Heute durfte Anton zu Donovan auf die Weide. Ein erster Test, ob sie sich nicht vielleicht doch dauerhaft vertragen. Wenn dann noch Dagobert dazu passt, kann ich Wallache und Stuten trennen…
Die beiden vertrugen sich auf Anhieb gut. Ich war ganz überrascht. Habe aber zur Vorsicht den Offenstall dicht gemacht, damit keiner den anderen im Stall in die Ecke drängen kann.
Dreckig, aber glücklich!
Dagobert war zur selben Zeit auf dem Reitplatz – und untersuchte mal, wie Isolatoren schmecken! Er fängt an, mehr und mehr zu spielen, probiert Sachen aus. Das gefällt mir.
Ich arbeite zurzeit täglich drei Pferde an der Hand, da freue ich mich richtig, dass ich Cera reiten kann – obwohl auch ihr eine Handarbeitsstunde mal wieder gut täte.
Am Wochenende hatte ich ja Besuch von meiner alten Freundin Elsa. Ihr wollte ich vorführen, was ich mit Cera in der Zwischenzeit für Fortschritte gemacht habe. Hmm, Cera lässt sich nicht vorführen! Sie war blöde drauf und hat mir mit Kopfnicken klar zu verstehen gegeben, dass sie den “Kadenztrab” nur ungerne zeigen will.
Einen Tag später habe ich gemerkt, warum: Sie ist mal wieder hoch rossig und quiekt mit Anton herum, der ja neben ihr steht.
Heute war das im Trab nur wenig besser, dafür klappte der Galopp außergewöhnlich gut. Sie kann jetzt ganz ruhig und langsam galoppieren. So langsam, dass ich sogar an einen kleinen Seitengang im Galopp denken kann.
Immer noch Mühe bereiten ihr die kurzen Tritte. Es wird langsam besser, Betonung auf langsam. Sie kann ihre Hinterbeine einfach nicht schnell genug im Takt bewegen. Aber der Tipp von Fritz Stahlecker, nur zwei, drei Tritte zu verlangen und dann zügig wieder geradeaus zu gehen, trägt erste Früchte. Ich kann sie so drei bis vier Mal an der langen Seite zu den kurzen Tritten auffordern und sie kommt für die kurzen Momente etwas in “Wallung”.
Über Donovan gibt es derzeit nichts Neues zu berichten. Ich arbeite ihn weiter in HSH, gehe im Moment viel neben ihm her, lasse ihn halten, rückwärtsrichten, vortreten usw. Das Hinterhergehen habe ich auf wenige Minuten verkürzt, damit er sich nicht in die Ausbinder hängt.
Ich übe Spanischer Schritt auf Abstand und Anhalten am Spiegel beim Longieren. Das werde ich jetzt ein paar Tage so durchziehen und sehen, wie er sich dabei verbessert.
Zwischendurch bespaße ich ihn in Horsemanship, damit es für ihn nicht zu langweilig wird.
So ganz kann Anton die Arbeit in der HSH-Ausrüstung noch nicht einsehen. Ich gehe viel neben ihm her, lasse ihn mal schnell, mal langsam gehen, übe oft das Halten. Er ist ein wenig dickköpfig und hat manchmal eigene Ideen, die sich aber nicht zu einer Lektion umfunktionieren lassen.
Schwierig sind bei ihm die Ecken im Hinterhergehen. Er will nicht einsehen, dass er IN die Ecken reingehen muss und nicht abkürzen darf. Das kostet richtig Kraft an den Leinen, bis es gelingt. Dafür hat er supergut auf Stimmkommando angehalten. Ich werde morgen mit dem Intervallschritt (fünf Schritte gehen, halten usw.) beginnen.
Zum Abschluss darf er noch ein paar Minuten auf dem Zirkel traben. Heute war er sehr ruhig und gelassen, hielt sogar an – wenn auch unter Protest.
Seine allerletzte Übung: Der Spanische Schritt, während ich neben ihm am Sattel gehe. Das fällt ihm schwer, weil er dann nicht gerne vor mir hergeht. Das muss er aber, damit ich ihn nicht mit meinem Körper im Schritt behindere.
Krönender Abschluss: Zwei exzellente Spanische Trabtritte! Ich habe ihn tüchtig gelobt und sofort aufgehört! Das wird mal richtig nett aussehen.
Hmm, eigentlich wollte ich mit allen Pferden heute “vernünftig” arbeiten, aber… Das Wetter war heute wirklich ein Traum, jedenfalls von oben. Es kam zwischendurch sogar die Sonne raus. Deshalb habe ich meine Putzis während des Mistens auf den Reitplatz gelassen – erst die Jungs, dann die Mädels. Die Böden sind überall total aufgeweicht, man kann im Matsch kaum laufen.
Bisher hat es beinahe täglich (teils heftig) geregnet!
Das hat die Pferde aber nicht davon abgehalten, etwas herumzutoben und sich ausgiebig dreckig zu machen!
Seht selbst:
Das ist Anton, der sich da genussvoll in den Dreck schmeißt. Es dauert Stunden, ehe er wieder trocken und “entstaubbar” ist…
So sieht Anton von Nahem aus
Und das hält er vom Arbeiten!!!
Auch Dagobert hatte seinen Spaß. Er tollte über den Platz und hat sich – natürlich – auch tüchtig gewälzt. Bei seinem Winterfell eine wirkliche Putzaktion!
Mit beiden Männern war ich daher erst am Abend in der Halle. Dagobert war selbst da noch feucht am Bauch. Na ja, sie hatten jedenfalls Spaß!
Da lob ich mir ja meine Cera. Sie ist wasserscheu und mag sich auch die Füßchen nicht nass machen. Sie blieb sauber. Eine echte Dame halt!