Am Freitag hatte Rasga Pause, da bin ich mit zwei meiner Reitschüler und den Pferden nur spazieren gegangen. Es war für Rasga nicht wirklich aufregend, aber mal eine Abwechslung.
Gestern gab’s wieder das “normale” Reitprogramm in der Halle. Ich beginne jetzt stets mit Handarbeit: Kleine Tritte vorwärts, kleine Tritte rückwärts, Spanischer Schritt und Schaukel. Rasga lernt schnell, erinnert das, was wir den Tag zuvor gemacht haben. Tiefe Seufzer begleiten die Handarbeit. Fast kommt es mir so vor als würde sie sagen: Boah, das kenn ich schon – Gott sei Dank! Auch das Rückwärts auf der rechten Hand klappte heute gut. Noch muss ich weiter vorne gehen – auf Sattelhöhe macht sie noch nicht mit. Das würde aber sicher schon in ein, zwei Tagen funktionieren.
Das anschließende Reiten war außergewöhnlich gut. Rasga war noch nie so entspannt und gelassen. Ich habe mich sogar getraut, im Trab an der langen Seite zuzulegen. Rasga ist in der Hinterhand sehr steif, aber sie hat wirklich den Trab verstärkt, ohne eilig zu werden. Eine echte Rahmenerweiterung hat es nicht gegeben, aber Rasga ist nicht aus dem Takt gekommen, nicht gestolpert und hat sich anschließend wieder brav “einfangen” lassen. Ich musste nicht durchgreifen.
Das Highlight war das Angaloppieren. Ich konnte sie mehrfach aus dem Schritt in den Linksgalopp bringen. Rasga macht gerne zwei oder drei Trabtritte, ehe sie in den Galopp findet – aber: Sie regt sich nicht mehr auf. Ich lasse sie nur drei oder vier Galoppsprünge machen. Dann halte ich an und probiere es erneut. Das letzte Angaloppieren kam sofort und in der Mitte des Zirkels. Ich bin sofort zur Belohnung abgesprungen.
Heute war Christine zu Besuch, und sie hat beim Reiten zugesehen. Sie hat bestätigt, wie entspannt Rasga war. Das Galoppieren ging heute schon auf Schnalzen – ohne große Aktion. Sie scheint ihre Füße besser sortiert zu bekommen. Das heutige Highlight waren ein paar Meter travers – im Trab! Und zwar auf beiden Händen. Und diese Lektion habe ich sogar NACH dem Angaloppieren probiert. Ich wollte sehen, ob sie ruhig weiter arbeitet, oder ob der Galopp sie aufregt. Das tut er nicht mehr. Und ich darf sie sogar ein wenig mit der Wade buffen, wenn sie dem Schenkel nicht zuhört, dann gibt sie sich wieder Mühe – ohne eilig zu werden. Das muss ich beim Seitwärts manchmal machen, wenn sie sich wieder “verbeulen” will. Ich bin sehr zufrieden – und Rasga offenbar auch. Sie steht nach dem Reiten völlig entspannt in der Halle…