Die Pferde durften gestern und heute nicht auf die Koppel, Cera ist immer noch rossig, und nun gesellt sich auch noch Rasga dazu. Ist mir zu viel Aufregung mit den beiden konkurrierenden Wallachen, ich habe Mühe, die Pferde von der Weide zu holen, weil Donovan und Lucky die rossigen Stuten bewachen und sie nicht in den Stall lassen. Ich hoffe, dass sich das wieder legt!
Für Donovan habe ich die kleine Weide, die an seinen Auslauf grenzt geöffnet, um ihm mehr Bewegung zu verschaffen. Aber jetzt zieht ein gewaltiger Sturm auf, der Himmel verfinstert sich zusehends, und ich will nicht, dass Donovan bei Hagel und Dauerregen auf der Wiese steht.
Wenn ich ihn rufe, kommt er immer sofort angelaufen. Das rechne ich ihm gerade in dieser Situation hoch an. Er bekommt seine Mittagsmahlzeit in der Box. Unterdessen mache ich mich am Weidetor zu schaffen, um es gut zu verschließen. Ist gar nicht so einfach, weil mir das große Tor immer wieder aus der Hand fliegen will. Endlich kann ich es sichern und zusätzlich mit einem Strick zubinden. Erste Regentropfen fallen, und ich beeile mich, in den Stall zu flüchten.
Ich drehe mich abrupt um und renne los – und stoße mir derartige den Kopf, dass ich Sterne sehe. Woran ich mich gestoßen habe? An Donovans Schädel! Ich hatte durch den Sturm nicht gehört, dass sich der Kleine angeschlichen hatte und mir beim Arbeiten mit dem Torverschluss über die Schulter geschaut hat. Während ich mir den Kopf halte, guckt er mich mit großen Augen an. „Weichei!“ scheint er zu denken…