Wer hätte das gedacht: Da lebt man so ein paar Jahre vor sich hin – und schwupps ist man 60! Genaugenommen nicht man, sondern ich. Komisch, als Jugendlicher empfindet man alle Menschen um die 60 als Omas – einfach ganz schön alt. Vielleicht war das früher auch noch viel stärker der Fall als heute. Denn die 60-jährigen heute sind immer noch ganz schön auf Draht (ich beweise es ja! )
Jetzt bin ich selber im Oma-Alter – und fühle mich kein bisschen anders, als noch vor einem Monat. Dass ich jedes Jahr älter werde, merke allerdings daran, dass ich im Internet, wenn ich mein Geburtsjahr eingeben muss, verflucht weit nach unten scrollen muss, ehe ich den Haken setzen kann. Das war vor ein paar Jahren noch ganz anders…
Aber genug geschwafelt. Eigentlich wollte ich hier ja über meine gelungene Geburtstagsüberraschung berichten. Ich wollte den Geburtstag ja gar nicht feiern, beziehungsweise still mit einer kleinen Kaffee-Runde und einigen Reitschülern begehen. Aber das wollten Angela, Julia und Sabrina nicht gelten lassen! Und damit mir die Entscheidung über eine Feier nicht so schwer fällt, beschlossen sie, den Geburtstag für mich auszurichten – von der Einladung an die Gäste bis hin zur Gestaltung des Tages. Ich sollte keinen Finger rühren müssen.
Das habe ich auch nicht. Lediglich in der Wohnung habe ich ein bisschen mehr geräumt als sonst…
Dass aber etwas mehr geplant war, als nur ein “banales” Essen, merkte ich schon daran, dass Angela, Julia und Sabrina verdächtig oft miteinander tuschelten und mich manchmal verschmitzt angrinsten. Nicht den kleinsten Tipp haben sie mir gegeben. Ich sollte lediglich spätestens um 11.00 Uhr gewaschen, gekämmt und frisch geschnäuzt fertig sein.
Da kam dann die erste Überraschung: Sabrina hatte meine Freundin Elsa aus Ratzeburg zum Fest abgeholt und abgeliefert. Während ich mit Elsa klönte – ich durfte nun auch nicht mehr in den Stall – herrschte draußen ein emsiges Treiben…
Ich erzähle euch den Tag einfach in Bildern:
Die ganze Feierlichkeit begann mit dem Essen. Nein, eigentlich begann sie dem Stallmachen und Pferde versorgen am Vormittag ab 11.00 Uhr.
Dani war eine super Partnerin. Zusammen hätten wir sicher Chance, die eine oder andere Rallye zu gewinnen. Sie denkt genauso gerne um die Ecke und hat genug Ehrgeiz, eine Aufgabe zu lösen. Danke, Dani, hat wirklich Spaß gemacht!
Nun war die Rallye zu Ende – dachte ich. Aber weit gefehlt: Julia hatte noch zwei letzte Prüfungen auf Lager – dieses Mal für mich alleine. Während wir alle ein kleines Päuschen einlegten, hatte sie mit Sabrina “heimlich” Cara gesattelt. Ich musste meinen Reithelm aufsetzen und mit dem Pferd auf den Reitplatz gehen (was für ein Glück, dass seit einer Stunde der Regen aufgehört hatte!).
Vor dem Kuchenessen gab es dann noch die Endverkündung der Rallye: Alle Gäste hatten gesammelt und das Geld in einen Pappkarton gesteckt, den Sabrina als Waschmaschine herrichtete. Das Geld soll nämlich für meine neue Waschmaschine sein, die (zusätzlich zum Trockner!!!) letzte Woche kaputt gegangen ist. Vielen, vielen Dank!
So ging für mich ein ganz entspannter Tag zu Ende. Am späten Nachmittag wuselten noch einmal die Reitschüler und Wolfgang umher, um alles wieder aufzuräumen. Das benutzte Geschirr war in der Spülmaschine, alle Tische und Stühle standen wieder an ihrem Platz, nicht einmal Reste der Dekoration lagen irgendwo herum. Zwischendurch hatten sie sogar noch im Stall die Boxen abgeködelt und Heu verteilt. Ich hatte mit diesem Fest wirklich keine Arbeit.
Sabrina guckt ein bisschen abgespannt aus der Wäsche. Sie hatte ja nachts zuvor die Torte gemacht und war in aller Herrgotts Frühe aufgestanden und hatte Elsa aus Ratzeburg abgeholt – und würde sie auch gleich wieder nach Hause bringen.
Ich verbrachte die letzte Stunde allein mit Julia. Gemeinsam verteilten wir das Kraftfutter im Stall und schlenderten noch einmal mit den Hunden über die Weide. Die waren auch völlig k.o. von den vielen fremden Leuten, der Unruhe und Aufregung. Den ganzen Abend haben sie wie tot geschlafen.
Mir bleibt zum Abschluss nur ein herzliches Dankeschön für die große Mühe, die ihr euch alle gegeben habt, für die tolle Organisation und die netten Ideen für dieses gelungene Fest! Die nächste Veranstaltung geht dann wieder auf mein Konto!
P.S.: Ich bin euch noch die Antwort zu der Frage: “Aus was zauberte die Fee vom amerikanischen Aschenputtel die Kutsche?” schuldig: Das amerikanische Aschenputtel ist ja Cinderella, und dort verzaubert die Fee einen Kürbis… Deshalb leitete uns der Hinweis in die Gemüseecke.