SURE FOOT Equine Stability Program™

SURE FOOT Equine Stability Program™

Bei Facebook stieß ich vor einigen Wochen auf ein Foto, das von Linda Tellington-Jones geteilt worden war. Es zeigte ein Pferd, das mit seinen vier Füßen auf weichen Polstern stand. Ich bin der Adresse auf dem Foto gefolgt, weil ich annahm, es handle sich um eine Art Gel-Pads, die einem Rehe-Pferd vom Schmied untergelegt worden waren, weil es sonst nicht hätte stehen können. Nach so einer Unterlage suche ich schon eine Weile. Ich will vorbereitet sein, wenn Rasga mal wieder ein Eisen verliert und dann nicht anständig und vor allem schmerzfrei laufen kann.

Was ich dann auf der Seite gelesen habe, war etwas gaaaanz anderes. Was ich fand war die Seite von Wendy Murdoch (Link zur Seite), einer anerkannten amerikanischen Pferdetrainerin. Sie nutzt Elemente aus dem Programm von Feldenkrais, Sally Swift und Linda Tellington-Jones u.a., um ihren Schülern das Erfühlen der Bewegungsabläufe beim Pferd zu erklären. Ich habe viele Übereinstimmungen mit meinem Unterricht gefunden.

Überhaupt hat sich Wendy Murdoch sehr mit Bewegung und der Biomechanik beim Pferd auseinandergesetzt – und das “SURE FOOT Equine Stability Program™” entwickelt. Das ist frei übersetzt eine Art Gleichgewichtstraining für Pferde.

Ich habe mich den ganzen Abend auf ihrer Seite umgetrieben, viel über dieses Programm gelesen, und dann war mir klar: Das würde ich auch probieren wollen. Dafür braucht man diese weichen Stabilitätspads (gibt es in unterschiedlichen Härtegraden). Die habe ich mir noch am selben Abend bei ihr bestellt, ebenso ein “Wie-wird-es-gemacht-Video”. Das Paket war etwas über eine Woche unterwegs, dann konnte ich es ganz gespannt auspacken.

Was mich als erstes sehr verblüfft hat: Die Pads sind von der Firma Thera-Band, stammen aus der Human-Therapie, und ich hätte sie bequem auch in Deutschland kaufen können – und 50 Euro Porto gespart!

Hier für euch ein Link zu Amazon, da könnt ihr die Pads bestellen: Klick

Das mit der Bestellung ist Pech. Macht auch nichts, denn die Erfahrungen, die ich bisher mit den Dingern gemacht habe, sind wirklich verblüffend. Aber der Reihe nach.

Insgesamt braucht man vier Kissen, um allmählich alle vier Pferdebeine darauf zu platzieren. Bevor ich mich begeistert mit den Pads auf meine Pferde stürzte, habe ich mir erst einmal in Ruhe das Video angesehen. Gute 90 Minuten Film. Wendy Murdoch gibt eine kurze Einführung in ihr Programm, zeigt die unterschiedlichen Pads, die sie benutzt und demonstriert das mit verschiedenen Pferden, die mit dem Programm noch nicht vertraut sind. Genau das Richtige, um sich das abzugucken.

Wendy beginnt mit einem einzelnen Kissen, auf das sie einen Vorderfuß des Pferdes stellt. Das geht übrigens mit einem Pferd am Halfter genauso wie mit einem Pferd, auf dem ein Reiter sitzt. Das Pferd soll nun selbst entscheiden, ob es den Fuß auf dem Kissen voll belasten will. Es darf so lange es will, darauf stehen bleiben – von wenigen Sekunden, bis mehrere Minuten. Wenn es das Kissen selbständig verlässt, wird es eine große Zirkelrunde geführt, bzw. geritten. Dann kommt der Fuß erneut drauf. Ist das Pferd gelassen, dann nimmt man das zweite Kissen für den zweiten Vorderfuß dazu.

