Wegen des heftigen Unwetters hatte Donovan gestern Pause. Dafür muss er heute wieder ran. Das mit dem Longiergurt klappt immer besser, ich kann ihn um weitere zwei Loch enger schnallen, ohne dass er ausflippt. Noch ein Loch mehr, und ich kann ihn ausbinden!
Heute schaffe ich nur eine Runde im Schritt geführt, als „Kuddel“, mein Heulieferant aufkreuzt, um mir drei neue Rundballen zu liefern. Ich gehe mit Donovan zu ihm und klöne ein paar Minuten mit ihm. Kuddel gefällt es, Donovan findet das doof. Soooo lange artig stehen und zuhören – das geht ja gar nicht. Ich zwinge ihn, schließlich macht das ein gehorsames Pferd aus.
Dann muss Kuddel weiter und ich gehe mit Donovan zurück auf den Reitplatz, weg vom Tor, damit er sich nicht vor den runterrollenden „weißen Riesen“ erschrickt.
Nach wenigen Metern hüpft Donovan mehrmals wie ein Flummie in die Luft, ich passe auf, nicht in die Nähe seiner Beine zu geraten. Nicht, dass er mich treten will, aber er ist noch so unbedarft, dass er einfach nicht genug auf mich aufpasst. Seine Reaktion zeigt mir, wie sehr ihn das ruhigstehen angestrengt hat.
Als er sich dann endlich im fleißigen Trab auf dem Zirkel bewegen darf, ist die Welt für ihn wieder in Ordnung. Er liebt die Übung zum Spanischen Schritt, paddelt mit beiden Vorderbeinen, und ich bin sicher, dass er nur noch wenige Tage dauert, bis er die ersten geregelten Tritte im fleißigen Schritt hinbekommt.