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Räuberisches Getier – oder eine Katze erzieht mich zur Ordnung

9. Aug. 2011 | Dies und das

Vor etwas über einer Woche – ich saß wie immer am Computer – hörte ich plötzlich ein kratzendes, schleifendes Geräusch. Ich habe mich so erschrocken und dachte im ersten Moment, dass eines meiner Küchengeräte dabei ist, seinen Geist aufzugeben, um wenig später zu explodieren. Nach einer Schreckminute habe ich mich aber doch aufgerafft und nachgesehen. Nichts passiert. Geräusch war auch weg, und im Flur lag bräsig mein fetter Kater Purzel.

Tags drauf beim Gang in den Stall habe ich sie dann gefunden: eine von meinen geräucherten Dauerwürsten, die ich so gern zwischendurch nasche. Und dann habe ich auch die Verpackung entdeckt. Sie lag – mit noch einer zweiten Wurst darin – innen vor der Katzenklappe im Flur. Ich konnte mir nicht gut vorstellen, dass eine meiner Katzen die Wurst stibitzt hatte. Sie würden sie ja wohl nicht nach draußen schleppen, sondern schon in der Küche vertilgen – oder doch nicht?

Es ist keine drei Tage her, da habe ich mir aus der Hälfte meines gekauften Fleischwurstrings einen leckeren Wurstsalat gemacht, den ich mit großen Appetit verspeist habe. Weil noch genug Soße und Gemüse übrig war, wollte ich von der anderen Wursthälfte eine zweite Portion kreieren. Als ich aber in die Küche kam, war die eingeschweißte Wurst weg – wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe wirklich intensiv gesucht, schon gedacht, ich habe sie irgendwo anders hingelegt. Aber sie blieb verschwunden. Hatte ich vielleicht doch schon beide Hälften verbraucht? Dann müsste die Verpackung in der Mülltonne sein. War sie aber nicht…

Gestern habe ich mir zur Feier des Tages zwei Hühnerbeine gebraten. Mit Kartoffeln, Zwiebeln und ein wenig Gemüse. Echt lecker. Es passte nur ein Bein auf den Teller, das andere verblieb in der Pfanne – ohne Deckel, weil es noch so heiß war.

Kaum hatte ich mit essen angefangen, hörte ich ein rumpelndes Geräusch in der Küche. Ich bin sofort hin gelaufen und sehe: Nachbars kleiner schwarzer Kater steht im Flur – mit einem für ihn viel zu großen Hühnerbein im Maul, bereits auf der Flucht durch die Katzenklappe. Ich habe ihn angeschnauzt, worauf er das Bein fallen ließ und im Tiefflug durch die Katzenklappe flüchtete. Boah, war ich sauer. Essen wollte ich das Bein jetzt nicht mehr, aber dem Kater habe ich es auch nicht gegönnt.

Heute früh bin ich dann erst einmal durch unseren Vorgarten gewandert , und dort fand ich dann auch die Überreste der Fleischwurst – inklusive Plastikverpackung. Sie war ziemlich zerfetzt und fast gänzlich aufgefressen.

Es ist also Nachbars verfressener Kater, der meine Katzen in Verruf brachte und mich zwingt, Lebensmittel in der Küche stets zurück in den Kühlschrank zurückzulegen.