Das HSH-Wochenende hatte ich noch gar nicht ganz “verdaut”, da musste ich schon an den Flohmarkt denken. Halle und Stall waren ja schon ordentlich sauber, nur der Einkauf für den Flohmarkt fehlte noch. Würstchen, Back-Kartoffel, Quark und Getränke für den Grillstand, die Zutaten für die Waffeln und ein bisschen Krams drum herum (Papierdecken, Servietten, Pappbecher usw.)
Das hat doch zwei Nachmittage in Anspruch genommen. Ich konnte den Wagen bei Aldi kaum noch schieben, so voll ist er gewesen.
Am Samstag Nachmittag hieß es für Anja, Lena und mich: Unsere Stände aufbauen! Sämtliche Tische her räumen, Zelt für den Waffelstand aufstellen, Kaffeemaschinen und Glühwein-Topf vorbereiten und unsere Verkaufssachen für den Stall-Stand bereitstellen. Am späten Nachmittag gesellte sich noch Reitschülerin Sabrina dazu, die souverän alle Flohmarktaufsteller in Empfang nahm, ihre Daten notierte und ihnen einen Platz zum Aufstellen zuwies.
Während es in der Halle schon richtig voll und wuselig wurde, kümmerte sich Sara um den Stall, ich um die Einkäufe, die immer noch im Auto aufs Ausräumen warteten. Um 19.00 Uhr war draußen so weit alles fertig, der letzte Aussteller wieder verschwunden.
Jetzt ging die Arbeit für mich in der Küche erst richtig los. Ich wickelte 40 eingewickelte Backkartoffeln in Folie und machte den Quark dazu (ca. 5 kg selbstgemachte Quarkmasse mit Kräutern und Knoblauch!). Zwischendrin erwärmte ich den Rotwein und bestückte ihn mit den Gewürzen und bereitete den Kinderpunsch vor.
Die größte Herausforderung ist jedes Jahr der Waffelteig. 10 kg Mehl und Zucker, 160 Eier, 10 Liter Milch und knapp 2 kg Margarine. Auch dieses Jahr ließ mich mein kleines Handrührgerät nicht im Stich. Eierkarton für Eierkarton arbeitete ich mich durch die Zutatenberge, bis ich so gegen halb drei Uhr morgens die letzten Eier verarbeitet hatte. Die Küche klebte…
Weil es eh so spät war, habe ich gleich noch etwas aufgeräumt und sauber gemacht – denn Waffelteig bappt eklig, wenn man ihn antrocknen lässt… Um halb fünf lag ich endlich im Bett.
Der Sonntag Morgen begann bereits um kurz nach 7 mit dem ersten Aussteller. Die Pferde bekamen ihr Heu-Frühstück heute besonders früh… Raus lassen wollte ich sie nicht, weil wir überall im Schlamm versinken (die Weiden müssen zu bleiben), und ich sie nicht durch parkende Aussteller-Autos hindurch rein- und raus-bringen wollte. Eine Stunde später trudelten nach und nach alle Stall-Helfer ein. Schon um 9.00 Uhr morgens (der Flohmarkt beginnt erst um 10.00) war die Halle mit Besuchern voll. Es hatten noch gar nicht alle Aussteller zu Ende ausgepackt…
Christine war auch schon so früh da und stellte auf unserem HSH-Stand ihren Laptop auf, mit dem wir ein Video zur Anschauung laufen ließen.
Kurz nach neun roch es bereits nach frischen Waffeln, und die ersten Würstchen wurden auf den Grill gelegt.
Wie ich im Laufe des Flohmarkts erfuhr, stand ich in Konkurrenz zum verkaufsoffenen Sonntag! Das erklärt auch, warum die Besucher schon so früh gekommen waren: Sie wollten noch weiter in die Stadt ziehen…
Nach den ersten 200 Würstchen immer noch fröhlich: Zorka (die Grillmeisterin), Frauke und Sara (haben sie beide zwischendurch abgelöst).
Wie sagte eine Ausstellerin ganz treffend: Jedes Flohmarktjahr ist anders. Kann ich bestätigen! War letztes Jahr die Cola nach wenigen Minuten ausverkauft, wollte dieses Jahr kaum jemand eine trinken. Die Backkartoffeln mit dem selbstgemachten Quark waren ein Versuch, der super angenommen wurde. Das werde ich im nächsten Jahr wiederholen. Die 5 kg Quark und alle Kartoffeln waren ausverkauft. Dafür hatten wir noch etwas Waffelteig übrig…
An den Ständen gab es unendlich viele Decken, dafür kaum Sättel, viele Bücher, aber kaum Videos. Und das Angebot an gebrauchten Gebissen war überwältigend. Viele hatten wohl – genau wie ich – die gleiche Idee gehabt und tüchtig an Gebissen ausgemistet.
Das Wetter war uns an diesem Tag wohl gesonnen – zeitweise schien sogar die Sonne, so dass zwei Stände draußen aufgebaut hatten.
Um 14.00 Uhr leerte sich die Halle von Besuchern, die ersten Aussteller packten zusammen. Dank der vielen Helfer war gegen 16 Uhr die Halle wieder “wie neu”. Alles war weggeräumt, der Müll zusammengetragen.
An dieser Stelle an alle Helfer meinen herzlichsten Dank. Ihr habt alle toll mitgezogen. Ohne euch wäre es nicht so reibungslos abgelaufen!
Freuen wir uns also schon aufs nächste Jahr – da haben wir nämlich Jubiläum: 20 Jahre Flohmarkt in Tangstedt!