Seit drei Wochen reite ich Dagobert intensiv. Bisher hat er brav meine Reitschüler im Schritt um den Platz oder die Halle getragen – am hingegebenen Zügel, rund um Pylonen und Springblöcke. Trab geht kaum, weil er mächtig Wurf hat – für Einsteiger mehr als schwierig. Aber Dagobert taut immer mehr auf, freut sich, wenn sich jemand um ihn kümmert. Es wird Zeit, dass er mehr arbeitet.
Ich reite ihn nun wieder regelmäßig. Er ist unglaublich eifrig, sehr fleißig in allen Gangarten und probiert sich sogar im Spanischen Schritt beim Reiten. Der ist noch sehr hölzern, und nur wenige Schritte gelingen halbwegs. Aber: Er gibt sich Mühe, und es wird nicht mehr lange dauern, ehe er seine Beine sortiert hat.
Im Trab kann ich ihn inzwischen sehr ruhig reiten – in Versammlung nur mit der Trense. Alle Nasenriemen sind weg. Trotzdem kaut und schäumt er und lässt sich wunderbar weich anhalten und antreiben. Ich reite ihn ohne Sporen. Die Gerte habe ich nur, um ihn zu mehr untertreten zu animieren. Anfangs hat er sehr mit dem Schweif geschlagen, wenn ich die Schenkel angelegt habe. Das ist jetzt viel besser geworden.
Seitengänge im Trab gehen wie geölt, selbst eine Traversale ist bereits möglich. Besonders leicht galoppiert er an. Aus dem Stand, aus dem Schritt und natürlich aus dem Trab. Die fliegenden Wechsel sind noch zu flach und kommen nicht auf den Punkt. Er nimmt sie mir oft vorweg, weil er weiß, dass er in der Diagonale wechseln soll. Aber das ist nur ein Missverständnis, das noch etwas braucht, ehe er besser versteht. Dieses Pferd ist unglaublich! Es wird Zeit, dass ich mal eine Videoaufnahme von ihm bekomme…