann er sich ja nicht immer begeistern, aber ab 11.00 Uhr steht er schon an seinem Türchen und wartet, dass ich ihn abhole, um ihn zu entertainen.
Auch wenn ich ihn manchmal wegen seines ungebührlichen Verhaltens an der nächsten Straßenlaterne anbinden könnte, damit ihn jemand, der ihn haben will, mitnimmt, kann ich ihm nicht wirklich böse sein. Er hat so viel Charme wie Schalk im Nacken!
Diese HSH-Stunde entwickelt sich nach anfänglichem Mitmachen wieder zu einer Kraftprobe zwischen mir, Donovan und dem Material. Diesmal ist das Material der Verlierer: Einer der Zügelhalter reißt, der linke Oberzügel baumelt in der Luft. Ich schnalle den zweiten Oberzügel also auch aus und mache unverdrossen weiter. Nun hat Donovan natürlich alle Chancen, seinen Kopf in die Tiefe zu bohren und sich den Sattel über die Ohren zu ziehen. Ich versuche das zu verhindern, so gut ich kann.
Nach weiteren zehn Minuten beende ich die Einheit mit ein wenig Spanischem Schritt und stelle Donovan wieder weg. Zwischendurch gibt es Gott sei Dank immer wieder gute Momente, die ich besonders loben kann.
Ich weiß, ich muss nur konsequent bleiben, dann wird sich Donovan fügen. Wenn mir das gelingt, habe ich das beste Pferd, das ich jemals besessen habe – wenn…
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Jungspund Donovan lernt Benimm
28. Nov. 2009 | Ausbildung