Natürlich gab es nicht nur Rätselfragen und die Aufgabe, das nächste Versteck zu finden. Es mussten auch ein paar praktische Übungen gelöst werden.
Eine davon lautete: Schreibt bis zum Ende eine “Tiny Tale”. Für die, die es nicht wissen: Tiny Tales sind kleine Geschichten, die nicht länger als 140 Satzzeichen sein dürfen. Sie sind auf Twitter entstanden, weil das Eingabefeld dort nicht mehr Anschläge zulässt. Der Reiz der Tiny Tales besteht darin, dass der Leser die Geschichte weiterspinnt. Ich gebe euch mal ein paar Beispiele:
Er grinste verlegen: „Sorry, Leute. Ich wusste nicht, dass hier jemand wohnt.“ Columbus drehte sich um: „Segel setzen. Wir fahren wieder!“
Stolz schritt die alte Putzfrau durch den Turiner Dom. Der Bischof würde sie lieben. Endlich hatte sie dieses fleckige Grabtuch gewaschen.
„Lebenslänglich!“ echote die Stimme des Richters. Ryan keuchte. Er blickte neben sich. Sein siamesischer Zwilling starrte ins Leere.
Die sind doch cool – oder?
So eine kleine Geschichte wollte ich auch haben. Allerdings nicht auf 140 Zeichen begrenzt, sondern auf 25 Wörter. Es sollte ja nicht so viel Zeit fürs Zeichenzählen draufgehen. Natürlich gab es dafür eine andere Gemeinheit: Aus 7 von mir vorgegebenen Wörtern mussten drei benutzt werden, und die Geschichte musste mit dem Stall zu tun haben. Ich war über eure Kreativität wahrlich überrascht. Die vorgegebenen Wörter waren: Eiszapfen, Bügeleisen, Dudelsack, Pinzette, Blutprobe, Wärmflasche und Schnürsenkel.
Daraus entstand:
“Donovan hatte den Schnürsenkel im Maul, da plärrte ein Dudelsack, und Karin saß mit der Pinzette auf dem Sofa und entfernte die Brombeer-Dornen.”
“Schnürsenkel noch zu”, ruft Karin in die Halle und greift zum Dudelsack. – Das Kommando für Dango, über die Wärmflasche zu springen.
“Dango tänzelt nervös, als die Reiterin ihre Schnürsenkel bindet. Hatte sie das Bügeleisen ausgeschaltet? Ohrenbetäubend beginnt in der Nachbarschaft ein Dudelsack zu spielen…”
Dann mussten alle Teilnehmer eine Parelli-Übung vorführen. Das sind die Ergebnisse:
Wir sollen eine Parelli-Übung machen!
Ganz klar: Das Stachelschweinspiel!
Parelli-Übung??? Na gut, ich bin Pferd, sagt Kerstin
Ein ziemlich rasantes Zirkelspiel!
Das “Driving-Game”: Karin schickt Paulines Hintern rum.
Leider habe ich nicht von allen Teilnehmern Fotos dieser Übung!
Die letzte praktische Übung war schließlich klassisches Hufeisenwerfen. Eine Übung, die ganz schön schwer und kaum zu schaffen war. Alle hatten dabei so ihre eigene Wurftechnik. Jeder hatte drei Versuche:
Sabrina und Carola
Kerstin
Wolfgang freut sich: Er hat getroffen!
Gabi
Annette
Pauline liest vor: Ihr steht hinter der Stange und versucht, das Hufeisen in den Eimer zu werfen. Der Eimer darf nicht umfallen. Jeder Teilnehmer hat drei Würfe…
Und das ist Meisterwerferin Karin. Sie hat doch glatt zwei Mal getroffen!
Und so neigte sich die Rallye allmählich ihrem Ende zu. Alle sortierten noch einmal alle Fragen, rätselten noch an dem Lösungssatz und bastelten ihre “Tiny Tales”:
Annette und Gabi zogen sich ins Wohnzimmer zurück
Karin und Pauline saßen auf der Bank, die anderen verteilten sich irgendwo in der Sonne auf dem Grundstück.