Die Kissen sind so weich, dass das Pferd ein wenig einsinkt. Und das sorgt beim Pferd zunächst für Verblüffung. Nach einigen Momenten der Verwirrung, sieht man richtig, wie es in den Pferdeköpfen arbeitet. Sie zwinkern mit den Augen, der Kopf senkt sich, sie lecken und kauen. Die Atmung wird tiefer, die Pferde entspannen.

Offenbar regen diese Pads Teile des Nervensystems an, die sonst nicht oder wenig angesprochen werden. Meist stehen die Pferde hinten sehr weit mit den Füßen auseinander, um mehr Stabilität zu bekommen. Das ändert sich aber rasch.

Wenn es mit den Vorderbeinen klappt, kommen zwei Kissen für die Hinterbeine. Erst nur eins, dann das zweite. Und nach einer Weile – wenn das Pferd gut mitmacht – stellt man alle vier Füße drauf. Zwischendurch werden die Pferde ein paar Zirkelrunden geführt und geritten.

Ziel soll es sein, die Pferde in einen guten, geregelten Bewegungsablauf zu bringen. Die Schrittlänge verändert sich, die Hinterbeine fußen energischer ab, er Rücken wölbt sich auf. Das Pferd geht “leichter”, richtet sich selbst mehr gerade.

20150105193732-(1)Der erste Versuch mit Dango. Weil er einen Fuß problemlos akzeptiert hat, kam gleich das zweite Vorderbein dazu. Links auf dem Bild seht ihr, dass er nicht so recht weiß, was er davon halten soll. Aber der Kopf ist schon ein wenig gesenkt, die Ohren zur Seite geklappt.
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Hier steht er schon auf allen vier Kissen.Hier wieder tiefenentspannt – obwohl andere Pferde in die Halle gekommen sind, wo Dango sonst immer gucken und aufpassen muss.
Heute der Versuch, das Pferd gesattelt auf die Pads zu stellen und dann vom Springblock aus aufzusteigen. Denn der Nachteil dieser Methode fürs Reiten: Man braucht jemanden, der die Kissen unter die Füße schiebt, während man draufsitzt.20150113194119-(2)
20150113194442-(2)Links: Dango im Schritt, unten im Trab. Ich halte die Zügel sehr lang, will ihn möglichst wenig stören. Dango darf ausprobieren, wie es sich für ihn anfühlt, mit tiefer oder hoher Nase zu gehen.
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Was ich bisher beobachtet habe:

Dango stand heute das 4. Mal auf allen vier Kissen. Er scheint sie sehr zu mögen, denn er hebt seine Füße schon selbständig an, damit sie drunter schieben kann. Wenn man ihn ließe, würde er vermutlich 15 Minuten und länger darauf stehen bleiben. Das habe ich so lange nicht abgewartet und ihn stets früher herunter gebeten.

Als Reiter stellt man im Sattel fest, dass die Pferde nach einigen Minuten anfangen, ganz tief zu atmen und den Kopf mehr und mehr fallen lassen. Und sie schwanken ganz furchtbar. Das war beim ersten Mal so arg, dass ich dachte, ich werde seekrank im Sattel! Durch dieses leichte Schwanken schaukeln sie sich in die Entspannung und schlafen dabei fast ein.

Wenn ich dann los reite geht das erst nur sehr zögerlich und langsam. Ende letzter Woche stand Dango mit mir im Sattel gute zehn Minuten auf den Pads, ehe er von selber weggegangen ist – und ich hatte die entspannteste Reiteinheit mit ihm, seit er hier ist. Schon im Schritt ein schwingender Rücken, große, entspannte Schritte, ein ruhig pendelnder Schweif. Auffällig auch sein Fleiß und seine Taktsicherheit im Trab. Er war sehr bequem zu sitzen, völlig relaxt halt.

Jetzt bin ich ganz begierig, das wieder herzustellen. Aber so gut wie letzte Woche war es bisher noch nicht wieder. Mal sehen, was der Rest der Woche so bringt. Das nächste Mal werde ich auch von Rasga berichten, die natürlich auch schon Bekanntschaft mit den “Wunderkissen” gemacht hat.

