Deutschland friert – und Tangstedt erst!

Boah, das ist schon bangig kalt da draußen. Heute Nacht hatten wir minus 13 Grad. Alle Heizungen im Stall laufen auf Hochtouren, sogar die Hauptheizung in der Halle ist an. Die Heizung in der Wohnung natürlich auch. Wenn ich von Heizung spreche, dann meine ich allerdings nur die Wasserrohre. Leider keine Hallenheizung!

Jetzt wäre ich gerne auf dem Grönwohldhof. Da war die Halle früher auf knapp 20 Grad temperiert…

Weil es so kalt ist, ist auch alles Wasser im Hallenboden weggefroren, bzw. kristallisiert. Es staubt gewaltig. Ist schon für die Hunde doof. Reiten und laufen lassen schließt sich daher im Moment völlig aus.

Ich lasse die Pferde jeden Tag für ein paar Stunden auf die große Weide. Sie gehen Gott sei Dank bedächtig. Denn es ist so knüppelig gefroren, dass ein Rennen Beinschäden zur Folge haben könnte. Auf der Weide knabbern sie dann ein paar verhärmte Grashälmchen, die sich unter dem Eis und dem bisschen Schnee verstecken. Sie sind jedenfalls beschäftigt und vertreten sich ein wenig die Beine (das natürlich nicht wörtlich genommen!)

Im Sommer kommen sie ja immer fröhlich angelaufen, wenn ich sie rufe. Jetzt bei der Kälte leider nicht. Ich muss auch täglich über den Hubbelboden stapfen und sie von gaaaaanz hinten einsammeln. Gestern habe ich Dango zuerst genommen, weil der ganz vorne an stand. Ein Fehler! Es hat sich doch tatsächlich KEIN anderer Vierbeiner angeschlossen! Ich musste ein zweites Mal gehen. Das zahle ich ihnen noch Mal heim!

Dann ist bei Donovan die Tränke eingefroren, weil sich die Minidrähte in der Lüsterklemme gelöst hatten. Da stand ich nun heute morgen mit eiskalten Fingern und habe versucht die feinen Drähtchen wieder hineinzubekommen. Ist mir glaube ich nicht geglückt, zumal plötzlich alle vier in der Luft hängen. Welche gehören zusammen? Ich glaube, ich habe eine falsche Wahl getroffen, die Tränke will nicht warm werden. Ich habe also meinen Föhn geholt und die Leitung aufgetaut, damit wenigsten heute über Tag Wasser fließt. Für die Nacht muss ich Donovan einen Eimer reinstellen. Doof, wenn man von Elektrik keine Ahnung hat!

Ansonsten geht es mir gut. Ich sitze hier bei einer heißen Tasse Tee. Die Hunde fügen sich mehr und mehr in den Alltag ein. Gestern machte ich ein Nickerchen auf der Wohnzimmercouch – mit zwei Katzen auf den Decken und den Hunden auf dem Teppich verteilt. Es normalisiert sich…

Die Hunde klauen wie die Raben, wenn ich nicht aufpasse. Ich glaube, es ist vor allem Apollo. Kann es natürlich nicht beweisen, wenn ich es nicht direkt beobachte. Gestern Abend fand ich einen der schwarzen Teebecher in Apollos Häuschen! Ich hätte ja zu gerne gesehen, wie sie den weggetragen haben! Er war noch intakt.

Bleibt uns nur zu hoffen, dass sich die Temperaturen bald normalisieren… Ich wünsche Euch in jedem Fall ein wunderschönes Ende der Woche und natürlich auch ein schönes Wochenende.

Ein neues Hundevideo

Die Hunde gewöhnen sich mehr und mehr ein, werden aber auch selbständiger. Und das bedeutet: Augen auf, wenn sie draußen sind. Da gehen sie nämlich gern auf Entdeckungstour. Zeus war schon im Graben zum Nachbarn und kam mit völlig verschlammten Beinen zurück. Immerhin kam er zurück! Ich lasse sie nun nicht mehr ohne Leine draußen frei laufen. Das wird erst gehen, wenn sie mehr auf mich hören.