Dann versammelten wir uns alle im Wohnzimmer zur Auswertung. Wir gingen noch einmal alle Fragen durch, es wurden die Kurzgeschichtchen vorgelesen und die Punkte vergeben. Klares Siegerteam waren Sabrina und Carola (die übrigens auch schon im letzten Jahr als Team ausgelost waren…), mit nur fünf Punkten Unterschied zu den zweiten Annette und Gabi.
Unerwartete sintflutartige Regenfälle haben heute Nachmittag meinen Hof unter Wasser gesetzt. Das Wasser kam so heftig, dass es wieder aus dem Gulli unter den Schränken zurückspritzte und in die Stallgasse lief. Die Fläche vor der Mistplatte inklusive Ceras Auslauf stand vollkkommen unter Wasser und der Reitplatz – na ja…
Ich sollte noch erwähnen, dass der Vormittag herrlich war: Sonnig, windstill und noch nicht schwül. Ich habe die Zeit genutzt, um endlich mal ein paar der hartnäckigsten Brennnessel-Nester mit Brennnessel-Vernichter zu besprühen… Wer konnte denn auch ahnen, dass es SO schütten würde!
Ich habe den späten Nachmittag zu einer kleinen “Kneipp-Kur” für meine Zausel genutzt. Cera und Dango hatten sichtlich Spaß. Hätte ich von der wasserscheuen Cera ja nicht gedacht. Donovan hat sich in sein Schicksal ergeben. Nach anfänglichem Zögern stolzierte er auch durch die Riesenpfütze. Ich habe auf die Schnelle ein kleines Video zusammengeschnitten. Die Aufnahmen dazu stammen von Kerstins Kamera, die an diesem Nachmittag zum “Pferdebetüddeln” da war (nicht die Kamera, sondern Kerstin.)
Es wird mal wieder Zeit, ein Video von Cera zu zeigen. Angela hat mich gestern gefilmt. Vielen Dank! Die Aufnahmen sind wirklich gut geworden. Nicht ein einziger Wackler
Ich habe ein paar Minuten daraus zusammengeschnitten. Cera hatte ja lahmheitsbedingt über 10 Wochen Pause. Dann hatte ich sie drei Mal draußen und in der Halle geritten. Dann kam die Woche mit der enormen Hitze, wo ich gar keins der Pferde extra bewegt habe. Deshalb wollte ich sie nicht gleich wieder zu hundert Prozent fordern. Ein bisschen Schulterherein habe ich einmal nur angedeutet. Das muss ich wieder langsam entwickeln. Ebenso den versammelten Galopp. Na ja, ist ja genug Zeit…
In den letzten drei Tagen haben wir hier in Tangstedt ganz besonders geschwitzt. Die Pferde standen nachts auf der Weide, genossen tagsüber den Schatten des Stalles – Insektenfrei. Nicht einmal Rasga hat sich nach draußen getraut, und die steht eigentlich bei jedem Wetter draußen.
Ich habe die Pferde nicht geritten und auch keinen Unterricht gehabt. Dafür habe ich sie täglich einmal abgeduscht.
Die Affenhitze hat am Wochenende wohl ein Ende. Hoffentlich…
Wieso sagt man eigentlich Affenhitze?
Unter dem Begriff versteht man sehr hohe Temperaturen. Der Begriff kam sehr wahrscheinlich Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin auf. Damals herrschte im Affenhaus im Berliner Zoologischen Garten eine extreme Hitze. Man sprach deshalb von einer “Hitze wie im Affenstall“. Daraus wurde verkürzt der Begriff Affenhitze, der sich landesweit durchgesetzt hat.
In unserer unmittelbaren Umgebung muss es heftige Gewitter gegeben haben. Wir haben fast gar nichts abgekriegt. Nur einen kräftigen Regenguss und genau einen Donnerschlag.