Hier kommt noch ein Video von mir und Dango im Kissen-Stehen. Das Video läuft in dreifacher Geschwindigkeit ab, damit ihr das Schwanken des Pferdes wahrnehmen könnt. Es ist wirklich unglaublich!

Text zum Nachdenken für alle Reiter

Text zum Nachdenken für alle Reiter

Rudolf G. Binding (deutscher Schriftsteller 1867-1938) schrieb:

Nimm dich in acht: das Pferd errät Dich, Dich und Deine geheimsten Gedanken…

Wenn Du ihm nicht vertraust, wird es Dir nicht trauen; Wenn Du schwanken wirst, wird es eigene Wege gehen. Wenn Du erschrickst, wird es erschrecken; aber es wird mutig und guter Dinge sein, wenn Du mutig und guter Dinge bist. Wenn Du unstet bist, ist es unstet; wenn Du ohne Schwung bist, wird es schwunglos sein.

Wenn Du fliegen möchtest, wird es fliegen: Kaum dass die Hufe die Erde zu berühren scheinen. Ein schwebendes Gebilde aus lebendigem Stahl scheint Dich zu tragen. Lässt Du Dich aber zur Erde ziehen im Geiste und im Wollen, so kriecht ein müder Wurm unter Dir im Staube.

Dein Pferd weiß um Dich! Wer die Erde verachtet, wer die Ferne nicht liebt, wer kleinlich und pedantisch ist, wer Winkelzüge macht, wer unklaren Geistes ist, wer zweifelt, wer verneint, reitet schlecht. Wer geradeaus will, wer das Leben sucht, wer die Ferne sucht, wer die Ferne liebt, wer Gebieter ist und zumeist Gebieter seiner selbst, wer gefasst ist und in sich gesammelt, wer sich vertraut und klaren Geistes ist, mag gut reiten. Reiten ist ein unaufhörliches Ja sagen…

Zum neuen Jahr

Zum neuen Jahr

Man sagt, heute sei Neujahr. Punkt 24 Uhr sei die Grenze zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Aber so einfach ist das nicht. Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen, ob wir neu anfangen zu denken, ob wir neu anfangen zu sprechen, ob wir neu anfangen zu leben.

Johann Wilhelm Wilms (1772 – 1847), deutscher Komponist und Musiklehrer


Die Tage um Weihnachten herum stimmen besinnlich. Man lässt das alte Jahr Revue passieren, erzählt von den vergangenen Monaten, schmiedet Pläne für das nächste Jahr.

Der Jahreswechsel ist Gelegenheit, einmal Danke zu sagen. Danke für ein wunderbares Leben, was wir hier in unseren Breitengraden führen dürfen – ohne Kriege und verheerende Umweltkatastrophen. Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützen und inspirieren.

Mein Dank geht zuerst an meine Pferde Cera und Dango, die sich das ganze Jahr über willig von den Reitschülern betüteln und reiten lassen. Ich bedanke mich auch bei Donovan, der mir so viel beigebracht hat, obwohl ich ihn dann doch an einen Menschen mit mehr Mut und Können weitergegeben habe. Danke an mein Berittpferd Rasga. Sie hat mir mit ihrem Eifer, ihrem Ehrgeiz und ihrem Bemühen, mir alles Recht zu machen, so viele schöne Erlebnisse beschert. Es ist stets eine Freude, mit ihr zu arbeiten. Rasga ist ein bisschen mein Seelenpferd geworden. Wir verstehen uns fast blind. Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren erzählt – ich hätte ihn für verrückt erklärt!

