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Rasga Beritt – 2. Tag

1. Aug. 2010 | Ausbildung

Mein Fazit aus dem gestrigen Reiten: Ich möchte versuchen, Rasga ein neues Körpergefühl zu geben. Sie soll lernen, ihre Füße bewusster zu setzen, merken, dass sie sich ruhig und sicher bewegen kann – auch in allen Seitengängen. Und dass die Arbeit Spaß macht, wenn man sich geschmeidig biegen und dehnen kann. Ob mir das in zwei Wochen gelingt kann ich noch nicht sagen, aber ich bin gespannt darauf, was alles möglich ist.

Meine heutige Reiteinheit bestand ausschließlich aus Schritt. Gestern hatte ich ja die Seitengänge verstärkt gefordert, heute ging es mir mehr um Stellung und Biegung. Volten (kleine und große), Achten und Kringel links und rechts herum waren die Hauptlektionen, immer wieder kombiniert mit ein wenig Schulterherein und Travers im Ansatz. Immer nur so viel, dass Rasga gefordert, aber nicht überfordert war.

Gefallen hat mir, dass sie beim Aufsteigen wie eine Statue gestanden hat, ohne loszueilen. Sie hat auf mein Kommando zum Losgehen gewartet. Ein erster Erfolg. Nur einmal musste ich sie am hingegebenen Zügel erinnern: “eilen ist nicht!”. Der Schritt hat ihr, glaube ich, sehr gut getan, weil sie jede Bewegung ohne Hektik nachvollziehen konnte. Ich war bemüht, jede Lektion vorher behutsam einzuleiten.

Sehr gut geklappt hat folgende Lektion: Schlangenlinien durch die ganze Bahn. Immer wenn sie wieder an der Bande ankam und der nächste Bogen dran gewesen wäre, habe ich eine viertel Hinterhandswendung geritten, so dass Rasga wieder auf die Mittellinie guckte. Dann gings geradeaus zur anderen Seite und mit einer Hinterhandswendung wieder in die Kurve. Diese paar Tritte in der Hinterhandswendung überfordern sie nicht, machen sie nur etwas mobil in den Hinterbeinen.

Was gar nicht gut klappte: Anhalten. Jedes Mal, wenn sie anhält, nimmt sie den Kopf hoch, lässt die Hinterbeine hinten raushängen. Das habe ich heute so gelassen, um nicht an allem herumzuarbeiten. Das werde ich in den nächsten Tagen mal angehen. Ich bin froh, dass sie sonst so bemüht bei der Sache war.
Nach rund 45 Minuten bin ich von einem sehr entspannten Pferd abgestiegen. Keine Hektik, kein nasses Haar, kein übermäßiges Kauen am Gebiss. Ich werte das mal als sehr positiv und werde berichten, wie es morgen geht!