Oft kann ich sie rufen, aber nicht immer. Das ist mir zu kritisch. So bin ich die letzten beiden Tage mit ihnen an der Leine auf der Weide spazieren gegangen. Und zwar „stramm und zügig gehen“, nicht schnüffeln, nicht unterwegs verweilen. Das kommt dann später. Sie mussten sich sehr auf mich konzentrieren, um mitzukommen. Immerhin gehen sie inzwischen an der Leine, keiner schmeißt sich mehr auf den Boden und sagt: Ich gehe keinen Schritt mehr weiter!…

Der Durchfall scheint sich ganz allmählich zu bessern. Ihre Häufchen nehmen festere Konsistenz an. Mein Gott, ich klinge wie eine junge Mutter, die den Stuhlgang ihres Säuglings beschreibt und sich darüber freut, wenn er „AA“ gemacht hat!  🙂

Aber der Durchfall ist wirklich das letzte, was noch verschwinden muss. Ansonsten sind die beiden Kerlchen immer zu Späßen aufgelegt, klauen wie die Raben (Socken, Heubüschel, einen Strick). Wenn ich nicht da war, kann ich nicht schimpfen. Wenn ich sie dabei beobachte, genügt ein leises ruhiges „Nein“ und ein strenger Blick. Da funktioniert das grandios. Und auch die Zusammenführung mit den Katzen geht immer weiter voran. Purzel traute sich heute schon ganz alleine ins Wohnzimmer auf Sabrinas Schoß, um sich kraulen zu lassen. Das hat er auch lange vermisst!

Und Jenny betritt das Wohnzimmer sogar wieder über die Terrassentür. Ich hoffe, dass alles bald wieder ganz normal wird und sich alle Tiere respektieren…

Was Apollo und Zeus zu und zu gerne im Wohnzimmer und in der Halle machen: Sie balgen um die Wette, kämpfen ihre Rangordnung aus, messen ihre Kräfte. Ich habe mal ein paar Minuten für euch aufgenommen:

 

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Das Foto zeigt mich übrigens im ersten Kontakt mit Apollo (vorn) und
Zeus (hinten). Die Hunde waren da bei der Übergabe in Siegen am 15.1.
gerade aus dem Käfig gehoben – nach neun Stunden Autofahrt. Sie stanken
schrecklich…  

Hunde, Pferde, Matsch und trübes Wetter

Heute hat es mit den Hunden einen großen Fortschritt gegeben: Die Katzen haben wieder Einzug ins Wohnzimmer gehalten. Jedenfalls ein klein wenig. Purzel war der erste, der frech durch das Zimmer stolzierte. Apollo und Zeus hielten gerade ihr Mittagsnickerchen und haben das nur schläfrig wahr genommen. Purzel saß links neben mir am Schreibtisch und stimmte ein Klagelied an, während beide Hunde rechts neben mir ineinander verschränkt träumten. Ich habe Purzel erst bemerkt, als Apollo ein leises, tiefes Grollen los ließ. Ich habe ihn beruhigt. Und dann war auch gut.

Purzels Mut hat auch Jenny angesteckt. Sie macht das ja nicht so direkt wie ihr Zimmergenosse. Sie schlich sich an der Wand entlang, um dann auf das kleine Tischchen neben der Terrassentür zu hüpfen. Dort habe ich ihr das kuschelige Katzenkissen hingelegt. Und auf dem liegt sie nun zusammengerollt und schläft. Jenny ist selig, wieder in meiner Nähe sein zu dürfen. Die Hunde beäugt sie zwischendurch argwöhnisch. Ich passe auf, dass die zwei respektvoll Abstand halten. So lange die Katzen nicht weglaufen, ist alles gut – glaube ich. Ansonsten, würden Apollo und Zeus wohl hinterher stürzen.

Heute war ich mit allen Pferden einzeln in der Halle. Laufenlassen. Wie haben sie das genossen! Donovan war der erste. Ich muss nicht erwähnen, dass ausgerechnet, als ich mit ihm die Halle betrat, ein Mensch draußen irgendwo anfing, die Straße sauber zu schaufeln. Obendrein tobten irgendwo Kinder mit lauten Geschrei auf Skateboards oder Rollerskates. Donovan war tierisch aufgeregt. Mit hochgestreckter Schweifrübe, lautem Geschnorchel und totalem Angebertrab umkreiste er mich auf einem großen Zirkel. Zwanzig Minuten lang. Er hat sich nicht beruhigt. Und das Wälzen fiel auch sehr kurz und hastig aus. Schon als ich ihn aus der Box holte, muss draußen irgend etwas losgewesen sein, denn alle Pferde standen draußen und stierten und horchten in die Ferne.

Cera war nicht weniger aufgekratzt. Bei ihr wollte ich ja sehen, ob sie noch lahm ist oder nicht. Sie ist nicht. Obwohl ich nicht viele Trabsequenzen gesehen habe. Cera liebt den Galopp. Mehrere fliegende Galoppwechsel hat sie spielerisch auf der Diagonalen hingelegt, das Luder. Unter dem Sattel will sie mir das ja so gar nicht zeigen. Ich musste nur in der Mitte stehen und zugucken – und aufpassen, dass sie sich nicht in Schweiß läuft.

