Rasga ist nun schon seit gut drei Wochen ganz in der HSH-Arbeit. Und ich muss sagen, sie macht sich super. Das liegt auch an Birgit, die sich die allergrößte Mühe gibt, alles richtig zu machen. Rasga kennt inzwischen das Kommando Haaaaalt und hat den „Intervallschritt“ gelernt: Fünf Schritte gehen und anhalten, danach sofort flott wieder antreten und nach fünf Schritten wieder halten.
Nach der ersten Runde beginnt sie, mitzuzählen und hält immer „zackiger“ an, setzt dabei immer mehr unter. Birgit muss die Leinen immer weniger einsetzen.
Dann hat Birgit mit Rasga das Kurzkehrt geübt. Das ist noch etwas wackelig und gerät oftmals zu groß. Aber das macht nichts. Beide müssen dieses Kommando erst mal lernen.
Was auch schon gut geht: Kruppe rein-raus schwenken. Birgit läuft dazu ganz schnell etwas vom Hufschlag in die Bahnmitte und nimmt mit der Außenleine die Hinterhand von Rasga mit. Dazu das Kommando: Seite, Seite. Das muss alles ganz schnell gehen: In die Mitte laufen, Rasga zwei, drei Schritte seitwärts treten lassen und wieder zurück. Das klappt deshalb so gut, weil das Pferd, ehe es aus dem Gleichgewicht kommt oder sich wehren kann, schon wieder geradeaus gehend darf.
Nach zwei langen Seiten wird Rasga immer schneller dabei, fällt vielleicht sogar für einige Tritte in den Trab.
Das Kruppeschwenken ist eine perfekte Vorübung für das Seitwärts an der Bande. Das übt Birgit inzwischen auch. Dabei ist Rasga oft geschickter als Birgit, die manchmal noch mit den Leinen kämpft und gelegentlich wie Spastiker aussieht, um die Leinen in Position zu halten. Aber auch das wird von Mal zu Mal besser. Inzwischen können beide schon eine halbe lange Seite seitwärts gehen. Die Leinen hängen oft durch.
Weil das Repertoire immer größer wird, schafft Birgit nicht mehr alle Lektionen innerhalb einer Stunde. Ich habe ihr deshalb empfohlen, mal das Seitwärts auf der rechten Hand intensiver zu üben, am nächsten Tag die andere Hand zu nehmen. Das gilt auch für die geführten Schrittübungen.
Rasga lernt gerade kurze Schritte im Schritt zu gehen. Dabei geht Birgit rückwärts. Da heraus bietet sich auch das Rückwärts in kurzen Schritten an – und wieder vorwärts. Die „Schaukel“. Die kurzen Schritte sind noch nicht regelmäßig genug und nicht immer klein, aber auch das wird mit der Zeit immer besser.
Rasga wird jedenfalls zunehmend gelassener bei der Arbeit. Manchmal longiert Birgit das Pferd nach der Arbeit für zehn Minuten. Dabei gilt: Rasga darf traben, wie sie will, Hauptsache, sie rennt nicht. Das hat sie schon ganz gut begriffen, so dass es jetzt gaaaaaanz langsam wieder daran gehen kann, etwas mehr Fleiß und Untersetzen zu verlangen.
Bei der ganzen Arbeit ist Rasga nun auch „anständig“ ausgebunden, d.h. sie geht mit einer schönen Halshaltung und durch die versammelnde Schrittarbeit auch mehr und mehr über den Rücken.
Ich würde zu gern Mäuschen spielen und das Pferd zu Weihnachten jetzt schon sehen. Ich denke, sie wird ihre Körperform bis dahin sehr zum Positiven verändert haben.