Danke an meine Freundin Elsa für die vielen, inspirierenden Telefonate, die wir beinahe täglich führen.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei meinen Reitschülern und Einstellern bedanken, die mich dieses Jahr so außerordentlich unterstützt haben, als ich krankheitsbedingt nicht ganz auf der Höhe war. Danke, dass ihr meine Launen, die ich nicht immer wegstecken kann, ertragen habt. Danke für die vielen Lernerfahrungen, die wir gemeinsam gesammelt haben. Und danke auch dafür, dass ihr euch so rührend um die Vierbeiner kümmert – auch wenn sie unpässlich sind und wir sie nicht reiten können. Ihr seid ein tolles Team!

Ich wünsche allen ein an positiven Erfahrungen reiches Jahr 2015! Lasst es uns gemeinsam positiv nutzen!

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Hoch konzentriert: Sabrina auf Dango 33 Grad! Dango bekommt von Angela eine Dusche
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Cera im Spanischen Schritt Rasga in den kurzen Tritten
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Julia putzt Dango die Füße
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Julia mit ihrem Lieblingspferd Cera.

 

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Bitte recht freundlich: Rasga guckt in die Kamera

Meine beiden “Flughunde” Apollo und Zeus

Meine beiden “Flughunde” Apollo und Zeus

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Bei dem Gruselwetter war ich mit meinen beiden Hunden auf der überfluteten Wiese. Die beiden Racker lieben es, durch das Wasser zu rasen – und über die Gräben zu springen, die jetzt ebenfalls völlig überfüllt sind. Oben seht ihr Apollo. Sieht aus wie ein Flughund. Ich würde denken, er ist gut 1,5 Meter hoch und locker 3 Meter weit gesprungen…
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Zeus kann das inzwischen auch. Aber anders als Apollo, trifft Zeus fast immer daneben. Er landet voll im Wasser. Stört ihn aber nicht im geringsten. Hauptsache toben!

Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie nass und dreckig wir dann zu dritt ins Wohnzimmer kommen. Sessel und Sofa sind dann für mindestens zwei Stunden tabu! Nicht immer halten sich die Hunde daran…

Starkregen, Sturm, Hagel –  und unser kleines Weihnachtstreffen!

Starkregen, Sturm, Hagel – und unser kleines Weihnachtstreffen!

Unter dem gruseligen Wetter derzeit haben ja alle Norddeutschen zu leiden. Wie schön, dass bei mir doch fast alles befestigt ist und ich eine Halle habe! Trotzdem macht das Misten und Bewegen der Pferde so keinen Spaß! Wir haben die letzten beiden Tage ein bisschen gefilmt. Ich erzähle einfach anhand der Fotos!

Regen und Hagel am Samstag Vormittag. Es regnet schon seit den frühen Morgenstunden.

Dabei ist es so dunkel, dass sogar der Bewegungsmelder angeht! Die Bilder entstanden um 9:30.

Wände und Fußboden der Stallgasse waren am Vortag schon so nass gewesen, dass ich nicht gefegt habe, um die Feuchtigkeit aufzusaugen. Hat nichts genutzt.

Die abgesoffene Mistplatte. Wie gut, dass ich am Vorabend schon einen Großteil des Mistes nach oben geschmissen habe…

Heute Nachmittag wollen wir Reitschüler und die Einsteller gemütlich bei Tee und Kaffee zusammensitzen und “Tabu” spielen und klönen. Julia, Angela, Gesine und Sabrina haben sich schon um zwölf Uhr eingefunden, damit wir gemeinsam den Stall machen können. Petrus hatte ein Einsehen und für knapp zwei Stunden die Sonne rausgelassen. Wir konnten – wenigstens von oben trocken – arbeiten!

Was für eine Pampe überall! In die Außenboxen ist das Wasser gelaufen, vor den Außenboxen steht großflächig das Wasser. Und die Hunde spiegeln sich in der Mistbrühe.

Auf dem Reitplatz können wir wieder Kanu fahren!

Für die Hunde war es ein toller Spaß. Sie sind unerschrocken durch das Wasser getobt. Leider gibt es davon keine Aufnahmen.

