Wir haben immer noch tollstes Wetter, es ist Sonntag und totale Ruhe in der Nachbarschaft. Ich beschließe, mit Donovan ein bisschen zu spielen. Denn bald beginnt ja mein Urlaub, und da ist genug Zeit, „richtig“ mit ihm zu arbeiten. Wir wär’s mit ein wenig Ballspielen? Das finde ich jedenfalls eine gute Idee. Der große Gymnastikball ist endlich aufgeblasen und liegt auf dem Reitplatz.
Ich bringe Donovan dazu. Der aber hält von meinem Vorschlag, mit dem Ball zu spielen gar nichts. Er interessiert sich nicht einmal dafür. Er hat nur Augen für die hintere Ecke des Reitplatzes, da liegen nämlich seit gestern ein paar Hindernisse, Plastikblöcke und Stangen von unserem gestrigen Horsemanship-Nachmittag. Gut, wenn er nicht spielen will, dann spiele ich eben alleine.
Ich kicke den großen Ball vor mir her, prelle ihn auf dem Boden hin und her und laufe damit um den Platz. Natürlich beäuge ich Donovan aus den Augenwinkeln. Und siehe da: Er beginnt, sich dafür zu interessieren, weil ich ihn offenbar keines Blickes würdige.
Wenn ich mit dem Ball loslaufe, findet er das total aufregend und rennt mit – allerdings in großer Entfernung mit hochgestelltem Schweif und schnorcheln. Wenn ich stehenbleibe und den Ball nur vor mir her rolle, kommt er näher. Er beriecht den Ball auch, aber wie schon gesagt, er findet ihn doof.
Hmmm, denke ich so bei mir. Ich werde Cera dazuholen. Die kann den Ball vor sich her kicken und mag das auch. Gesagt getan. Aber wieder habe ich mich verrechnet.
Cera kommt, sieht die Hindernisse in der Ecke und rennt sofort hin, um sie in Augenschein zu nehmen. Den Ball findet sie auch völlig überflüssig. Nun traut sich auch Donovan in die Ecke, hat er nun ja mutige Begleitung.
Spielen will Cera gar nicht. Das einzige, was sie interessiert, ist Gras fressen. Wenn sie sich gegen den Holzaun lehnt und weit vorbeugt, kann sie das spärliche Gras auf dem Wall erreichen. Das will ich aber nicht. Ich gehe zu ihr, um sie von da wegzuholen. Cera quitiert das mit quieken und davonstürmen. Sie dreht ein paar stürmische Runden im Galopp. Donovan findet das prima und rennt mit.
O.k. War offenbar keine gute Idee, das mit dem Spielen. Aber nun habe ich Mühe, Cera wieder einzufangen. Sie hat keine Lust, findet das Weglaufen spaßig. Irgendwann kriege ich sie dann doch. Ich werde die beiden noch ein halbes Stündchen auf die Weide lassen, vielleicht kann ich da ein paar hübsche Filmaufnahmen machen…
Sie stürmen beide auf die Weide, ich stehe mit der Kamera im Anschlag. Aber kaum, dass sie einmal die Köpfe im Gras haben, stürmen beide wieder auf den Stall zu. Sie haben offenbar bemerkt, dass ihre Weidekumpel nicht dabei sind. Und alleine macht das ja gar keinen Spaß.
Cera und Donovan allein auf der Weide: Video 1
Ich gebe nach und lasse nun auch die anderen dazu. Sofort herrscht wieder Ruhe. Anständige Filmaufnahmen kriege ich trotzdem nicht. Denn jetzt will Cera gar nicht mehr von meiner Seite weichen, kommt andauernd zu mir, wenn ich die Kamera hochhalte. Auch Donovan interessiert sich jetzt nur noch für mich, steht mir ewig vor der Linse…
Weideimpressionen: Video 2 ….. Video 3 …… Video 4
Na, wenigstens Spaß haben alle gehabt… Fast alle… Ich hatte ja ursprünglich andere Pläne gehabt!
Auf dem Paddock haben Cera und Donovan die neue Mineral-Leckschale entdeckt