Der einzig "Vernünftige" war Dango. Er trabte wie gefordert brav außen herum, galoppierte auf Fingerzeig, wechselte die Richtung. Wälzen wollte er sich nicht. Und geschnaubt hat er auch nicht. Na ja, die Pferde haben in den letzten drei Wochen einfach zu wenig getan.

Und eine lustige Geschichte kann ich von den Hunden berichten: Ich nehme sie nun immer zum Heu verteilen in die Stallgasse, damit sie sich an die Pferdegeräusche und den Stall an sich gewöhnen. Die stärker silierten Heureste vom vorherigen Ballen hatten es Apollo angetan. Er lief hin, biss mit offenem Maul hinein und zupfte ein großes Büschel heraus. Das sah so lustig aus: Ein Hund mit einem Riesenschnauzer! Wie hat er sich gefreut, als er damit kopfschüttelnd Richtung Halle tobte (die Tür zur Halle habe ich momentan noch offen, damit die Hunde weglaufen können, wenn sie Angst haben). Und Zeus fand wieder einen Pferdeködel. Den hat er aber nicht gefressen, sondern hoch geworfen, um sich dann darauf zu stürzen und das Ganze zu wiederholen. Im Moment lernt Zeus gerade "Pfötchen geben". Das wird ihm leicht fallen, weil er, wenn er Sitz macht, gern aufgeregt mit einer Pfote winkt. Und er ist heute ein paar Mal dem Ball hinterhergelaufen und hat ihn zu mir gebracht. Vielleicht lernt er auch bald apportieren. Apollo hat größere Mühe, sich länger zu konzentrieren. Ich glaube, Apollo wird erst in ein oder zwei Wochen aufholen, wenn er mehr zur Ruhe gekommen ist. Beide werden noch tüchtig wachsen. Ihr Appetit ist jedenfalls riesig.

Apollo und Zeus entwickeln Persönlichkeit

In einem meiner letzten Beiträge hatte ich ja geschrieben, dass mich die Verantwortung für die beiden Hunde doch mehr mitgenommen hat, als ich vermutet hätte. Allmählich gewöhne ich mich daran und freue mich über ihre lustigen Rangeleien. Beide Wauzis haben sich hier gut eingelebt. Das "Fremdeln" wird weniger, sie werden mutiger und erkunden neugierig ihre Umgebung. Fremden gegenüber sind sie reserviert, nehmen aber schon Kontakt zu ihnen auf.

Die letzten beiden Tage durften sie mit zum Ausmisten, wenn die Pferde auf dem Paddock sind. Apollo ist der Clown der beiden. Er ist immer der erste, etwas auszuprobieren. Heute hat er sich tierisch über einen "erbeuteten" Strohhalm gefreut und ist damit wild die Stallgasse hinunter gefetzt. Und Zeus hat probiert, wie Pferdeködel schmecken. Wenn ich nicht aufpasse, klaut Apollo wie ein Rabe! Erst heute Morgen haben beide mit einem Socken von mir gespielt. Woher sie den hatten -keine Ahnung! Sie mussten ihn natürlich hergeben – im Tauschgeschäft mit einem Leckerli.

Als die Pferde wieder im Stall waren, habe ich die Hunde noch einmal geholt und wir haben gemeinsam Heu verteilt. Na ja, verteilt habe ich es, aber die zwei hingen mir an den Hacken. Wann immer ein Pferd schnaubt oder prustet, zucken sie zusammen. Aber das ist sicher auch bald vorbei.

Beide haben inzwischen gelernt, an der Leine zu gehen – jedenfalls, wenn sie auch gerade in die selbe Richtung wie ich wollen. Weil sie jetzt mutiger werden, muss ich aufpassen, dass sie nicht zur Straße laufen. Die lange Auffahrt scheint aber auch sehr verlockend und riecht so interessant.

Heute habe ich sie auch das erste Mal für fast eine Stunde alleine in der Wohnung gelassen, ohne sie in ihren Käfig zu sperren. Als ich vom Kaffeetrinken bei meinem Vater wieder kam, lagen beide entspannt "im Körbchen" bei offener Tür und schliefen. Brave Hunde! Wann immer ich in der Küche zu tun habe – und das habe ich jetzt durch die Hühnchen-Reis-Kocherei häufiger – lasse ich die Türen offen. Apollo und Zeus müssen im Wohnzimmer bleiben. Wenn ich aufpasse, klappt das gut. Aber wehe, ich bin mit den Gedanken woanders! Ganz schöne Lausejungen…

Am Sonntag feierten sie schon fast einen halben Geburtstag! Da waren sie auf den Tag genau 5 Monate alt. Also noch richtige Welpen. Die Futtermenge habe ich inzwischen verdreifacht. Es gibt immer noch Reis mit Hühnchen. Sie essen beide mit großem Appetit, aber nicht mehr ganz so gierig. Und der Reis hängt ihnen bis zu den Ohren… Zeus hat auch schon ein wenig zugenommen. Und das steht ihm gut.