Während meine fleißigen Helfer schon einen Großteil der Boxen ausgemistet haben, widme ich mich dem Mist. Den muss ich  in Ermangelung eines Treckers von Hand hoch schaufeln, sonst kann ich am anderen Tag keinen Mist mehr dazu kippen. Der Mist ist schwer und sperrig.

Am Freitag Vormittag haben die Pferde den Roundpen zerlegt. Mir ist es ein völliges Rätsel wie das passieren konnte. Ich habe es irgendwann laut scheppern gehört. Als ich hinlief lagen ein paar der Elemente fast auf dem Boden, der Rest des Halbbogens hing auf halb acht. Vier Pferde – Cornette, Madrigal, Cera und Thirilou standen IM Roundpen und haben die restlichen Grasbüschel abgeknabbert.

Thirilou ist mit einem eleganten Satz über die Gitter nach draußen gesprungen. Die anderen Pferde fingen darauf hin an, herumzubocken. Nach einigen Versuchen gelang es mir, die Ketten eines Seitenteil zu lösen, worauf hin die ganze Front umschlug. War standen die Elemente unter Spannung! Ich konnte nur loslassen und zur Seite springen, um nicht von einem hoch fliegenden Teil getroffen zu werden! Immerhin wiegt ein Element rund 30 Kilo…

Als ich die Pferde kurze Zeit später reinholte, waren alle unverletzt.

Es ging jedenfalls keines lahm, kein Bein war dick. Abends waren die Pferdebeine abgetrocknet, ich konnte kontrollieren. Auch da schienen alle Pferde wohlauf zu sein.

Aber dem war wohl nicht so. Am Samstag stand Madrigal in seiner Box mit DREI dicken Flunken. Die waren richtig dick, bis zum nächsten Gelenk geschwollen und heiß. Der Tierarzt hat Antibiotika gespritzt. Heute am Sonntag sind die Beine noch nicht wirklich besser. Verschlechtert hat sich aber auch nichts. Na ja, der Arzt wird Montag früh wieder nach Madrigal sehen.

Der Stall ist fertig. Während Sabrina noch Reste wegfegt, verteilt Julia Schüsseln mit der Mittagsration Hafer. Sie wird von den Pferden schon sehnlichst erwartet.

Angela und Gesine machen sich auf, einen neuen Heuballen hereinzurollen.

Wir haben dabei inzwischen eine interessante Technik entwickelt: Mit einem Zimmermannshammer hacken wir in den Ballen und ziehen ihn in die Stallgasse. Wenn der Ballen nicht zu schwer ist, schafft das auf diese Weise auch eine Person alleine. Dann wird der Ballen fachmännisch ausgepackt, Folie und Netz gleich im gelben Müllsack entsorgt.

Wenn wir den Stall mit fünf Personen “wuppen”, sind wir schnell fertig. Natürlich habe ich die Pferde an diesem Tag nicht auf den Paddock gestellt. Einmal weil es so geregnet hat, und dann natürlich auch, weil die Roundpen-Gitter in der Gegend rumliegen. Ich hatte Sorge, dass sich noch mehr Pferde daran verletzen.

So haben wir die Pferde aus den Decken gewickelt und zu zweit in die Halle gelassen. Dort konnten sie sich wälzen und mit den Springklötzen spielen, die in der Halle vom letzten Horsemanship-Unterricht liegen geblieben waren. Unterdessen wurden ihre “Betten” gemacht.

Trotz der widrigen Umstände waren wir nach gut zwei Stunden mit allem fertig. Es waren sogar alle Außenbereiche gefegt, und Sabrina hat eine halbe Stunde lang versucht, das Wasser von den Außenboxen wegzukehren. Sabrina hat von uns eigentlich Arbeitsverbot bekommen. Nur fegen darf sie noch. Sie ist ja hoch schwanger, und es sind nur noch drei Wochen bis zur Geburt – wenn sich der Kleine an den errechneten Termin hält! Intern laufen bei uns ja Wetten, dass das Kind viel eher kommt.