Dieses bizarre Himmelsbild habe ich gegen 21.00 Uhr aufgenommen:
Da hat doch bestimmt eine Fee ein Streichholz angezündet…
Kurz darauf Apollo, wie er wieder einmal “die Wand festhält”, damit sie nicht umfällt:
Beinahe wochenlang plagte uns unwirtliches, stürmisches Regenwetter mit teilweise sintflutartigen Güssen bei kaum mehr als 15 Grad. Paddock und Weiden waren so überschwemmt, dass die Pferde zwei Tage lang nicht auf die Weide durften. Das ist ja nun alles vorbei – und ganz im Gegenteil:
Seit Anfang der Woche schwitzen wir bei 27 Grad (Montag), 28 Grad (Dienstag) und knapp über 30 Grad heute. Der unglaubliche Temperaturanstieg und vor allem der enorme Zuwachs an blutsaugenden Insekten machen allen ganz schön zu schaffen. Die Pferde stehen nun nachts draußen und dösen tagsüber im kühlen Stall.
Und meine Reitschüler kommen, die Pferde zu putzen, abzuduschen und an den Scheuerstellen einzucremen. Weil immer genügend “Pflegerinnen” da sind, beziehen wir auch Rasga in das Intensivprogramm mit ein.
Seit zwei Monaten gibt es bei mir drei Reitbeteiligungen: Julia kümmert sich um Cera und macht mit ihr erste Gehversuche in HSH. Sabrina gehört zu Dango. Der muss noch eine Menge in Sachen Horsemanship lernen. Und da ist Sabrina genau die Richtige. Und wer ist die dritte im Bunde? Das ist Kerstin. Sie hat sich total in Donovan verliebt. Und mit ihm lernt sie Horsemanship – in Riesenschritten. Und wie wir alle wissen, hat sie es mit Donovan nicht immer leicht…
Erste größere “Amtshandlung” von Sabrina und Julia: Sattelpflege. Sättel und Zaumzeug hatten es auch wirklich nötig, waren nach den langen Wintermonaten speckig, und die Satteldecken ebenso.
Die Sättel sahen hinterher beinah aus wie neu und strahlten genauso wie Julia und Sabrina.
.
Kerstin und Donovan will ich euch auch nicht vorenthalten: Dieses Foto entstand in der zweiten Juliwoche. Kerstin hatte ihre Zusammenarbeit mit Donovan gerade erst begonnen. Das “frei führen” auf dem Platz klappt da schon ganz gut.
Kerstin und Donovan beim konzentrierten Spazierengehen auf dem Reitplatz.
Ungewöhnliche Perspektive auf die gute alte Cera. Fast zehn Wochen war sie nicht gut zu Fuß. Aber jetzt ist sie wieder komplett lahmfrei und wird von mir wieder antrainiert. Sie hat nichts verlernt und ist auch nicht dicker geworden
Weil Sabrina eine Woche lang in Urlaub bei der Familie ist, kümmert sich Julia auch um Dango. Sehr gewissenhaft und ganz im Sinne von Sabrina.
Kontrollieren der Hufe. Steckt ein Steinchen drin?
Rasga mit ihrem neuen Zaumzeug: einem Sidepull aus Leder ohne Hebelwirkung und ohne Gebiss. Rasga findet’s toll.
Wenn das Wetter gut ist und so viele Menschen im Stall werkeln, ist Katze Jenny nicht weit. Sie kuschelt mit den Menschen, mit den Pferden oder liegt einfach so im Gras in der Sonne.
Hier muss Donovan als Kuschelpartner herhalten. Gerne lässt sie sich von den Pferden anpusten. Und die tun ihr fast immer den Gefallen.
Gruppenbild mit Katze: Dango und Jenny
Donovan scheint zu fragen: “Was machst du denn da unten?”
Hier genießt Jenny ein Sonnenbad im Heu zu Rasgas Füßen