Leider ist der Durchfall wieder gekommen. Und: Zeus hat Würmer! Deshalb war ich heute Nachmittag beim Tierarzt und habe entsprechende Medikamente gekauft. Die Wurmpillen sind bereits verteilt, das Pulver gegen den Durchfall auch das erste Mal. Jetzt kann es nur noch besser werden. Jeder, der Durchfall hat, weiß es: Wenn man muss, dann muss man – und zwar sofort. So haben sie doch den einen oder anderen Tag wieder in ihr Haus gemacht. Wie gut, dass ich dünne Decken habe, die nach der Maschinenwäsche rasch trocknen.

Gestern haben beide eine ausgiebige Kuschel-Session genossen. Sie liegen dann beide auf dem Rücken, werden gefühlte dreieinhalb Meter lang und räkeln sich neben mir. Sie lieben das auskämmen mit der Drahtbürste. Ich glaube sie verlieren ein bisschen ihr Welpenfell. Ich bin schon ganz gespannt, welche Farbe am Ende übrig bleibt…

Und einen ersten Kontakt mit den Katzen gab es auch schon: Zeus lag in der Türschwelle zum Flur, während Purzel vorbeistolzierte. Purzel scheint Hunde zu kennen, denn er zeigt überhaupt keine Furcht. Ich saß natürlich gleich neben Zeus, um ihn falls nötig festzuhalten. Aber der war von so viel Katzen-Arroganz mächtig beeindruckt. Zweimal sind sie mir schon in die Küche ausgebüxt. Dass da Willi im Eckregal sitzt, haben sie wohl gar nicht mitgekriegt. Jedenfalls gab es keine Wilde Hatz durch die Wohnung.

Vielleicht ist das Katzenthema bald keins mehr, und ich kann alle Türen wieder offen lassen!

Auch das Toben in der Halle ist weniger geworden. Offenbar haben sie genug Auslauf und ihren ersten Bewegungsdurst gestillt. Beide Hunde laufen immer noch recht ungelenk. Dafür wird die Schulter von Zeus täglich besser. Das Humpeln ist kaum noch zu sehen. Mal sehen, was der morgige Tag bringt. Es bleibt spannend! Und es wird Zeit, wieder ein Video zu machen…

Der Januar auf dem Hof

Liebe Blog-Leser. Der Januar war für mich ein sehr ereignisreicher – nicht nur wegen des lausigen Wetters, sondern auch wegen der Neuankunft von Apollo und Zeus. Das war ganz schön aufregend.

So ganz allmählich kehrt hier wieder der Alltag ein. Die Hunde machen es mir aber auch leicht. Sie benehmen sich vorbildlich. Trotzdem ist es für mich sehr anstrengend. Wenn sie sich im Wohnzimmer frei bewegen, muss ich doch immer ein Auge auf sie haben, dass sie nichts anfressen oder irgendwo hin pinkeln, wenn ich die Anzeichen "ich muss mal" nicht richtig deuten kann.

Es kamen schon die ersten Beschwerden meiner Leser, dass ich gar nichts mehr über meine Pferde schreibe. Stimmt. Aber da gibt es nicht so viel zu berichten. Die zwei Wochen vor Ankunft der Hunde war ich mit einer schweren Erkältung geschlagen. Da habe ich weder Unterricht gegeben, noch meine Pferde großartig bewegt.

Das war in der ersten Woche durch die Hunde nicht viel anders. Cera war Mitte letzter Woche leicht lahm. Da passt es ganz gut, dass sie zurzeit eine kleine Auszeit hat. Das Wetter macht den wiehernden Vierbeinern auch ganz schön zu schaffen: Knöcheltiefer Matsch hindert sie am Toben. Ich muss sie zum Paddock hüten, weil sie viel lieber in ihren Boxen bleiben würden.

Am Freitag war meine Tierheilpraktikerin wieder da. Sie hat sich in erster Linie um die Hunde gekümmert und dann natürlich auch um die Pferde. Dango ist in ihren Augen viel besser geworden. Die Ruhephase hat ihm gut getan. Und bei Cera diagnostizierte sie eine leichte Zerrung. Sie bekommt jetzt eine Homöopathie. Dann sollte das in ein-zwei Tagen erledigt sein. Auch Dango wird weiter behandelt. Er wartet wegen seiner Arthrose sehnsüchtig auf besseres, sonniges Wetter. Aber wer tut das nicht?

Ab Morgen werde ich die Arbeit mit den Pferden wieder aufnehmen, dass es mit dem Unterricht wieder los gehen kann.