Gegen 14.00 Uhr trudelten wir allesamt bei mir im Wohnzimmer ein. Susanne war noch dazu gekommen, später stießen noch Antje und ihr Mann Jürgen dazu. Manuel und Anna sagten nur kurz Hallo. Sie sind so bös erkältet, können kaum aus den Augen gucken. Die reinsten Bazillen- und Virenschleudern!

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Als erstes gab’s Geschenke: Wir haben alle zusammengelegt für ein Hochzeitsgeschenk für Sabrina. Sie hat ja erst Anfang des Monats geheiratet!Und was hat sie bekommen? Einen Gutschein für ein professionelles Fotoshooting mit einer Fotografin in Volksdorf. Sabrina und ihr Mann Thorsten haben ein Jahr lang Zeit, das Präsent einzulösen.
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Körperliche Arbeit macht hungrig. Und so freuten sich alle auf die leckere Käsesahnetorte von Sabrina, Angelas selbstgemachte Plätzchen und meine Rumkugeln. Da haben Manuel und Anna was verpasst!

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Sabrina hatte ihren Laptop mitgebracht und so durften wir nachträglich an ihrer Trauung teilhaben. Rechts das offizielle Hochzeitsfoto. Thorsten und Sabrina sind doch ein schönes Paar oder nicht?
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20141219161138-(2)Da sind Antje und Jürgen. Antje ist mit ihren 70 Jahren mit Abstand meine älteste Reitschülerin. Und sie ist mit sooo einem Feuereifer dabei!

Alle hatten nur auf das Eintreffen der beiden gewartet, denn nun gab es auch noch für mich eine Bescherung. Zwei Kilo feiner Oolong-Tee, meine Lieblingsmarke, die wir hier zu jeder Reitstunde trinken. Eine tolle Überraschung!

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Dann gingen wir zum lustigen Teil des Nachmittages über (wie man sieht): Wir spielten “Tabu”. Wer das nicht kennt: Zwei Gruppen spielen gegeneinander. Jedes Mitglied der Gruppe zieht eine Karte mit einem Begriff, der nun erklärt und von den Teammitgliedern geraten werden muss.

Das Gemeine daran: Wesentliche Wörter, die der Beschreibung dienen könnten, sind verboten. Sie stehen ebenfalls auf der Karte.

Weil Antje und Susanne das Spiel auch nicht kannten, haben wir eine Proberunde gespielt – und amüsierten uns gleich köstlich: Julia wollte das Wort “Schutzhund” erklären. Natürlich durfte sie Begriffe wie Hund, bewachen, Tier usw. nicht benutzen. Und so gehen die geratenen Begriffe oft haarscharf am gesuchten Wort vorbei. Ach ja, was auch wichtig ist: Jeder hat nur zwei Minuten Zeit, möglichst viele Begriffe zu beschreiben… 

Mitglieder des gegnerischen Teams gucken mit in die Karten.Schließlich muss ja jemand kontrollieren, ob die verbotenen Wörter auch nicht genannt werden!20141219171929-(4)
20141219174831-(1)Meine Hunde ertrugen die vielen Leute und die Unruhe mit Fassung: Während sich Appollo in einer Ecke neben dem Sofa zu meinen Füßen ausruhte, wanderte Zeus immer wieder reihum und holte sich Streicheleinheiten ab.
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So war es alles in allem ein gemütlicher Nachmittag. Während wir spielten, tobte draußen ein Unwetter mit Regen, Gewitterblitzen und ordentlich Wind. Um 18.00 Uhr sind wir alle Mann noch einmal raus, um die Pferde für die Nacht zu versorgen. Angela, Susanne, Antje und ihr Mann sind dann nach Hause gefahren. Gesine, Julia, Sabrina und ich haben zum Abschluss noch meine leckere Fleischsuppe verkostet, die nach der unwirtlichen Stunde draußen im Wind und Regen richtig gut getan hat.